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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Blog?«
    »Nein, er wollte es privater haben. Die Notizen werden wahrscheinlich irgendwo bei ihm zu Hause sein. Entweder in einem Heft, oder er hat sie in seinen Laptop getippt. Wir müssen das Haus durchsuchen.«
    Ravyn war skeptisch. »Die Polizei wüsste doch davon, oder?«
    »Ich glaube nicht. Jimmy war manchmal ein bisschen eigen, besonders was Kollegen anging, mit denen er gearbeitet hat. Ich glaube nicht, dass er denen gesagt hätte, dass er ein Notizbuch führt.«
    Da war etwas dran. Die Götter wussten, dass er so etwas nie im Leben zugegeben hätte. »Aber wenn sie ihn getötet haben, haben sie nicht auch seine Sachen durchsucht?«
    »Ich wette, nicht. Sie denken, dass sie ihn zum Schweigen gebracht haben und dass wir auf der Flucht sind. Wenn sie das Haus durchsucht hätten, wäre vielleicht irgendjemand misstrauisch geworden.«
    Auch das war ein gutes Argument. Aber wenn die Polizei das Haus noch nicht durchsucht hatte, dann würden sie es wahrscheinlich bald tun – und jeder Beweis und jede Spur, die Jimmy möglicherweise hinterlassen hatte, wären verloren. »In Ordnung, dann machen wir uns auf den Weg. Wie spät ist es?«
    Sie schaute auf die Uhr. »Halb eins nachts.«
    »Wo wohnt er?«
    »Neunundzwanzigste Avenue West.«
    Gut . Ravyn streckte sich und setzte sich auf. »Dann haben wir jede Menge Zeit, um dorthin zu fahren, alles zu durchsuchen und vor Anbruch der Dämmerung zurück zu sein.«
    Er merkte, wie sie zögerte. Sie setzte sich auf die Matratze. »Es gibt da noch ein kleines Problem.«
    Er seufzte, als er begriff, was sie meinte. »Ich weiß schon. Sie wollen mich nicht mehr hier reinlassen, wenn ich einmal weg bin. Aber das ist in Ordnung. Ich habe noch eine Geheimwaffe.«
    Sie hob eine Augenbraue. »Und die wäre?«
    »Dich«, sagte er lächelnd. »Es war wirklich stark, wie du vorhin gegen meinen Vater argumentiert hast. Du solltest wirklich Anwältin werden.«
    Bei seinem Kompliment errötete sie, dann legte sie das Buch beiseite.
    Er stand auf und streckte ihr die Hand hin. Sie ergriff sie und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen, aber der Ruck war so stark, dass sie in ihn hineinstolperte.
    Bei dem frontalen Körperkontakt blieb Ravyn der Atem weg. Jeder Zentimeter ihres Körpers drängte sich an seinen, und augenblicklich wurde er hart und verspürte ein schmerzliches Verlangen nach ihr. Eine Sekunde lang wäre er fast gern wieder ein Sterblicher gewesen. Sie hatte etwas an sich, das ihn fesselte. »Entschuldigung«, sagte er mit schwacher Stimme. »Manchmal vergesse ich einfach, wie stark ich bin.«
    »Macht nichts.«
    Aber es machte doch etwas, und er wollte sie noch fester an sich ziehen und noch einmal den Geschmack dieser Lippen spüren. Konzentrier dich, Junge.
    Er zwang sich, einen Schritt zurückzutreten, ging zur Tür und auf den Flur. Er führte sie nach oben hinter die Clubräume, wo seine Familie von den Menschen weder gesehen noch gehört werden konnte. Der Geräuschpegel bewies, dass um diese Zeit der Club voll war. Der schwere, stampfende Beat fuhr ihm in den Kopf und verstärkte seine Kopfschmerzen noch. Aber diese Art von Musik hatte ihm ohnehin nie besonders gefallen, er zog Classic Rock vor.
    Auf dem Weg nach draußen kamen sie an einer offen stehenden Tür vorbei, und er verharrte, als er die Stimmen seiner Brüder hörte. Und je länger sie sprachen, desto wütender wurde er.
    »Du kennst doch unsere Gesetze, Dorian«, knurrte Phoenix. »Jetzt, während er schläft, sollten wir ihn töten.«
    Dorian antwortete in sachlichem Ton. »Nach den Gesetzen des Sanctuary …«
    »Scheiß auf die Gesetze von Savitar. Meine Gefährtin und meine Kinder sind tot. Nach dem Gesetz des Dschungels …«
    Ravyn stieß die Tür auf. »… überleben die Stärksten. Das ist immer so. Und du, Arschloch, bist das meiner Meinung nach nicht.«
    Sie fuhren herum und starrten ihn an. Er sah den Ausdruck von Scham auf Dorians Gesicht, einen kurzen Augenblick lang, aber bei Phoenix war es anders. Seine Augen glitzerten hasserfüllt. Ravyn spannte sich an, denn dieser Blick versetzte ihn zurück in die Nacht, in der er gestorben war. Er sah wieder den Ausdruck der Qual auf Phoenix’ Gesicht, als er die Leiche seiner Frau entdeckte. Sie war neben ihrer Mutter gestorben und hatte versucht, ihre Tochter und ihren Sohn zu beschützen.
    Auch Ravyn hatte in dieser Nacht in der Tür gestanden. Er war wie gelähmt gewesen von all dem Blut, das den Boden ihrer Hütte aufgeweicht hatte. Obwohl er

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