In den Faengen der Nacht
Spaß, während ihre Schmerzensschreie und ihr Flehen um den Tod in seinen Ohren widergehallt hatten.
Nicht einmal sein eigener Tod war fähig gewesen, ihre gemarterten Stimmen zum Schweigen zu bringen. Er hatte den Anblick, wie sie geschlagen und zerstückelt wurden, nicht ausgelöscht. Manchmal schreckte Cael auch jetzt noch aus dem Schlaf hoch und zitterte bei der Erinnerung daran.
Acheron war aufgetaucht, nachdem er Rache an denjenigen genommen hatte, die seine Familie getötet hatten, und er hatte ihm, einem einfachen Bauernbastard, gezeigt, wie man gegen die Daimons kämpfte und wie man wieder leben konnte, als er nichts mehr hatte, wofür es sich zu leben lohnte.
Er verdankte dem atlantäischen Anführer der Dark-Hunter alles. Hätte Acheron ihm nicht gezeigt, wie man die Vergangenheit hinter sich lassen und weiterleben konnte, wäre er nie in der Lage gewesen, heute hier zu sein.
Er hätte es nie zu Amaranda geschafft.
Durch sie hatte er das wiederentdeckt, von dem er dachte, er habe es für alle Zeiten verloren.
Liebe.
Mehr noch, sie gab ihm Trost, Frieden und Akzeptanz. Sie war sein Ruhepol in einem harten Leben, das nur aus Gewalt und Kampf bestanden hatte bis zu dem Tag, an dem sie in sein Leben getreten war. Und er würde alles tun, um dieses Leben und Amaranda behalten zu können.
Nur eines nicht: Acheron verletzen. Cael war außerordentlich loyal und konnte es nicht ertragen, zwischen den beiden Leuten, die er auf dieser Welt am meisten liebte, hin und her gerissen zu sein.
Er grinste Acheron schief an und grüßte ihn mit den Worten aus Acherons Lieblingszeichentrickserie Familie Feuerstein :
»Großer Galaxius! Wie schön von dir, dass du wieder bei uns auf dem Planten Erde bist.«
»Danke, Barney. Wie geht’s Betty und Bamm-Bamm?«
»Großartig, wenn ich sie bloß von Wilma und Pebbles loskriegen könnte. Diese Frauen machen nichts als Ärger.«
»Nein, es sind gute Frauen. Die Roten sind immer der Ruin der guten Männer.«
Lachend streckte Cael Acheron die Hand hin. »Ist es nicht wahr, mein Bruder?«
Ash ergriff seine Hand. Cael wollte ihm auf den Rücken klopfen, aber Ash trat rasch außer Reichweite.
Cael entging nicht, dass Acheron eine Grimasse schnitt. »Alles in Ordnung mit dir?«
Acheron zuckte die Schultern, als ob er versuchte, etwas Unangenehmes abzuschwächen. »Ich hab mich vorhin am Rücken verletzt. Wird aber bald wieder in Ordnung sein.«
Cael nickte. »Es ist gut, unsterblich zu sein, was?«
»An manchen Tagen schon.«
Sie standen still draußen auf der Straße vor einem kleinen Café, in dem eine Gruppe Studenten saß. Sie lernten und plauderten, Musik drang aus dem Laden. Cael war nicht weit von zu Hause entfernt, aber er hatte nicht vor, Ash dorthin mitzunehmen. Es wollte so viel Abstand wie möglich zwischen seinem Boss und seiner Frau haben.
Acheron wusste Dinge, die niemand wissen sollte, und das ließ ihn frösteln.
»Hast du irgendetwas gebraucht?«, fragte Cael.
Ash sagte nichts, obwohl ihm tausend Gedanken durch den Kopf schossen. Er wollte diesen Mann warnen, doch er wusste, wenn er das tat, würde er noch viel mehr Schicksale verändern als nur das von Cael. Die endlose Kette der Veränderung wand sich in seinem Kopf.
Tausend Leben neu geschrieben – wegen eines einzigen Wortes …
Sag nichts.
Das war sehr viel leichter gesagt als getan. Wie sehr er es hasste zu wissen, was geschehen würde, ohne dass er das Schicksal hätte verändern können! Andererseits: Wenn er kein Gewissen hätte, wäre es ihm egal, was Cael zustieß. Er würde sich um nichts anderes kümmern als um sich selbst.
Er würde so werden wie Savitar …
Ash zuckte bei diesem Gedanken zusammen. Ehe Cael etwas bemerkte, rieb er sich die Wange. »Nein, ich wollte dir nur gute Nacht wünschen.«
Er konnte an Caels Gesicht ablesen, dass er ihm nicht glaubte. »Tja, na gut. Bis später.« Cael drehte sich um und ging nach Hause.
Ash stand auf der Straße und sah ihm nach, wie er davonging. Jede Faser seines Körpers wollte Cael zurückrufen und ihn warnen.
Und jede Faser seines Körpers wusste, warum er das nicht tun konnte. Sollte er Artemis für diese Gabe verfluchen oder ihr danken?
Andererseits gab es nur eine Sache, die schlimmer war, als die Zukunft vorherzusehen: Sie nicht vorhersehen zu können. Das war immer dann der Fall, wenn er selbst in eine Sache verwickelt war oder jemand anders, dessen Zukunft seine eigene direkt beeinflusste.
»Hallo, Süßer.«
Er sah
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