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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihr setzten sich die restlichen Soldaten in Bewegung, schlossen zu ihr auf und nahmen sie in die Mitte, während sie so schnell wie möglich weiterritten.
    Sie blickte hinter sich, als sie die nächste Kurve nahmen. Zwei Männer bezogen gerade Stellung zu beiden Seiten der Felsen, während MacFarlane die Pferde vom Zaumzeug befreite und wegscheuchte.
    Dann waren sie um die Kurve geritten, und er war nicht mehr zu sehen.
    Sie musste weiterreiten. Er hatte ihr keine andere Wahl gelassen. Wenn sie Bombay nicht erreichte und sein Päckchen nicht ablieferte, wäre sein Tod - sein Opfer - umsonst.
    Das durfte nicht geschehen. Sie konnte es nicht zulassen.
    Aber er war noch so jung.
    Tränen brannten ihr in den Augen. Verzweifelt blinzelte sie sie fort.
    Sie musste sich auf die gottverdammte Straße konzentrieren und reiten.

    Später am selben Tag
    Fort der Ostindien-Kompanie, Bombay
    Emily blickte den Sepoy, der am Tor des Forts Wache stand, offen und geradeaus an.
    »Captain MacFarlane?«
    Als Nichte des Gouverneurs von Bombay, zu Besuch seit nunmehr sechs Monaten, durfte sie fragen und erwarten, eine Antwort zu erhalten.
    Der Sepoy erbleichte trotz seiner olivfarbenen Haut sichtbar. Der Blick, mit dem er sie ansah, war traurig und voller Mitgefühl.
    »Es tut mir sehr leid, aber der Captain ist tot.«
    Sie hatte damit gerechnet, aber dennoch ... sie senkte den Kopf und schluckte, dann hob sie ihn wieder und holte tief Luft. Sie richtete einen herrischen Blick auf den Sepoy.
    »Ich wünsche mit Colonel Delborough zu sprechen. Wo kann ich ihn finden?«
    Die Antwort war die auf der geschlossenen Veranda vor dem Offizierskasino gelegene Bar für die Offiziere gewesen. Emily war sich nicht sicher, ob es akzeptabel war, dass sie als Frau sie betrat, aber das würde sie nicht davon abhalten.
    Idi, die indische Zofe, die sie aus dem Haushalt ihres Onkels geborgt hatte, folgte dicht hinter ihr, als sie die flachen Stufen emporstieg. Sie bewegte sich in den Schatten der Veranda und blieb stehen, bis ihre Augen sich an das gedämpfte Licht gewöhnt hatten.
    Sobald das geschehen war, ließ sie ihren Blick über die Veranda schweifen, erst nach links, dann nach rechts, vernahm das vertraute Klicken von Billardkugeln aus einem Alkoven am einen Ende, sah mehrere Offiziere in Gruppen von zwei oder drei beieinanderstehen und eine größere Gruppe in der äußersten rechten Ecke.
    Natürlich hatten sie sie alle in dem Augenblick bemerkt, als sie eingetreten war.
    Ein Diener kam rasch zu ihr.
    »Miss?«
    Sie richtete ihren Blick von der Männergruppe auf das Gesicht des Jungen.
    »Ich suche Colonel Delborough. Man hat mir gesagt, er sei hier.«
    Der Junge nickte.
    »Ja. Miss.« Er drehte sich um und deutete auf die Gruppe in der Ecke. »Er ist dort drüben mit seinen Männern.«
    War MacFarlane einer von Delboroughs Männern gewesen? Emily dankte dem Jungen und machte sich auf den Weg zu dem Tisch in der Ecke.
    Dort saßen vier sehr große Offiziere, die sich alle langsam erhoben, als sie näher kam. Emily, der Idi wieder einfiel, die ihr gehorsam auf dem Fuße folgte, blieb stehen und winkte die Zofe zu einem Stuhl seitlich auf der Veranda.
    »Warte dort.«
    Idi hielt sich die Ecke ihres Saris halb vors Gesicht, nickte und setzte sich.
    Emily atmete tief durch, hob den Kopf und ging weiter.
    Als sie zu dem Tisch kam, schaute sie sie an; nicht die Gesichter der Männer - auch ohne hinsehen zu müssen wusste sie, dass ihre Mienen niedergeschlagen sein würden; sie hatten von MacFarlanes Tod erfahren und wussten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch, wie er gestorben war, etwas, von dem sie recht sicher war, dass sie es lieber nicht erfahren wollte - sondern sie schaute auf die breiten Schultern der Herren und suchte nach den Epauletten eines Colonels.
    Im Hintergrund ihres Verstandes nahm sie zur Kenntnis, dass die meisten Frauen diese Männer als beeindruckend beschreiben würden; sie waren alle breitschultrig und kräftig gebaut, sie umgab ein Hauch von rauer körperlicher Stärke. Sie war erstaunt, dass sie keinen von ihnen je in einem der Salons hier gesehen hatte, die sie in den vergangenen Monaten mit ihrer Tante besucht hatte.
    Ein weiterer Captain - blonder als MacFarlane - und zwei Majore, einer mit hellbraunem Haar ... sie musste ihren Blick mit Nachdruck von ihm lösen und auf den nächsten Major lenken, der rabenschwarzes Haar hatte, dann entdeckte sie unter ihnen schließlich den Colonel - vermutlich Delborough.

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