In den Armen eines Playboys
festgemacht.
„Noch ein Spielzeug von dir?“, fragte sie Marco, der hinter ihr aus dem Wagen stieg.
Er folgte ihrem Blick. „Das ist ein Spielzeug, das ich auch für die Arbeit brauche. Und ich genieße es, aufs Meer hinauszufahren und alles andere hinter mir zu lassen.“
Isobel sah ihn an und meinte für einen kurzen Moment, einen Anflug von Traurigkeit in seinem Blick zu erkennen – als würde er von Zeit zu Zeit darin Trost suchen, allein aufs Meer hinauszufahren. Dann lächelte er sie an, und ihr wurde bewusst, dass der Gedanke lächerlich war: Marco, der bekannte Playboy, hatte keinen Trost nötig! Wie kam sie bloß darauf?
„Komm, ich zeige dir dein Zimmer.“ Er führte sie ins Haus.
Die Eingangshalle war prunkvoll; in der Mitte befand sich eine weit ausladende Wendeltreppe, über der sich riesige Fenster befanden, sodass es fast wie in einer Kathedrale aussah. Alles wirkte neu und sehr modern.
„Wie lange wohnst du schon hier?“, fragte Isobel neugierig, als sie hinter Marco die Treppe hinaufging.
„Fast zwei Jahre.“
„Also hast du das Haus kurz nach der Scheidung gekauft?“ Sie folgte ihm ein wenig außer Atem, weil er jetzt schneller ging.
„Ja, ungefähr zu der Zeit.“ Er öffnete eine Tür und wartete.
Isobel trat ein und riss begeistert die Augen auf. Das geräumige Zimmer war ganz in Cremeweiß und Türkis gehalten und wirkte äußerst luxuriös. Allein das Bett sah aus, als habe ein halbes Dutzend Menschen darin Platz. Dazu gab es noch einen begehbaren Kleiderschrank, der größer war als Isobels gesamtes Schlafzimmer zu Hause.
Der Rock, die Jeans und die paar Oberteile, die sie eingepackt hatte, würden darin sehr verloren wirken.
„Wenn das hier das Gästezimmer ist, dann muss dein Zimmer ja fantastisch sein“, sagte sie, als sie aus der Glasschiebetür sah, hinter der sich eine Terrasse mit Blick auf das Mittelmeer befand.
„Du kannst gern vorbeikommen und es dir ansehen“, lud er sie ein. „Ich schlafe gleich nebenan.“
Sein freches Lächeln ließ sie erröten. „Ähm … nein, danke. Ich glaube mein Artikel kommt auch ohne diese Information aus.“
„Aber sag nicht, dass ich es dir nicht angeboten hätte.“ Er lachte. „Also gut. Ich lasse dich erst einmal allein. Wir treffen uns unten zum Essen. Sagen wir in einer Stunde?“
„In einer Stunde passt mir gut.“ Isobel gab sich Mühe, unbekümmert zu klingen. In Wahrheit hätte sie sich lieber vor ihm versteckt, als mit ihm zusammen zu essen. Aber das war lächerlich. Sie musste möglichst viel Zeit mit ihm verbringen, um möglichst viele Informationen für den Artikel zu sammeln.
Als Marco das Zimmer verließ, brachte der Chauffeur Isobels Reisetasche.
Isobel betrat das zum Zimmer gehörende Bad. Es war vollständig verspiegelt, und eine Badewanne mit Whirlpool war so in den Boden eingelassen, dass man daraus den Blick auf Terrasse und Meer genießen konnte. Vielleicht würde sie später ein Bad nehmen, um ihre schmerzende Schulter zu entspannen. Aber fürs Erste wollte sie die Wunde waschen. Als sie die Bluse auszog, um die Stelle im Spiegel zu betrachten, fiel ihr plötzlich wieder ein, wie Marco ihre Haut berührt hatte. Schnell verdrängte sie den Gedanken. Warum nur musste sie immerzu daran denken?
Sie sollte sich lieber auf ihren Artikel konzentrieren.
Nachdem sie die Wunde versorgt hatte, zog sie ein T-Shirt an, nahm ihr Notizbuch und einen Stift aus der Tasche und setzte sich auf die Terrasse.
Es war bereits sechs Uhr abends, aber es war noch warm und eine sanfte Brise wehte durch die Palmen. Für einen Moment saß sie einfach da, genoss die Aussicht und ließ den Tag Revue passieren.
Was weiß ich bereits über Marco? überlegte sie. Abgesehen davon, dass er ein skrupelloser Geschäftemacher ist?
Sie holte ihr Handy, weil sie im Internet recherchieren wollte, was das für eine Firma war, deren Namen sie in Marcos Papieren gelesen hatte. Wie hieß sie noch gleich? Porzione …
Sie rief im Internet eine Suchmaschine auf und tippte den Namen ein. Aber sie fand lediglich eine wohltätige Stiftung für behinderte Kinder. Sie überflog die Internet-Seite. Die Stiftung kümmerte sich auch um Frühgeborene und beriet Paare, die über den Tod eines Kindes hinwegkommen mussten. Das alles konnte nichts mit Marco zu tun haben. Vielleicht hatte sie sich vertippt. Sie wollte schon die Internet-Verbindung beenden, als ihr plötzlich die Idee kam, Marcos Namen auf der Seite zu suchen.
Sofort tauchte sein
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