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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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ihrer Hochzeit sehen, sie sah sie lachen, als sie ihr zum Abschied aus der Limousine zuwinkten, mit der sie in die Flitterwochen fuhren. Sie hätten zusammen alt werden und sie zu einer wunderbaren Tante für ihre ganze Brut von lärmenden Kindern machen sollen.
    Sie waren ihre Familie gewesen.
    Diesmal gab es für die Tränen, die aus ihren Augen flossen, kein Halten. Die einzige Familie, die sie hatte, gab es nicht mehr, und sie würden niemals Kinder bekommen, die sie anschnorrten, Angie würde sie nie wieder anrufen und sich darüber beschweren, dass Jimmy American Football schaute. Kein Jimmy mehr, der Susan damit ärgerte, dass er einen Mann festgenommen hatte, der wunderbar zu ihr passen könnte.
    Keine Spätvorstellungen mehr, kein Gelächter, keine Weihnachtsessen …
    Sie waren tot, und diese Dreckskerle hatten sie grundlos getötet.
    Wilder, unverfälschter Zorn schwoll in ihrer Seele an und bahnte sich den Weg durch ihren Körper. Sie konnte die Leute, die für ihren Tod verantwortlich waren, nicht einfach davonkommen lassen. Ganz zu schweigen davon, dass sie jede Nacht weiterhin dort draußen waren und die Träume anderer Menschen zerstörten. Die Leben anderer Menschen. Sie töteten Angehörige, die geliebt wurden.
    Susan musste sie aufhalten – irgendwie. Sie konnte nicht einfach nur dasitzen und zusehen, wie andere Menschen diejenigen verloren, die sie liebten. Nicht wenn sie etwas dagegen unternehmen konnte.
    Susan hielt mitten in ihrem inneren Wortschwall inne, als ihr eine Idee kam.
    »Jimmys Notizbuch …« Solange sie sich erinnern konnte, hatte Jimmy pedantisch Notizen gemacht. Sie und Angie hatten ihn immer damit aufgezogen. Das Bedürfnis, alles aufzuschreiben, hatte ihn zu einem guten Ermittler gemacht.
    Was immer er an Beweisen oder Spuren entdeckt hatte, würde in seinem Notizbuch stehen, das wusste sie. Es war undenkbar, dass er keine Spuren hinterlassen hatte, denen sie folgen könnte.
    Aber wie konnte sie in sein Haus kommen, da die Polizei nach ihr suchte? Ganz zu schweigen davon, dass es sehr wahrscheinlich überwacht wurde.
    Es war ihr egal. Sie würde einen Weg finden und an diese Notizen kommen, koste es, was es wolle, und sie würde diese Untersuchung zu Ende bringen. Auch wenn es sie das Leben kosten würde.

9
    Ravyn wachte auf; sein Blick war verschwommen, der besondere Duft von Susan lag schwer in der Luft, ein feiner, warmer Geruch. Einzigartig und einladend. Er fühlte sich einfach beschissen, und doch war etwas an ihrem Duft, das ihn tröstete.
    Außerdem setzte es ihn in Brand.
    Seine rechte Schulter war so wund, dass er sie kaum bewegen konnte. Aber das konnte er sowieso nicht, denn Susan lag darauf, ihr Gesicht von ihm abgewandt, in tiefem Schlaf. Zuerst konnte er sich nicht vorstellen, wo er war oder warum, um alles in der Welt, sie hier auf ihm lag. Doch plötzlich fielen ihm die Ereignisse dieser Nacht wieder ein.
    Vor dem Happy Hunting Ground war er mit einem Beruhigungsmittel außer Gefecht gesetzt worden. Bilder ihrer Flucht und ihrer Rückkehr ins Serengeti schoben sich übereinander, und er erinnerte sich daran, dass ihm schlecht gewesen war … und wie Susan ihm geholfen hatte.
    Sie hatte ihn gehalten, während die ganze Welt in Trümmer gefallen war.
    Das überraschte ihn sehr, und er richtete sich vorsichtig auf, sah zu ihr hinunter und schob eine Strähne ihres blonden Haars von ihrer seidigen Wange. Sie hatte wunderschöne Haut, hell und makellos, weicher als Seide. Er legte die Finger auf ihren Wangenknochen und bewunderte die Beschaffenheit ihrer Haut, die sich so sehr von seiner unterschied.
    Es war etwas Wunderbares um sie. Etwas, das das Tier in ihm hervorrief und es anlockte. Noch nie hatte er sich so zu jemandem hingezogen gefühlt. Nicht einmal zu Isabeau, dabei war sie seine auserwählte Gefährtin gewesen.
    Er neigte seinen Kopf, sodass er den Duft ihres Haars einatmen konnte. Die weichen Strähnen kitzelten seine Wange, und die Wärme ihres Körpers beruhigte ihn. Er legte den anderen Arm um sie und hielt sie in der Dunkelheit umfasst. Wie ein Liebender. Dieser Augenblick erweckte einen lange vergessenen Traum in ihm. Einen Traum von einer Familie, von Liebe. Davon, jemanden zu haben, den er lieben konnte und der auch ihn lieben würde.
    Lieber Gott, es war viel zu lange her, dass er jemanden im Arm gehalten hatte …
    »Wenn du nicht aufhörst, mich zu begrapschen, gestiefelter Kater, dann ist es mir egal, ob es dir nicht gut geht, dann werde ich

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