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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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andere.
    „Verrat mir wenigstens, wohin wir fahren und wo wir übernachten“, unterbrach sie mit ihrer sanften Stimme seine Gedanken. „Etwa auf dem Weingut?“
    Er zwang sich, in die Wirklichkeit zurückzukehren, und schüttelte den Kopf. „Nein, da wohne ich nicht mehr. Voriges Jahr habe ich ein Haus etwas weiter entfernt gekauft.“
    Vor Erleichterung atmete sie tief durch. „Oh!“
    „Freust du dich darüber?“
    Sie zuckte die Schultern. Auch ohne die Anwesenheit seiner Angehörigen, die sie und Vincenzo damals genau beobachtet und mit Kommentaren nicht gespart hatten, war die Situation schwierig genug. Auf dem Weingut der Cardinis stand ein riesiges, prächtiges Gebäude, in dem seine Cousins mit ihren Familien nach Belieben ein und aus gingen. „Ehrlich gesagt, ich bin erleichtert“, gab sie zu. „Ich hatte wirklich Angst vor deinen Verwandten. Sie haben mich ja nie akzeptiert und sind mir immer kühl und zurückhaltend begegnet.“
    „Gegen dich persönlich hatten sie nichts. Es hat ihnen nur nicht gefallen, dass ich keine Sizilianerin geheiratet habe. Das war in unserer Familie so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz.“
    „Dann war es für deine Angehörigen sicher eine Genugtuung, dass sich ihre Vorurteile bestätigt haben.“
    „Ich bezweifle, dass für irgendjemanden von ihnen das Scheitern meiner Ehe ein Grund zur Freude war“, entgegnete er trocken. „Aber egal, meine Cousins sind momentan sowieso nicht da. Sogar Salvatore ist geschäftlich unterwegs und kommt erst nächste Woche zurück.“
    „Nächste Woche, sagst du?“ Sie sah ihn fragend an.
    „Du klingst so besorgt, Emma“, stellte er spöttisch fest.
    Sie hätte gern darauf verzichtet, seine anstrengenden Cousins jemals wiederzusehen. Salvatore, der Älteste von ihnen, war ihr jedoch am unsympathischsten. „Mir war nicht klar, dass wir so lange auf Sizilien bleiben“, erklärte sie unbehaglich.
    „Es war nie meine Absicht, nur zu einem Kurzbesuch nach Sizilien zu fliegen.“
    Was ist er doch für ein selbstherrlicher und arroganter Mensch, schoss es ihr wieder einmal durch den Kopf. „Was hast du ihnen über Gino erzählt?“
    „Ich habe meine Leute nur informiert, dass ich meinen Sohn mitbringe, damit er seine Familie kennenlernt.“
    „Und wie haben sie es aufgenommen? Haben sie dich nach Strich und Faden ausgefragt?“
    „Das würde niemand wagen“, antwortete er ruhig. „Es wäre eine Grenzüberschreitung und Einmischung in meine persönlichen Angelegenheiten. Die Meinung anderer ist mir völlig egal, Emma. Unser Privatleben geht nur uns beide etwas an, dich und mich.“ Er beugte sich vor und sagte etwas auf Sizilianisch zum Chauffeur. „Sieh einmal, da unten auf der Landzunge liegt die antike Stadt Trapani, und da drüben in der Ferne kannst du die Ägadischen Inseln erkennen“, wandte er sich wieder an sie und streckte die Hand aus.
    Sogleich vergaß sie alle Probleme und Schwierigkeiten und genoss den herrlichen Ausblick auf das saphirblaue Meer. „Es ist zum Weinen schön“, flüsterte sie ehrfürchtig.
    „Weißt du noch, wie wir mit dem Schiff hinausgefahren sind?“, fragte er, ohne nachzudenken.
    „Ja, wir waren stundenlang auf dem Wasser …“, begann sie, verstummte jedoch unvermittelt. Es war zu gefährlich und hatte keinen Sinn, den Erinnerungen nachzuhängen. Das führte zu nichts.
    Sie begegnete seinem Blick. Erinnerte er sich etwa auch noch daran, wie leidenschaftlich sie sich in der Kajüte geliebt hatten? Als sie wieder an Deck gekommen waren, hatte die Sonne wie eine orangerote Scheibe über dem Meer gestanden, ehe sie am Horizont unterging. Damals hatte sie mehr verbunden als nur körperliches Verlangen. Sie waren grenzenlos ineinander verliebt gewesen und hatten vor Glück wie auf Wolken geschwebt. Doch das Glück war zerbrochen, und ihre Liebe hatte sich als zu unbeständig und flüchtig erwiesen. Das hatte Emma noch längst nicht überwunden, es schmerzte immer noch.
    „Was für ein Haus hast du dir gekauft?“ Sie räusperte sich, damit ihre Stimme nicht so verräterisch rau klang.
    Ein rätselhaftes Lächeln umspielte seine Lippen. „Schau es dir an! Es steht dort oben.“ Er wies in die Richtung.
    Das einzige Gebäude, das Emma entdeckte, war eine alte Burg mit vier Türmen, einem riesigen Tor und einer Aussichtsplattform, von der aus man, wie sie vermutete, einen herrlichen Blick über die ganze Umgebung hatte. Beim Näherkommen betrachtete sie die alten Mauern, und als sie in den

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