Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
Vom Netzwerk:
schätzen.“
    „Ach, es ist nicht der Rede wert.“ Er rührte den Tee um, ehe er ihr einen neugierigen Blick zuwarf. „Einer meiner Mitarbeiter hat mir erzählt, gestern hätte eine Limousine vor dem Cottage gestanden.“
    Emma zögerte sekundenlang. „Enthält der Mietvertrag eine Klausel, die mir verbietet, Besuch zu empfangen?“, entgegnete sie betont locker und schob ihrem Sohn den nächsten Löffel Bananenbrei in den Mund.
    „Nein, natürlich nicht. Mir ist nur aufgefallen, dass selten jemand zu Ihnen kommt, und ich …“ Er verstummte und hob den Kopf.
    Da Gino vor Vergnügen in diesem Moment laut quietschte, hörte sie das Läuten nicht. Erst als es ausdauernder wurde, drehte sie sich um. Dass Gino die Gelegenheit nutzte und ihr eine Handvoll Brei ins Haar schmierte, merkte sie dadurch nicht.
    „Es hat geklingelt“, verkündete Andrew.
    Am liebsten hätte sie ihn gebeten, das Cottage durch die Hintertür zu verlassen. Doch wie kam sie auf diesen Gedanken? Sie hatte nichts zu verbergen. Hatte sie sich nicht vorgenommen, selbstbewusster aufzutreten? Dann durfte sie sich nicht mehr so benehmen, als hätte sie Angst vor Vincenzos Reaktion. Andrew war ihr Vermieter und hatte das Recht, hier zu sein.
    Sie öffnete die Haustür und bekam prompt Herzklopfen bei Vincenzos Anblick. In den dunkelblauen Jeans und dem schwarzen Jackett sah er ganz anders aus als am Tag zuvor. Er wirkte sehr entspannt – und das machte ihn nur noch gefährlicher. Emma verglich ihn insgeheim mit einer Schlange, die in der Sonne zu schlafen schien, einen jedoch mit ihrem Blick fixierte, bereit, den Kopf vorschnellen zu lassen, wenn sie sich gestört fühlte.
    „Guten Morgen“, begrüßte sie ihn, obwohl sie ganz und gar nicht das Gefühl hatte, es könnte wirklich ein guter Tagesanfang werden.
    Ohne den Gruß zu erwidern, blickte er ihr über die Schulter und betrachtete die Szene hinter ihr. Der Kleine saß in seinem Hochstuhl. Vincenzo stellte fest, wie sehr seine dunklen Augen seinen eigenen ähnelten.
    Ihm verkrampfte sich das Herz, während er seinen Sohn genauso fasziniert anblickte. Wie gern hätte er den Raum durchquert und den Jungen auf den Arm genommen. Doch er hielt sich zurück, denn da saß ein Mann in Emmas Küche und tat so, als gehörte er dorthin. Jedenfalls hatte er die Beine weit ausgestreckt, und vor ihm auf dem Tisch stand eine Tasse Tee. Noch schlimmer aber war, dass der Fremde noch nicht einmal aufstand, als Vincenzo näher trat.
    „Wer sind Sie?“, fragte er den Mann kühl.
    „Wie bitte?“, erwiderte Andrew ruhig.
    „Sie haben mich sehr gut verstanden. Wer sind Sie, und was machen Sie in der Küche meiner Frau?“
    „Ihrer Frau?“ Verblüfft erhob sich Andrew und wandte sich mit vorwurfsvoller Miene an Emma. „Sie haben mir doch erzählt, dass Sie und Ihr Mann getrennt voneinander leben.“
    „Hat sie das behauptet?“ Vincenzos Stimme klang gefährlich sanft.
    Das ist das schlimmste Szenario, was ich mir hätte vorstellen können, dachte Emma und schluckte. „Ich schlage vor, Sie lassen uns allein, Andrew.“
    Ihr Vermieter runzelte die Stirn. „Sind Sie sicher? Kommen Sie zurecht?“
    Es war nett gemeint, doch in einem Anflug von Hysterie fragte sie sich, welche Lösung ihrem Vermieter vorschwebte, um ihr aus dieser heiklen Situation herauszuhelfen. Wollte er ihren Mann, der nahe daran war, in die Luft zu gehen, von seinem Grundstück und aus seinem Cottage weisen, obwohl Vincenzo mit seiner finsteren Miene etwas Bedrohliches oder Gefährliches ausstrahlte? Sie deutete ein Lächeln an. „Natürlich. Es ist alles in Ordnung.“
    Betretenes Schweigen breitete sich aus, während Andrew hinausging. Nachdem er die Haustür hinter sich zugemacht hatte, drehte Vincenzo sich mit kaum verhüllter Wut zu Emma um.
    „Hast du mit ihm geschlafen?“ Mit Rücksicht auf seinen Sohn dämpfte er die Stimme.
    „Die Frage kannst du dir selbst beantworten“, erwiderte sie zornig.
    „Ich glaube nicht, dass er deinem unersättlichen sexuellen Verlangen gewachsen ist. Andererseits, wenn du nichts mit ihm hattest, würde es erklären, warum du so unglaublich heiß auf mich warst.“ Er sah sie durchdringend an. „Also, hast du mit ihm geschlafen oder nicht?“
    „Nein!“ Was ist er doch für ein unverschämter Mensch, dachte sie empört und verletzt. Er hatte sich jedoch schon umgedreht, als interessierte ihn ihre Antwort gar nicht und als hätte er sie mit der Frage nur demütigen und aus der Fassung

Weitere Kostenlose Bücher