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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Beispiel Seattle.« Sie spielte mit der Kante des Buches und sah ihn ernst an. »Was erhoffen sich die Daimons denn eigentlich? Wenn sie dich umbringen und du ersetzt wirst, warum strengen sie sich dann so an?«
    Da hatte sie ganz klar recht. »Ich weiß es nicht. Es ergibt keinen Sinn, aber wir sehen ja alle, dass sie es trotzdem tun. Vielleicht hoffen sie, dass sie uns einen nach dem anderen kaltmachen können, bis der letzte Dark-Hunter tot ist.« Schon als er es aussprach, wusste er, dass es nicht sein konnte. Es gab zu viele Dark-Hunter. Es würde Jahre, wenn nicht gar Jahrhunderte dauern, wenn man sie alle erwischen wollte.
    Aber in den letzten paar Jahren war etwas Merkwürdiges geschehen. Viele Dark-Hunter waren gegangen, und noch mehr waren ums Leben gekommen. Besonders in der letzten Zeit.
    »Vielleicht ist das auch ein Experiment«, sagte Susan. »Denk doch mal eine Minute drüber nach. Wenn sie es schaffen, euch alle hier auszurotten, dann könnten sie das auch in anderen Städten tun. Eine Stadt nach der anderen für sich beanspruchen. Oder?«
    »Zu diesem Zeitpunkt würde ich so ungefähr jeder Theorie zustimmen. Ich habe wirklich so etwas noch nie gesehen. Es hat immer schon hier und da ein paar dumme Menschen gegeben, die bereit waren, ihnen zu helfen. Aber noch nie in diesem Ausmaß.«
    »Und das wirft die Frage auf, warum sie ihnen helfen. Was haben die Daimons ihnen für ihre Dienste in Aussicht gestellt?«
    Ravyn zuckte die Achseln. »Das könnte alles sein. Ich denke mal, sie haben ihnen das ewige Leben versprochen.«
    »Das glaube ich nicht – es wäre zu einfach. Überleg doch mal. Es hilft ihnen jemand, der ziemlich weit oben steht. Warum nur? Was könnte diese Person gewinnen, wenn er Daimons erlaubt, in Seattle Menschen zu töten und Dark-Hunter auszuschalten? Dieser Mensch müsste ein persönliches Interesse daran haben, und ewiges Leben reicht mir da als Grund nicht aus.«
    Ravyn schwieg. »Weißt du, die Were-Hunter gibt es nur aus einem ganz einfachen Grund.«
    »Und der wäre?«
    »Vor ungefähr neuntausend Jahren, in der Antike, heiratete ein griechischer König eine Apollitin, ohne zu wissen, dass sie eine war. Als sie an ihrem siebenundzwanzigsten Geburtstag an raschem Verfall starb, begriff der König, dass seinen Söhnen das gleiche Schicksal bevorstand wie ihrer Mutter. Von dieser Aussicht war er entsetzt, und er ordnete sofort an, die Kraft von Tieren durch Magie mit den Apolliten zu verbinden. Sein Ziel war, den Apolliten ein längeres Leben zu verschaffen.«
    »Und?«
    »Es funktionierte. Er schuf die arkadische Rasse, meine Rasse, mit Menschenherzen und die Katagaria, unsere Feinde, die die Herzen von Tieren haben.«
    Susan nickte, sie erinnerte sich, dass sie etwas darüber gelesen hatte.
    Seine dunklen Augen bohrten sich in ihre. »Begreifst du, was ich sage? Lycaon hat alles getan, was er konnte, um seine Familie zu beschützen. Er hat sogar die Schicksalsgöttinnen herausgefordert, als sie ihm befahlen, die Mischlingswesen umzubringen, die er erschaffen hatte. Er sollte seine eigenen Söhne töten …«
    Ihr blieb der Mund offen stehen, als sie endlich begriff, was er meinte. »Jemand von der Polizei ist mit einem Apolliten verheiratet?«
    »Und was ist, wenn dieser Apollit sich in einen Daimon verwandelt?«
    Susan konnte kaum atmen, jetzt ergab das Ganze einen Sinn.
    Ein Amtsträger, auf den die Medien hörten, half den Daimons, die Dark-Hunter zu jagen. Ein Amtsträger, der Beweise fälschen und Ermittlungsbeamte anweisen konnte.
    »Es ist entweder der Polizeichef oder der Commissioner, oder?«
    »Das denke ich auch.«
    Sie presste die Hand vor den Mund, und in ihrem Kopf drehte sich alles. Wenn sie sich irrten und sie auf einen unschuldigen Mann losgingen, würde sie das nie vergessen können. Aber wenn sie recht hatten …
    »Wir brauchen Beweise. Klare, unwiderlegbare Beweise.«
    Ravyn nickte. »Und wir müssen ihre menschlichen Verbündeten schnell ausschalten.«
    Susan stimmte ihm aus vollem Herzen zu.
    »Ja. Es wird gefährlich werden, aber jetzt müssen wir erst mal Jimmys Notizbuch in die Finger kriegen.«
    »Welches Notizbuch?«
    Sie schaute zur Seite, und Trauer überzog ihr Gesicht. Sie räusperte sich und begegnete seinem Blick, doch er erkannte trotzdem den Schmerz, den sie zu verbergen versuchte. »Mein Freund Jimmy, der Ermittler in der Klinik, hat Aufzeichnungen über seine Gedanken gemacht und über das, was er so getan hat.«
    »So was wie ein

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