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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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verbirgst du vor mir, Nikki?“, fragte Massimo in das Schweigen hinein.
    Sie zwang sich, ihn wieder anzusehen. „Ich komme aus einem zerrütteten Zuhause.“ Sie musste sich beherrschen, damit ihre Stimme nicht zitterte. „Ich weiß, heutzutage ist das nicht mehr unüblich, aber ich habe mich immer dafür geschämt, wie wir lebten. Wir hatten kaum Geld, und ständig zogen wir um.“
    Massimo runzelte die Stirn. „Warum meintest du, mir diese Dinge vor fünf Jahren verschweigen zu müssen?“
    „Ich spreche nicht gern über meine Familie.“ Ihre Unterlippe zitterte kaum merklich, dennoch entging es Massimo nicht. Ein Seufzer kam über ihre Lippen, dann fuhr sie tonlos fort: „Meine ganze Kindheit habe ich von einem perfekten Heim geträumt, mit Vater, Mutter und Kindern, die einander lieben. Aber mein Bruder und ich waren unseren Eltern nur lästig. Mein Vater legte großen Wert darauf, dass man uns zwar sehen, aber nicht hören sollte. Also hat unsere Mutter den Großteil ihrer Zeit damit zugebracht, uns dazu zu bringen, dass wir still waren. Damit unser Vater sich nicht aufregte. So sah unsere Kindheit aus. Für dich hört sich das vielleicht wie eine lahme Erklärung an, aber über die Jahre wurde ich es leid, Entschuldigungen für meine Eltern zu suchen. Die beiden hätten nie Kinder haben sollen.“
    „Siehst du sie noch?“
    Nikki schüttelte den Kopf. „Meine Mutter ist tot, und zu meinem Vater habe ich seither keinen Kontakt.“
    „Was ist mit deinem Bruder?“
    Sie zögerte. „Mein Bruder und ich stehen einander nicht mehr so nahe wie früher“, sagte sie dann. „Wir sehen uns ab und zu, aber wirklich miteinander reden tun wir nicht.“
    Massimo faszinierte es, von ihrer Vergangenheit zu erfahren. Auch wenn er ihr nicht vergeben konnte, wie sie ihn benutzt hatte, erklärte das doch eine Menge. Vor allem ihre Gier nach Geld und Sicherheit. Sie hatte seinen Stiefvater des Geldes wegen geheiratet und weil er ihre Karriere als Model vorantreiben sollte. Eine Karriere, das erkannte Massimo jetzt, die nicht weiter entfernt hätte sein können von dem, was sie als Kind gekannt hatte. Sie hatte die teuersten Kleider und die wertvollsten Juwelen getragen, hatte in den besten Restaurants diniert und den edelsten Wein getrunken. Und auf dem roten Teppich war sie im Licht der Öffentlichkeit mit Berühmtheiten zusammengetroffen, als hätte sie schon immer dazugehört.
    Obwohl er das nun wusste, hatte er nicht vor, sich von ihr einwickeln zu lassen. Oh nein! Er würde die Affäre mit ihr auskosten und dann, wenn er genug hatte, die Beziehung beenden. Schließlich liebte sie ihn ja auch nicht. Denn sonst hätte sie ihm schon vor fünf Jahren die Wahrheit über ihre Vergangenheit anvertraut. Obgleich er ihr von seinen Qualen wegen des Todes seines Vaters erzählt hatte, hatte sie den Schein aufrechterhalten, als sei ihr Leben perfekt.
    Allerdings ging ihm ihre Behauptung nicht aus dem Kopf, dass sie nie mit Joseph Ferliani geschlafen hätte. Die Erklärung war durchaus plausibel, aber sie hatte ihn ja schon einmal getäuscht. Er war nicht besonders versessen darauf, sich erneut von ihr zum Narren halten zu lassen.
    Dennoch – sie hatte ihm ihre Geschichte anvertraut, obwohl ihr das sichtlich schwergefallen war. Das hatte er allein schon an ihrer Haltung ablesen können. So verkrampft, wie sie dagestanden hatte, hatte ihre Erzählung an emotionale Folter gegrenzt. Auch jetzt stand ein unglaublich verletzter Ausdruck in ihren Augen, und ihr Gesicht wirkte bleich und abgekämpft.
    „Danke, dass du es mir gesagt hast“, brach er das Schweigen. „Und es tut mir leid, wenn es dir unangenehm war.“
    „Daran bin ich gewöhnt, glaube mir“, erwiderte sie leise. „Aber mir wäre es lieber, wenn wir nicht mehr darüber reden würden.“
    „Wenn das dein Wunsch ist, dann soll das Thema nicht wieder angeschnitten werden.“
    Sie sah auf ihre Sachen hinunter, die sie noch immer vor sich hielt. „Ich sollte mich wohl besser anziehen.“
    „Nein.“ Behutsam zog er ihr die Kleider aus den Händen. „Noch nicht.“
    Nikki sah in seine dunklen Augen und fühlte, wie das Verlangen in ihr erneut erwachte. Sie schloss die Lider, als er seine Hände an ihre Hüften legte, sie zu sich heranzog und küsste.
    Sein Kuss veränderte sich, so als flössen Ärger und Wut aus Massimo heraus und würden ersetzt durch eine Sehnsucht, die absolut nichts mit Rache zu tun hatte. Und Nikkis Herz reagierte prompt, ließ den lang

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