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In den eisigen Tod

In den eisigen Tod

Titel: In den eisigen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana H. Preston
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Shackleton sich in der Zeit nach seiner Rückkehr ziemlich nahe, und das Trauma von »Shackles’« Heimreise war in der Aufregung ihres Wiedersehens vergessen. Shackleton gehörte zu den ersten, die an Bord der Discovery drängten, und er war bis zum frühen Morgen geblieben, um sich erregt mit Scott zu unterhalten und ihn auszufragen. Markham hatte ihm bei der Ernennung zum Sekretär der Scottish Royal Geographical Society geholfen. Sein Gehalt war sehr mickrig – es belief sich auf nur 200 Pfund im Jahr –, aber Emily Dormans Vater hatte ihr nach seinem Tod ein Einkommen von 700 Pfund pro Jahr hinterlassen, und das reichte zum Heiraten und zu einem Leben im Komfort der Mittelschicht. Shackleton genoss es auch, die engstirnigen Mitglieder der Gesellschaft in ihren Grundfesten zu erschüttern, indem er so technologisches Teufelswerk wie elektrisches Licht und eine Schreibmaschine einführte.
    Scott gewann als Redner rasch an Fertigkeit und Selbstvertrauen und lernte Tricks, wie sich zum Beispiel in gespielter Verzweiflung mit der Hand durch das Haar zu fahren, wenn ein Diapositiv nicht zur rechten Zeit auf der Leinwand erschien, oder sein Publikum mit typisch englischem Understatement und humorvollen Randbemerkungen über die grausamen Bedingungen zu entzücken, die er und seine Kameraden ertragen hatten. Damaligen Zeitungsberichten zufolge sprach er sehr schnell, aber klar und mitreißend. Er brauchte keine Notizen. Der Manchester Guardian fällte folgendes Urteil: »Wenn er als Forscher ebenso effizient ist wie als Vortragender, dann steht er in der vordersten Reihe.« Wie so oft in seinem Leben musste er sparen und in der dritten Klasse reisen, was zum Beispiel Verlegenheit auslöste, als eine Gruppe städtischer Würdenträger ihn in den Midlands abholen kam und erwartete, dass der Held triumphierend aus einem Erste-Klasse-Abteil steigen würde.
    Doch Scott bereitete es Sorge, dass er mit seinem Buch nur langsam vorankam. Obwohl er in seiner frühen Jugend leidenschaftlich gern geschrieben hatte, fühlte er sich von der Aufgabe erdrückt. Er schrieb: »Vor allem habe ich Angst davor, einen Text zu verfassen, und zweifle an meinen Fähigkeiten; wenn ich es tun muss, wird es mich auf jeden Fall viel Zeit kosten.« 4 Anfang 1905 war Scott der Verzweiflung nahe und bat die Admiralität, ihn weitere drei Monate zu schonen, damit er das Buch beenden könne. Um sich zum Weiterschreiben zu zwingen, ging er jeden Tag in das Haus der Markhams, wo Royds während der Abfassung seiner meteorologischen Studie wohnte. Sir Clements genoss die Gesellschaft der beiden jungen Männer und bummelte mit ihnen und seiner Frau Minna abends über den Eccleston Square. Für sein Interesse an ihnen gibt es zwei Interpretationen: die herkömmliche, nämlich, dass sie als Ersatz für die Söhne dienten, die er niemals hatte, oder die modernere und zynischere, wonach er sich aufgrund einer homoerotischen Neigung zu jungen Männern hingezogen fühlte. Was immer der Grund war – er hatte sie jedenfalls gern und war ziemlich besitzergreifend.
    Scott hielt den alten Herrn wahrscheinlich für ein wenig aufdringlich. Er wusste, dass er bis zum Frühjahr mehr Einsamkeit brauchte, und zog nach Ashdown. Hier nahm das Buch mit Hilfe von Reginald Smith, dem Seniorpartner des Verlages Smith, Elder & Co. und Herausgeber des Cornhill Magazine , der ihm ein Freund fürs Leben werden sollte, endlich Gestalt an. Scott widmete es Sir Clements Markham, »dem Vater der Expedition und ihrem treuesten Freund« – so, wie Markham es zweifellos erwartet hatte. Es wurde im Oktober 1905 in zwei Bänden veröffentlicht, war sofort ausverkauft und wurde mit Lob überschüttet; das Times Literary Supplement nannte es »ein meisterhaftes Werk«.
    Scott musste sich nun fragen, was er als nächstes tun wolle. Die Veröffentlichung des Buches bedeutete einen Wendepunkt in seiner Laufbahn als Forscher. Als er im April 1906 von der American Geographical Society eine Goldmedaille erhielt, erklärte er dem Publikum, dass seine Tätigkeit als Forscher höchstwahrscheinlich beendet sei. Eine Rolle spielte dabei, dass es ihn ärgerte, eine Berühmtheit zu sein, und einem Verwandten vertraute er an, dass er genügend traurige Berühmtheit erlangt habe, die ihm ein Leben lang anhaften werde. Er kehrte im August 1906 auf See zurück, um als Flaggschiffskommandant auf der HMS Victorious zu dienen. Doch Scott änderte offensichtlich innerhalb eines knappen Monats seine Meinung. Im

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