Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
ich kann.« Er legte auf.
    First Avenue South, Nummer 317. Schon wieder diese Adresse. Was hatte es damit auf sich? Sie entschied, dass es wirklich wichtig sein musste, gab nach und fuhr los.
    Susan wünschte sich wirklich, sie wüsste, was sie davon halten sollte, während sie durch den relativ entspannten Verkehr in Seattle fuhr. Sie konnte hören, wie sich die Katze von Zeit zu Zeit auf dem Rücksitz bewegte, aber die meiste Zeit war sie still.
    Bis sie endlich am Pioneer Square ankam.
    Fahren Sie hintenherum zur Laderampe.
    Inzwischen war sie der festen Überzeugung, dass sie geistesgestört war. Sie tat also, was die körperlose Stimme von ihr verlangte, und stellte das Auto ab. Als sie die Tür öffnete und ausstieg, waren ihre Nerven schon ziemlich angegriffen. Sie erwartete fast, dass die Katze herausspringen würde, aber sie lag auf dem Rücksitz … und war voller Blut. Bei diesem Anblick krampfte sich ihr Herz zusammen.
    War sie tot?
    Entsetzt öffnete Susan die Hintertür und berührte die Katze leicht an der Schulter, doch sie fauchte sie an. »Ganz ruhig«, sagte Susan und zog die Hand zurück.
    Die Katze erhob sich langsam, sodass sie aus dem Auto hinken konnte, auf die Laderampe zu.
    »Hallo!«, rief ihr ein junger Mann mit kurzem schwarzem Haar unfreundlich zu. »Sie dürfen hier nicht parken …« Seine Stimme verlor sich, als er die Katze sah.
    Sein Gesicht wurde augenblicklich blass, und er rief ins Haus hinein: »Mom, Ravyn ist hier! Alarmstufe Rot!« Er schnappte sich ein Tuch von einem Stapel an der Seite der Laderampe, sprang herunter und schlug es um die Katze.
    Er hob sie vorsichtig hoch, hielt sie in den Armen und nahm sie mit zur Rampe.
    Susan war unsicher, was sie jetzt tun sollte. Sie schloss ihr Auto ab und fragte sich sofort, warum sie sich eigentlich die Mühe machte, denn das eine Fenster fehlte ganz, und der Rest des Autos sah aus, als sei es knapp aus einem Kriegsgebiet herausgekommen – aber alte Gewohnheiten sind schwer totzukriegen. Sie folgte den beiden in einen kleinen Lagerraum. Sobald der Junge die Tür geschlossen und die Katze abgesetzt hatte, verwandelte sich Ravyn wieder in einen Menschen. Er stützte sich mit einer Hand, die voller Blut und Brandblasen war, gegen die rechte Wand, den Kopf hielt er gesenkt, als ob er völlig ausgelaugt wäre.
    Warum auch nicht? Er war wirklich identisch mit der Katze. Das ergab genauso viel Sinn wie der ganze Rest dieses Tages. Und wenn sie schon unter Wahnvorstellungen litt, dann hatte er wenigstens den schönsten nackten Hintern, den sie je gesehen hatte – abgesehen von der Tatsache, dass jede Menge Kugeln in seinem Körper steckten.
    Er war nur einige kurze Sekunden lang nackt, dann erschienen Jeans und T-Shirt auf seinem Körper. Kurz darauf war das Shirt blutdurchtränkt.
    Susan wand sich bei diesem Anblick. Wie konnte er überhaupt noch am Leben sein, ganz davon zu schweigen, dass er aufrecht stand? Mach einfach mit bei der Wahnvorstellung, Susan. Was soll’s? »Er braucht einen Notarzt«, sagte sie zu dem Jungen.
    Ravyn hob den Kopf und sah sie über die Schulter hinweg an. Auf seinen Lippen war Blut, und zum ersten Mal sah sie seine Fangzähne, als er sprach. »Das wird schon wieder. Ich muss nur ein bisschen schlafen.«
    »Jetzt muss ich wirklich anfangen, Drogen zu nehmen«, murmelte sie. »Dann habe ich wenigstens eine Erklärung für das Ganze hier.«
    Auf der anderen Seite des kleinen Lagerraums flog eine Tür auf, und zwei Leute kamen hereingerannt: eine junge Frau, die etwa so alt war wie der Junge, und eine große dunkelhaarige Frau Mitte fünfzig. Die ältere Frau hielt inne, als sie Susan sah.
    »Wer sind Sie?«
    Ravyn hielt sich seinen blutenden Arm. »Sie ist mit mir hier, Patricia.«
    Patricia sah Susan misstrauisch an, sagte aber nichts. »Was ist denn passiert?«, fragte sie Ravyn und sah sich die Wunde in seinem rechten Bizeps an.
    »Die Daimons haben uns den Krieg erklärt, und sie haben einige Verbündete im Polizeipräsidium. Ich weiß nicht, wie sie das geschafft haben oder wie viele es sind, aber auf jeden Fall genug, dass es unsere ungeteilte Aufmerksamkeit erfordert. Sie behaupten, dass sie mindestens einen Dark-Hunter getötet haben, und mich hätten sie auch fast erwischt. Wir müssen die anderen warnen, und zwar so schnell wie möglich.«
    Das Gesicht der älteren Frau wurde blass. »Wie ist das möglich?«
    Ravyn schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, aber sie sind hinter uns her.«
    Patricia

Weitere Kostenlose Bücher