In den Armen eines Playboys
Isobel hinter Marco das Flugzeug. Zu ihrer Linken sah sie einen Weinberg, der sich bis zu dem Gebirge hinzog, das unter dem rosafarbenen Schleier der langsam untergehenden Sonne lag. Direkt vor ihnen befand sich eine kleine Flugzeughalle; sonst war weit und breit kein Haus zu sehen.
Isobel sah zu Marco hin. Er hielt sein Jackett lässig über einer Schulter, wirkte total entspannt und passte hervorragend in die südländische Landschaft. An sich hätte sie ihn in dem Artikel gern als selbstzufrieden und arrogant beschrieben, wie er da vor seinem Privatflugzeug stand, aus dem sein Personal gerade das Gepäck auslud. Aber irgendetwas an seiner Art ließ auf einen ganz anderen Menschen schließen.
Sie musste an die sanfte Berührung seiner Finger auf ihrer Haut denken, an die Hitze in seinem Blick – augenblicklich wurde ihr wieder mulmig zumute.
Was war bloß mit ihr los? Sie sah schnell weg. Dort stand Marco Lombardi, einer der schlimmsten Frauenhelden der Welt. Das durfte sie nicht einen Moment lang vergessen.
Eine Limousine kam angefahren. Der Chauffeur parkte direkt neben ihnen, sprang aus dem Wagen und hielt ihnen die Tür auf.
4. KAPITEL
Die Straße zu Marcos Villa war eng und kurvig. Manchmal schien sie direkt an dem Berg zu kleben, und manchmal ging es hinter einer Kurve steil nach unten bis zum Meer. Die Strecke war so abenteuerlich, dass sich Isobel an ihrem Sitz festklammerte.
Sie war sich nicht sicher, was nervenaufreibender war: Die Autofahrt oder die Tatsache, dass sie bei jeder Kurve gegen Marco gedrückt wurde. Sie wünschte, sie hätte sich auf den Platz gegenüber gesetzt. Aber er hatte sie davon abgehalten und behauptet, dass sie einen besseren Blick auf das Meer hätte, wenn sie in Fahrtrichtung saß. Außerdem würde es einem dann nicht so schnell übel.
Isobel vertrug lange Autofahrten eigentlich sehr gut, aber sie musste sich eingestehen, dass diese Strecke eine Herausforderung für den stärksten Magen war.
„Du hattest recht, die Küste ist wirklich hinreißend“, sagte sie, als sich der Wagen wieder einmal in eine Kurve legte. Sie fuhren jetzt bergab, und Isobel erspähte versteckte Badebuchten und Villen inmitten üppig grüner Gärten.
„Ja, es ist ein schöner Flecken Erde.“ Er bemerkte amüsiert, dass Isobel sich in den Kurven krampfhaft festhielt, um nicht gegen ihn zu kippen. Dann wanderte sein Blick ihren Hals entlang. Sie hatte die oberen Knöpfe der Bluse offen gelassen und den Kragen weit nach hinten gezogen; wahrscheinlich wollte sie damit den Fleck und das Loch kaschieren. Aber dieser kleine Kniff ließ sie völlig anders wirken. Ihre Figur kam jetzt besser zur Geltung, und sie wirkte weniger angespannt … fast schon sexy.
Sein Handy klingelte, und er nahm das Gespräch an. Er hatte schließlich Wichtigeres zu tun, als sich über eine lästige Reporterin Gedanken zu machen.
Isobel bemerkte, dass Marco fließend Französisch sprach.
„Wie viele Sprachen kannst du?“, fragte sie, nachdem er aufgelegt hatte.
„Fünf. Das erleichtert mir meine Arbeit.“
„Wirklich? Toll. Ich wünschte, ich würde wenigstens eine Fremdsprache beherrschen! Ich hatte zwar Französisch in der Schule, kann aber keinen einzigen Satz mehr.“
„Du kannst hier üben“, schlug er vor. „Das ist nur eine Frage der Gewöhnung. Wenn man es jeden Tag sprechen muss, fällt es einem irgendwann leichter.“
Die Limousine bog jetzt von der Straße ab. Vor ihnen öffnete sich geräuschlos ein Tor. Sie fuhren hindurch und dann eine Auffahrt entlang, die von riesigen Palmen gesäumt war. Die Gartenanlage wirkte sehr gepflegt. Wahrscheinlich arbeitet hier ein ganzes Team von Gärtnern, dachte Isobel beim Blick auf die tropischen Büsche und Blumen. Sie fuhren um eine Kurve und plötzlich lag ein großes Herrenhaus vor ihnen.
Das Haus hatte zwei Stockwerke und war umgeben von Terrassen, von denen man einen tollen Blick auf einen riesigen Swimmingpool hatte.
„Nettes Haus“, bemerkte Isobel trocken. „Aber ist es auch groß genug für dich?“
Seine Augen funkelten belustigt. „Jetzt, wo du es sagst, kommt es mir wirklich ein bisschen klein vor.“
Sie hielten vor dem Haupteingang, und Isobel öffnete die Tür, ehe ihr der Chauffeur zuvorkam.
An diesem heißen Spätnachmittag war nichts zu hören, außer dem sanften Geräusch der Wellen, die an den Strand schlugen. Isobel drehte den Kopf und sah einen Weg, der zu einem Privatstrand führte. An einem Bootssteg hatte eine Jacht
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