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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sich auf Chandra verlassen, Miss.«
    Sie lächelte.
    »Ja, das weiß ich.« Sie hatte ihn beim Glücksspiel ertappt, was für die Menschen, die in Diensten des Gouverneurs standen, verboten war. Aber nachdem sie erfahren hatte, dass er die Rupien für Medizin für seine kranke Mutter benötigte, hatte sie dafür gesorgt, dass er das Geld als Vorschuss auf seinen Lohn erhielt und dass seine Mutter, die ebenfalls im Palast arbeitete, bessere Pflege bekam. Seitdem war Chandra ihr treu ergeben. Und da er flink und von schneller Auffassungsgabe war sowie über eine gute Beobachtungsgabe verfügte und zudem in den Straßen Bombays praktisch unsichtbar war, hatte er sich als überaus geschickt darin erwiesen, Hamilton und den anderen unbemerkt zu folgen.
    »Eine Sache noch - Hamilton hat keine weiteren englischen Freunde, nicht wahr? Nur die drei Offiziere, oder?«
    »Ja, Miss, sie sind alle vor ein paar Monaten aus Kalkutta gekommen und sind unter sich geblieben.«
    Was erklären würde, warum sie durch die Kanäle der Bombayer Gesellschaft nichts über Hamiltons Anwesenheit hier erfahren hatte. Sie nickte Chandra zu.
    »Gut, unterrichte mich, was du herausfindest.«

    15. September 1822
    Residenz des Gouverneurs, Bombay
    »Er ist fort?« Emily starrte Chandra an. »Wann? Wie?«
    »Heute Morgen, Miss. Er hat die Schaluppe nach Aden genommen.«
    »Er und seine Dienerschaft?«
    »So hat man es mir gesagt, Miss - sie waren bereits weg, als ich dort eingetroffen bin.«
    Ihre Gedanken überschlugen sich, und sie fragte:
    »Die anderen drei, sind die ebenfalls abgereist?«
    »Ich konnte nur beim Colonel nachsehen, Miss. Offenbar ist er heute Morgen auf einem Schiff der Kompanie aufgebrochen. Alle waren überrascht. Niemand wusste, dass sie so bald schon abreisen wollten.«
    Das Kompanieschiff war ein riesiger Ostindienfahrer, der die Route um das Kap herum nach Southampton nahm. Sie sollte in wenigen Tagen an Bord des Schwesterschiffes gehen.
    »Schau, was du über die anderen erfahren kannst - den anderen Major und den Captain.« Wenn alle vier vorzeitig Bombay verlassen hatten ...
    Chandra verbeugte sich und ging.
    Emily spürte, dass sie Kopfschmerzen bekam.
    Gareth Hamilton - derjenige, der vielleicht der Eine für sie war - hatte Bombay über die diplomatische Route verlassen. Warum?
    Gleichgültig, was seine Motive sein mochten, seine plötzliche Abreise ließ sie mit einer großen unbeantworteten Frage zurück - und einer sogar noch größeren Entscheidung, die sie treffen musste. War er der Richtige für sie, der Eine, oder nicht? Sie musste mehr Zeit mit ihm verbringen, um das sagen zu können. Wenn sie diese Zeit bekommen wollte, war es vielleicht möglich, ihm jetzt zu folgen - wenn sie schnell handelte.
    Sollte sie ihm folgen oder ihn ziehen lassen?
    Sie schloss die Augen und ging im Geiste nochmals die Augenblicke in der Offiziersbar durch, die einzige Zeit, anhand derer sie ihn einschätzen konnte. Erstaunlich lebhaft erinnerte sie sich an das Gefühl seiner Finger, die sich um ihre schlossen, fühlte wieder ihren Puls schneller schlagen, die Reibung, die ihre Haut prickeln ließ.
    Fühlte es, erinnerte sich und erlebte es erneut.
    Mit einem Seufzen öffnete sie die Augen. Eines stand unzweifelhaft fest.
    Von allen Männern, die sie je kennengelernt hatte, hatte einzig Gareth Hamilton eine Wirkung auf sie.
    Er allein konnte ihr Herz zum Rasen bringen.

    16. September 1822
    Residenz des Gouverneurs, Bombay
    »Guten Abend, Onkel.« Emily betrat schwungvoll das Esszimmer und nahm auf dem Stuhl zur Rechten ihres Onkels Platz. Sie waren die beiden Einzigen, die an diesem Abend hier das Dinner einnahmen. Ihre Tante war immer noch in Poona, was ein günstiger Umstand war. Sie schüttelte ihre Serviette aus und lächelte dem Butler zu und wartete darauf, dass er sie bediente und zurücktrat, bevor sie erklärte:
    »Ich muss dir etwas sagen.«
    »Oh?« Ihr Onkel warf ihr einen argwöhnischen Blick zu.
    Sie lächelte. Sie und ihr Onkel kamen immer bestens miteinander aus.
    »Mach dir keine Sorgen - es ist nur eine kleine Abwandlung meiner Pläne. Wie du sicher weißt, sollte ich eigentlich in zwei Tagen mit dem Schiff der Kompanie abreisen, aber ich habe mich ein bisschen umgehört und entschieden, da ich auf dieser Route bereits hergekommen bin, dass es doch abwechslungsreicher wäre, wenn ich die kürzere und sehenswertere Route nehme.« Sie hob ihre Gabel. »So werde ich Ägypten sehen und die Pyramiden - und da das zudem

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