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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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körperlosen Stimme in ihrem Kopf, aber nachdem an diesem Tag alles merkwürdig war, wollte sie weder diskutieren noch zögern. Kaum war sie unten, trafen noch mehr Kugeln ihren Toyota.
    »Das ist doch lächerlich!« Sie war so wütend über den Schaden an ihrem Auto, dass sie einfach losfuhr und den Motor aufheulen ließ, während weitere Schüsse abgefeuert wurden. Das Auto schlingerte und riss den kleinen weißen Gartenzaun ihrer Nachbarn um. »Jenna wird mich umbringen.« Aber um ihre Nachbarn würde sie sich später kümmern – immer vorausgesetzt, sie überlebte das hier und es gab ein Später.
    Ihr Herz hämmerte, sie setzte sich auf und konnte endlich sehen, wohin sie fuhr. In einiger Entfernung heulten Sirenen. Der zurechnungsfähigere Teil von ihr wollte auf sie zufahren, aber sie überlegte es sich anders. Das da an ihrer Tür waren schließlich Polizisten gewesen …
    Jimmy hatte seine Kollegen in Uniform gefürchtet. Was, wenn dieser Teil seiner Wahnvorstellungen wahr wäre? Über Korruption innerhalb der Polizei wusste sie so viel wie sonst kaum jemand, und obwohl sie immer gedacht hatte, dass die Polizisten in Seattle ehrlicher waren als andere, konnte doch sehr gut mehr als ein Apfel im Fass faul sein.
    »Ich muss mit Jimmy sprechen«, sagte sie flüsternd. Er war der einzige Polizist, dem sie noch vertraute.
    Fahren Sie zum Pioneer Square. Da war sie wieder, die tiefe Männerstimme in ihrem Kopf, die sie nun als die von Ravyn erkannte.
    »Warum?« Gute Güte, jetzt glaubte sie auch noch die Geschichte mit der sprechenden Katze. Na großartig.
    Vertrauen Sie mir. First Avenue South, Nummer 317.
    Klar, warum auch nicht? »Und wer wohnt da? Die exzentrische Addams Family?«
    Ja.
    Natürlich. Wer sollte da auch sonst wohnen? »Ich leide unter einer unglaublichen Wahnvorstellung. Ich hoffe bloß, dass ich keine bleibenden Schäden davontrage.«
    Ich bin hier derjenige mit den Schusswunden, also ist das mein Text.
    »Hör auf, gestiefelter Kater. Ich habe heute wirklich einen schlechten Tag.«
    Ich auch.
    Sie entschied sich, ab jetzt nur noch auf die Stimme zu hören, die wie ihre eigene klang, und fuhr zum Tierheim.
    Das ist nicht der richtige Weg zum Pioneer Square.
    »Ja, du Stimme in meinem Kopf, das weiß ich auch. Aber ich mache das, was ich für richtig halte, also zieh Leine.«
    Das war zumindest ihr Plan, bis sie zum Tierheim kam und sah, dass es mit gelbem Polizeiband abgesperrt war. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie den Rechtsmediziner, Nachrichtenleute, Polizisten und eine Menschenmenge sah.
    Was war dort passiert?
    Ein Teil von ihr wollte es herausfinden, aber weil ihr Auto voller Einschusslöcher war, war das vielleicht nicht das Allerklügste. Erst musste sie herausfinden, was hier vorging und warum die Polizei offenbar hinter ihr her war. Nein, sie musste so schnell wie möglich von hier weg. Aber wohin?
    Leo.
    Er war … »Sprich es nicht aus«, flüsterte sie. Sie konnte es nicht glauben, dass ausgerechnet er ihr Rettungsanker sein sollte. Aber ihr fiel niemand anders ein, der wissen könnte, warum die Polizei im Tierheim war. Sie löste ihr Handy vom Gürtel, wählte die Drei und wartete.
    »Hallo?«
    Nie zuvor in ihrem Leben war sie so erfreut gewesen, seine blöde Kleinjungenstimme zu hören. »Leo?«
    »Susan? Bist du’s?«
    »Ja, und ich …«
    »Hör zu«, unterbrach er sie in scharfem Ton. »Sag nichts.« Seine kurz angebundene Art ärgerte sie, aber dieses eine Mal wollte sie nicht mit ihm streiten. »Heute Nachmittag sind einige sehr merkwürdige Dinge passiert. Hast du dich zufällig mit deiner Freundin Angie getroffen?«
    »Ja. Warum?«
    Er schwieg eine Sekunde lang. »Wo bist du jetzt?«
    »Im Auto.«
    »Hast du die Katze noch?«
    Wenn sie irgendeinen Zweifel gehabt hatte, dass Leo in den Streich verwickelt gewesen war, dann waren sie hiermit ausgeräumt. Wie hätte er sonst darüber Bescheid wissen können, dass sie eine Katze aus dem Tierheim mitgenommen hatte? »Ja. Der gestiefelte Kater ist in Sicherheit.«
    »Gott sei Dank.« In seiner Stimme lag eine ungerechtfertigte Erleichterung. »Was immer du tust, lass die Katze keinen Moment aus den Augen.«
    »Warum?«
    »Vertrau mir einfach.« Sie hörte ein gedämpftes Geräusch, als ob Leo die Sprechmuschel mit der Hand zuhielt. »Sag ihnen, sie sollen einen Moment warten.« Dann war er wieder da. »Ich muss Schluss machen. Du musst zur First Avenue South, Nummer dreihundertsiebzehn. Warte dort, ich komme, so schnell

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