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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Ende des langgestreckten Kais festgemacht hatte. Er hatte seine Besitzerin, eine Dame in einem farblich passenden blassrosa Kleid durch die wogende Menge gehen sehen. Sie und die Dienerschaft, die ihr auf den Fersen folgte und ein beeindruckend muskulöser Mann, der ihnen einen Weg durch das laute Gedränge bahnte, mussten auf dem Kai an der Egret Vorbeigehen, um in die Stadt zu gelangen.
    Bis vor einem Augenblick war es ihm nicht möglich gewesen, einen Blick auf das Gesicht der Sonnenschirmträgerin zu werfen. Aber im Vorübergehen hatte sie den Sonnenschirm zur Seite gehalten und hochgeschaut - und er hatte flüchtig ... ein Gesicht erblickt, das er nicht erneut zu sehen erwartet hatte.
    Ein Gesicht, das in den letzten paar Wochen seine Träume heimgesucht hatte.
    Aber beinahe sofort war das Schirmchen gehoben worden und hatte ihm wieder die Sicht versperrt.
    »Verdammt!« Ein Teil seines Verstandes versuchte ihm ruhig zu versichern, dass es unmöglich sie sein konnte, dass er etwas sah, was er gerne sehen wollte ... ein anderer Teil, ein intuitiver arbeitender, war sich bereits sicher.
    Er zögerte, wartete, ob er noch einmal einen Blick erhaschen konnte - um ganz sicherzugehen.
    Da erregte eine Bewegung hinter dem Sonnenschirm seine Aufmerksamkeit.
    Sektenanhänger.
    Ihm erstarrte buchstäblich das Blut in den Adern. Er hatte gewusst, dass sie auf ihn warteten - er und seine Leute waren dafür gewappnet.
    Aber Emily Elphinstone und ihr Begleitschutz waren das nicht.
    Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als er sich schon über das Geländer schwang und auf dem Kai landete, den Blick fest auf sie gerichtet.
    Er sprang aus der Hocke auf und bahnte sich rücksichtslos seinen Weg durch die Menschenmenge. Er war gerade noch rechtzeitig bei ihr, um sie zu packen und vor der Klinge fortzureißen, mit der der Attentäter auf sie zielte.
    Sie schnappte nach Luft, aber das ging unter in der Kakophonie verschiedener Laute - Ausrufe, Schreie, Kreischen. Andere hatten das bedrohliche Schwert ebenfalls gesehen, aber während die Menge sich umdrehte und zu suchen begann, verschmolzen die Fanatiker mit dem Gedränge. Da er größer war als die meisten anderen, konnte Gareth das verfolgen. Über die Köpfe der Menschen hinweg fing einer der Sektenanhänger seinen Blick auf, ein älterer Mann mit schwarzem Bart. Noch über die Entfernung hinweg spürte Gareth die Böswilligkeit in dem anderen. Dann drehte er sich um und wurde von den wogenden Menschen verschluckt.
    Mooktu tauchte neben Gareth auf.
    »Sollen wir ihnen folgen?«
    Bister war schon ein Stück weiter, er nahm die Fährte auf.
    Gareths Instinkte schrien, folgen, um sie aufzuspüren und mit ihnen zu verfahren, wie es jeder dieser Fanatiker verdiente. Aber ... er blickte auf die Frau, die er noch an den Oberarmen festhielt.
    Jetzt war der Sonnenschirm in Schieflage geraten; er schaute ihr in die weit aufgerissenen grünlich haselnussbraunen Augen. In ein Gesicht, das so perfekt war, wie er sich erinnerte, aber blass. Sie war ernstlich aus der Fassung gebracht.
    Wenigstens schrie sie nicht.
    »Nein.« Er sah zu Mooktu. »Wir müssen von hier fort, aus dem Hafen - und zwar so schnell wie möglich.«
    Mooktu nickte.
    »Ich hole die anderen.«
    Damit war er verschwunden, sodass es Gareth überlassen blieb, Miss Elphinstone zu stützen und zu warten, bis sie ohne Hilfe wieder sicher stehen konnte.
    Ganz behutsam, als sei sie aus Porzellan und könnte jeden Augenblick zerbrechen.    
    »Geht es Ihnen gut?«
    Als die Wärme - Hitze - seiner Hände fort war, gelang es Emily zu blinzeln.
    »J-ja.« So musste sich ein Schock anfühlen.
    Tatsächlich war sie selbst erstaunt, dass sie nicht in Ohnmacht gefallen war. Er hatte sie gepackt, vor der tödlichen Klinge gerettet und dann dicht an sich gepresst gehalten, sodass zwischen ihr und ihm kein Zoll mehr Platz gewesen war. Seinem harten, unglaublich warmen - um nicht zu sagen »heißen« Körper.
    Sie glaubte nicht, dass sie je wieder dieselbe sein würde.
    »Ah ...« Wo war eigentlich ein Fächer, wenn man einen benötigte? Sie blickte sich um, und plötzlich drang auch der Lärm wieder an ihre Ohren. Alle redeten durcheinander, in mehreren verschiedenen Sprachen.
    Hamilton hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Er stand wie ein Felsen inmitten des wogenden Menschenmeeres. Sie war nicht zu stolz, in seinem Windschatten Schutz zu suchen.
    Schließlich gelang es ihr, Mullins zu entdecken - ihren leicht ergrauten

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