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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Gefühle verblasst waren. Wann er die Selbstzufriedenheit gelernt hatte, einfach nur durch das Auf und Ab des Lebens zu gehen, einen Partner für Sex in einer Nacht zu finden und dann fortzugehen und für die folgende Nacht einen neuen zu suchen.
    Jetzt fragte er sich, wie es wäre, eine Frau zu haben, die wusste, was er war, und der es nichts auszumachen schien, dass er sowohl ein Leopard als auch ein Mensch war …
    Er unterdrückte diese Gedanken, bevor sie ihm Ärger bereiten konnten, verließ das Zimmer und ging hinauf. Wie sehr Susan ihm auch gefiel, sie kam nicht infrage. Es gab keine Hoffnung für sie beide. Er hatte seinen einen Versuch gehabt, seine Gefährtin zu finden, und er hatte sich Artemis verschrieben. Wie sehr er es sich auch anders wünschen würde, es gab keine Zukunft für sie beide. Er ging in die Küche und sah Terra, die in der Küche herumwerkelte und Vorspeisen für die Gäste im Club zubereitete.
    Sie hielt inne, als sie ihn sah. »Brauchst du was?«
    »Ja, er muss gehen.«
    Er seufzte und drehte sich um. Hinter ihm stand Phoenix. »Lass mich in Ruhe, Nix. Ich bin wirklich nicht in der richtigen Stimmung für deinen Quatsch.«
    »Ja, weil du ein Schlappschwanz bist.«
    Wut durchzuckte ihn so heftig, dass Ravyn überrascht war, dass er seinem Bruder nicht an die Kehle ging. Stattdessen drehte er sich langsam um und starrte ihn an. »Ich soll ein Schlappschwanz sein?«
    »Genau das hab ich gesagt.«
    »Aha. Wenn ich hier der Feigling bin, warum bin ich dann tot, während du lebendig bist? Du warst wie lange mit deiner Gefährtin zusammen, zweihundert Jahre? Und du hast dich nie mit Georgette verbunden? Worauf hast du gewartet, Phoenix? Möglichkeiten hätte es genug gegeben.«
    Phoenix knurrte voller Wut und ging auf ihn los, aber Terra stieß ihn zur Seite. »Sanctuary, Nix.«
    Sein Atem stockte, und er starrte Ravyn mordlustig an.
    Terra seufzte. »Verschwinde aus der Küche, Phoenix. Du kannst entweder auf zwei Beinen gehen, oder ich trag dich raus.«
    Sein Blick glitt zu ihr. »Das wagst du nicht.«
    »Doch, glaub mir«, sagte sie mit tödlichem Ernst, »das würde ich, und ich bin auch Manns genug, es zu tun.«
    Phoenix verzog den Mund und verschwand durch die Schwingtür, die zum Club führte.
    Terra wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und sah wieder zu Ravyn. »Wo waren wir stehen geblieben?«
    »Kaffee.«
    »Kommt gleich.«
    Ravyn war beeindruckt von Dorians Gefährtin und sah ihr zu, wie sie zur Theke hinüberging, wo die Kaffeekannen standen. Die Gefährtin seines Bruders war ein interessantes Tier. Sie sah überhaupt nicht so aus, als ob sie Dorians Typ wäre. Und aus unerfindlichen Gründen gewann Ravyns Neugier die Oberhand. »Bist du mit Dorian verbunden?«
    Sie hielt beim Ausschenken des Kaffees inne und sah zu ihm auf. »Ja. Anders als Phoenix ist er nämlich kein Schlappschwanz.«
    Ravyn lachte, sie goss weiter ein. Dann nahm sie eine Thermoskanne und füllte sie auf. »Wie lange seid ihr beiden schon ein Paar?«
    »Fünfundsiebzig Jahre.« Sie stellte den Becher und die Thermoskanne zusammen mit zwei kleinen Behältern mit Zucker und Milch auf ein Tablett.
    »Und wie lange seid ihr miteinander verbunden?«
    »Wir sind aber heute neugierig, was?« Ihr Blick brannte sich in seinen, und zu seiner Überraschung antwortete sie: »Fünfundsiebzig Jahre. Dorian wollte niemals nach Hause kommen und seine Gefährtin tot vorfinden, nach allem, was ihr durchgemacht hattet. Er sagte, die Schicksalsgöttinnen hätten uns aus einem bestimmten Grund zusammengeführt und sein Platz sei an meiner Seite, selbst im Tode.«
    In Ravyn stieg ein neuer Respekt für seinen Bruder auf. Mehr noch, er erinnerte sich an die Schrecken der Nacht, in der sein Dorf zerstört worden war. Als die Männer zusammengebrochen waren, hatten sie gedacht, dass diejenigen, die noch standen, Gefährtinnen hatten, die überlebt hatten.
    Sie waren nach Hause zurückgeeilt und hatten festgestellt, wie viele von ihrem Clan sich nicht mit ihren Gefährtinnen verbunden hatten.
    Der härteste Schlag für Ravyn war der Tod seiner Mutter gewesen. Angesichts der Liebe und des Respekts, den seine Eltern füreinander empfanden, hatte er angenommen, dass sie miteinander verbunden wären. Aber offenbar hatte sein Vater sie nicht genug geliebt.
    »Danke, Terra«, sagte er und nahm das Tablett.
    »Ravyn?«
    Er sah sie an.
    »Dorian denkt sehr viel an dich und macht sich dafür verantwortlich, dass er nicht

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