In den Armen meines Feindes
Griff freizumachen. „Du und ich haben keine Beziehung.“
„Noch nicht“, entgegnete er. „Aber ich habe das Gefühl, dass du schon bald deine Meinung ändern wirst.“
Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch er verschloss ihr mit zwei Fingern die Lippen.
„Schh, cara“, sagte er und lächelte dabei spöttisch. „Ich möchte doch nicht, dass du dich an deinen Worten verschluckst. Sonst hast du keinen Platz mehr für das Dinner.“
Sie schlug seine Hand fort. „Es wird kein Dinner geben. Zumindest keines, das von mir gekocht wurde.“ Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und stürmte aus der Küche.
Massimo atmete schwer aus und sah auf die kleine Katze herunter, die ihn nun mit vorwurfsvollen grünen Augen anblickte.
„Es war wohl zu erwarten, dass du zu ihr hältst, Pia. Schließlich bist du auch weiblich. Und ihr beide könnt nur schlecht akzeptieren, wenn man euch sagt, was ihr tun sollt.“ Er ging zur Hintertür und zog sie auf, um die Katze nach draußen zu lassen.
Pia stolzierte mit einem letzten Blick auf ihn hinaus. Ihr Schwanz, steil in die Höhe gerichtet, zitterte vor Missbilligung.
9. KAPITEL
Um eine weitere Konfrontation mit Massimo zu vermeiden, ließ Nikki sich am nächsten Morgen viel Zeit mit dem Aufstehen. Sie hoffte, dass er schon längst zum Büro gefahren war, wenn sie zum Frühstück herunterkam. Aber er musste ihre Absicht vorausgesehen haben, denn als sie in die Küche kam, saß Massimo gemütlich bei einer Tasse Kaffee am Tisch und las die Zeitung.
Er sah auf. „Ich habe übrigens alles für unsere morgige Reise arrangiert. Um sechs Uhr früh fliegen wir mit meinem Privatjet nach Palermo. Dort besitze ich eine Villa.“
„Es muss wunderbar sein, so mit Geld um sich werfen zu können.“ Sie strich sich ihr Haar zurück und griff nach dem Orangensaft. „Warum können wir nicht einen ganz normalen Linienflug nehmen?“
„Ich habe hart gearbeitet für das, was ich habe. Und ich sehe kein Problem darin, so bequem wie möglich zu reisen. Wenn sich natürlich dein Gewissen regt, kann ich dir gerne ein Ticket für einen Linienflug buchen. Ich allerdings werde die bereits getroffenen Arrangements wahrnehmen.“
Sie verzog verächtlich die Lippen. „Natürlich.“
Mit einem lauten Klappern setzte er seine Kaffeetasse ab. „Ich verliere langsam die Geduld mit dir, Nikki. Mir geht es ebenso um deine Bequemlichkeit wie um meine.“
„Das kann ich mir denken.“
„Was soll das nun schon wieder heißen?“
„Ich will mein eigenes Zimmer in der Villa.“ Entschlossen hob sie das Kinn. „Um genau zu sein, ich will mein eigenes Zimmer, wo immer wir bleiben.“
„Ich fürchte, das wird nicht möglich sein.“
„Warum? Ist deine Villa etwa so klein?“
„Das nicht, es gibt ausreichend Platz. Aber alle Räume werden von einer aufmerksamen Haushälterin in Ordnung gehalten.“
Eine Alarmglocke begann in Nikkis Innerem zu schlagen. „Ja, und?“
„Und, la mia piccola amata“, meinte er betont langsam, „deshalb werden wir uns ein Zimmer teilen müssen. Um den Schein zu wahren.“
„Kommt gar nicht infrage!“, brauste sie auf.
„Du reist mit mir als meine Geliebte“, sagte er ungerührt. „Mein Personal ist daran gewöhnt, dass meine Frauen bei mir im Zimmer schlafen. Außerdem sieht es für meine Exfreundin verdächtig aus, wenn nicht alles normal zwischen uns läuft.“
Nikki runzelte die Stirn. „Deine Exfreundin lebt auf Sizilien?“
„Richtig.“
„Dann muss sie ja enorm weitreichende Verbindungen haben. Ich dachte, ich soll ihretwegen hier in Melbourne deine Geliebte spielen.“
„Du hast es erfasst. Sabrina Gambari hat Familie in Australien. Sicherlich haben sie schon von unserer Liaison gehört, also sollte es keine Probleme in Sizilien geben.“
Nikki verschränkte die Arme vor der Brust. „Hoffst du.“
„Ich sehe keinen Grund für Schwierigkeiten. Sabrinas Familie hat sich Hoffnungen auf eine Heirat gemacht. Aber die Berichte in der Presse haben sie sicherlich aus ihren Träumereien gerissen.“
„Du hast nie an eine Heirat mit ihr gedacht?“
„Nein. Das Schicksal meines Vaters hat mir eins völlig klargemacht: Es ist höchst unklug, sich an eine Frau zu binden, die einem jederzeit in den Rücken fallen kann.“
„Vermutlich soll diese Bemerkung auch ein Schlag gegen mich sein, oder?“
Er betrachtete sie mit einem Blick, der besagte: „Wem der Schuh passt …“, dann sagte er: „Heute Abend gehen wir zum Dinner
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