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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Gedankenleserin«, sagte sie und änderte ein Zitat von Dr. McCoy aus Raumschiff Enterprise ab. »Hättest du mir nicht wenigstens ein paar Krümel hinwerfen können, denen ich folgen kann? Ist ein Laib Brot zu viel verlangt?«
    Ihr war schlecht. Sie entschloss sich, eine Pause zu machen, und rief den Ordner mit Fotos auf.
    Ein bittersüßer Schmerz zerriss ihre Brust, als sie die Bilder von Jim und Angie bei einer Party im vergangenen Jahr anschaute. Was hätte sie darum gegeben, hören zu können, dass Angie ihr sagte, mit ihr wäre wieder alles in Ordnung; wenn sie Jimmys Reibeisenstimme hätte hören können, die ihr erklärte, dass sie zu verspannt war.
    »Alles in Ordnung?«
    Erschrocken sprang sie auf, als sie Ravyns tiefe Stimme hörte. Er war lautlos und katzenartig ins Zimmer gekommen. »Du hast mich vielleicht erschreckt …« Sie hielt inne und sah ihn genauer an. Er war wirklich das Attraktivste, was sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Er hatte sein Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und obwohl sein Hemd nicht hochgeschoben war, verbarg es die Tatsache nicht, dass er mit kräftigen Muskeln ausgestattet war. Sie lenkte sich von diesem Gedanken ab, indem sie mit dem Kinn auf den Laptop wies. »Ich habe gerade Jimmys Fotos ausspioniert.«
    Er reichte ihr den Kaffee, den er für sie geholt hatte. »Vielleicht solltest du diese Datei wieder zumachen.« Er setzte sich neben sie, damit er auch auf den Bildschirm gucken konnte.
    »Nein, es ist schon in Ordnung. Ich habe gerade diese Bilder von der Halloweenparty auf Jimmys Revier vom letzten Jahr gefunden. Er ging als Frankenstein und Angie …«
    »Als Frankensteins Braut?«
    »Nein … sie ging als heilige Kuh.« Susan lächelte, als sie daran dachte. »Sie war immer unkonventionell.«
    Ravyn lachte, als sie ihm das Foto von Angie zeigte. Sie trug ein Kuhkostüm, einen Heiligenschein, der über ihrem Kopf schwebte, und ein riesiges hölzernes Kreuz um den Hals. Er hatte sie nur ein paarmal im Tierheim gesehen, wo sie ihn festgehalten hatten, aber die Frau war ihm sehr anständig vorgekommen.
    Sein Lächeln erstarb, als Susan zum nächsten Bild weiterklickte und er die Leute darauf sah.
    Das konnte nicht sein. Er irrte sich sicherlich …
    Susan klickte noch ein Foto weiter.
    »Halt! Noch mal zurück.«
    Susan hob die Augenbrauen. »Warum?«
    Er stellte seinen Kaffeebecher zur Seite und runzelte die Stirn, als er das Bild einer großen blonden Frau betrachtete, die als klassischer affektierter Hollywoodvampir verkleidet war, komplett mit außerordentlich echt aussehenden Fangzähnen. Sie stand da und legte einen Arm um Angie. »Ich erkenne sie.«
    Susan sah ihn alles andere als erfreut an. »Nur fürs Protokoll, gestiefelter Kater, ich hoffe, du meinst das nicht im biblischen Sinne. Denn wenn das so ist …«
    »Nein«, sagte er und unterbrach ihren Redefluss, obwohl ein Teil von ihm geschmeichelt war, dass sie so empfand. »Sie ist ein Daimon … oder vielmehr war sie einer. Ich habe sie getötet.«
    Susan sah ihn abschätzig an. »Die doch nicht, das hast du nicht getan.«
    Ravyn schaute noch einmal hin und betrachtete ganz genau die klassischen Gesichtszüge der Frau. In der Erinnerung konnte er sie noch immer sehen, gekleidet in ein Paar schwarze Hosen und eine rote Bluse, als er sie entdeckte, wie sie über ihren Opfern stand. Dieser Anblick hatte ihn krank gemacht, denn sie hatte sich das Blut vom Mund abgewischt und gelacht.
    »Sie war es, ich bin mir ganz sicher.«
    Noch immer sah er den Zweifel in Susans blauen Augen. »Woher weißt du das? Erinnerst du dich an das Gesicht jedes einzelnen Daimons, den du auslöschst?«
    Er starrte sie mit eigenartigem Blick an. »Nein, aber an sie erinnere ich mich.«
    »Weil sie so eine Tussi ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Weil sie nicht vor mir geflohen ist. Sie hat mich geradezu herausgefordert. Sie sagte, sie hätte eine Karte, mit der sie sofort aus dem Gefängnis freikäme, und wenn ich nicht wollte, dass jeder Dark-Hunter von Seattle stirbt, dann sollte ich sie in Ruhe lassen.«
    Susan war nicht gerade amüsiert darüber. »Also musstest du sie natürlich umbringen.«
    Wenn Blicke töten könnten, läge sie jetzt tot auf dem Boden.
    »Sie hatte gerade vor einem Waschsalon eine schwangere Frau und ihr kleines Kind umgebracht. Ich musste sie töten, um diese beiden Seelen zu befreien, sonst wären sie gestorben.«
    »Sie ist bezaubernd und ordinär, und doch kann es diese Frau nicht

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