In den Armen meines Feindes
kann, wie es mir beliebt. Oder soll ich mich mit einer Stechkarte ein- und ausstempeln?“
„Ich möchte dennoch wissen, wo du bist.“
„Wieso? Damit du jede meiner Unternehmungen überprüfen kannst?“
„Nein, ganz und gar nicht. Ich denke nur an deine Sicherheit. Mir wäre es lieber, wenn du dich von Ricardo fahren lässt. Du bist viel zu dünn, ein Windhauch könnte dich umwehen. Du hättest keine Chance, wenn jemand versuchen würde, deine Handtasche oder deinen Schmuck zu stehlen.“
„Ich bin Model. Oder zumindest war ich es noch bis vor zwei Tagen“, erwiderte sie unwirsch. „Ich muss schlank sein.“
„Bist du verärgert, weil ich deinen Vertrag gekündigt habe?“
Ja, das war sie, aber nicht aus den Gründen, die er vermutete. „Ich hätte das zumindest gerne erst besprochen.“
„Unterhalten wir uns beim Dinner darüber“, meinte er. „Ich möchte auch mit dir über den Designer-Vertrag reden. Bist du bereit zu gehen?“
Kommentarlos nahm sie ihre Handtasche und folgte ihm nach draußen, wo Ricardo schon mit dem Wagen wartete.
Im Restaurant führte man sie an einen Tisch in einer privaten Nische, etwas weiter weg von den anderen Gästen. Nikki versteckte sich sofort hinter der Speisekarte. Sie wollte Massimo nicht ansehen, seine Nähe versetzte all ihre Sinne in Aufruhr. Sie bräuchte nur die Beine ein wenig auszustrecken, und sie würde an seine stoßen. Und plötzlich war die Versuchung, es einfach zu tun, übermächtig …
„Entspann dich, Nikki“, bemerkte er, als sie unruhig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte. „Die Leute sollen nicht denken, dass du überall lieber wärst als hier.“
„Ich wäre lieber überall, nur nicht hier“, nutzte sie seine Worte mit einem leichten Stirnrunzeln.
„Ich auch.“ Er lächelte anzüglich. „Zum Beispiel im Bett, deine Beine um meine Hüften geschlungen.“
„So meinte ich das nicht!“ Sie beugte den Kopf wieder über die Speisekarte.
Massimo lachte leise. „Ich kann in dir lesen wie in einem offenen Buch, Nikki. Du wehrst dich mit aller Macht, um den Zeitpunkt hinauszuschieben, an dem wir unsere Beziehung wieder aufnehmen. Aber es fällt dir immer schwerer, nicht wahr?“
„Das tue ich nicht.“
„Hoffst du darauf, dass der Preis steigt, je länger du mich warten lässt? Wenn ja, dann muss ich dir sagen: Dein Plan scheint voll und ganz aufzugehen. Ich sitze hier und brenne vor Erwartung, wenn ich dich nur anschaue.“
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, ihre Wangen glühten. „Du bist abscheulich!“
„Du willst alles, nicht wahr?“, fuhr er ungerührt fort. „Mit der Rolle der Geliebten gibst du dich nicht zufrieden. Du willst die Ehe. Aber lass dir gesagt sein, die werde ich dir nicht anbieten.“
„Und ich würde einen Antrag von dir nie annehmen!“, zischte sie.
Seine Augen verdunkelten sich. „Spiel besser nicht mit mir, cara. Denn dieses Mal wirst du nicht gewinnen. Du und ich haben noch eine Rechnung aus der Vergangenheit zu begleichen.“
„Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich nicht mit dir schlafen werde, bevor du mir glaubst!?“
„Es wäre einfacher für mich, wenn dein Körper mir die gleiche Botschaft senden würde. Aber das tut er eben nicht. Du willst mit mir schlafen, und das wirst du auch. Und zwar heute Nacht.“
Die aufsteigende Panik kaschierte sie mit einem verächtlichen Ton. „Du wirst dich schon wesentlich mehr anstrengen müssen, wenn du meine Erinnerungen an Joseph auslöschen willst.“
Seine jähe Wut lud die Luft zwischen ihnen wie mit Elektrizität auf. „Ich schwöre dir, Nikki, ich werde dich diesen Mann vergessen lassen. Mein Name wird dir über die Lippen kommen, nicht seiner.“ Er lehnte sich vor. „Noch bevor die heutige Nacht vorbei ist, wirst du meinen Namen hinausschreien – genau wie damals. Dein Körper wird beben vor Vergnügen, und ich allein werde dich von deinem Verlangen erlösen können.“
Sie öffnete den Mund, um eine schnippische Bemerkung zu machen, doch in diesem Moment trat der Ober an ihren Tisch, um die Bestellung aufzunehmen. Nikki setzte eine unbeteiligte Miene auf und bestellte das erstbeste Gericht auf der Karte. Dabei wusste sie, dass sie nicht einen Bissen hinunterbekommen würde.
Während des Essens schwieg sie eisern. Alle Versuche Massimos, sie in eine Unterhaltung zu ziehen, prallten an ihr ab. Natürlich bemerkte sie, wie sein Ärger wuchs, mit jedem kalten Blick, den sie ihm zuwarf. Seine Miene sagte ihr deutlich, dass
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