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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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schalten. Susan fuhr sich über die Augen und beobachtete, wie das Licht der Straßenbeleuchtung über sein Gesicht lief. Er war außergewöhnlich. Aber sie fragte sich, wie er sein würde, wenn er ein ganz normaler Kerl von der Straße wäre.
    Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Er war herausragend. Ein solcher Mann konnte niemals durchschnittlich sein. Und deshalb wusste sie auch, dass eine Frau wie sie es nicht einmal wagen konnte, mehr als einen Moment mit einem Kerl wie ihm zu haben.
    Ravyn sprach nicht, als er durch die stillen Straßen von Seattle fuhr. Aber er spürte Susan mit jeder Faser seines Seins. Der Dark-Hunter in ihm konnte ihr Herz schlagen hören, konnte fühlen, wie das Blut durch ihre Adern floss. Das Raubtier spürte ihre Unsicherheit und ihre Trauer. Der Mann wollte einfach nur diese Lippen küssen, die sie geöffnet hatte, und sie in den Armen halten, bis sie wieder lächelte.
    Es war schwer, klar zu denken, wenn sie so nahe bei ihm saß. Er hatte nie eine schönere Frau gesehen.
    Er senkte den Blick auf die Hand, die sie auf die Schachtel gelegt hatte. Diese Hand hätte er gern zärtlich geküsst und sie dann nach unten geführt, damit sie den Teil von ihm umfasste und streichelte, der sich nach der Berührung ihres üppigen Körpers sehnte. Aber ein Tier wie er konnte es niemals wagen, etwas so Wertvolles wie sie zu berühren. Susan war einer der wenigen anständigen Menschen, denen er je begegnet war. Und sie verdiente etwas Besseres als ihn. Er bewegte sich auf dem Sitz und biss die Zähne zusammen. Das war nicht der Zeitpunkt, an dem er sich von seinen Hormonen hätte leiten lassen sollen.
    Doch, das ist der richtige Zeitpunkt …
    Er wollte sich selbst anknurren. Stattdessen trat er aufs Gaspedal, bevor er dem Bedürfnis nachgab, mit ihr zu schlafen.
    Er parkte das Auto genau dort, wo Phoenix es abgestellt hatte, half Susan aus dem Auto und ging zurück in den Club. Im Flur war es nicht so laut wie zuvor. Im Club herrschte jetzt etwas weniger Betrieb, aber noch immer waren eine Menge Leute da. Er konnte den stampfenden Beat der Tanzmusik hören. Die Luft war dick vom Geruch nach Alkohol, billigem Parfum und fettigem Essen. Ravyn wartete nur darauf, dass ein Mitglied seiner »Familie« erschien und versuchen würde, ihn hinauszuwerfen.
    Als sie um die Ecke kamen, wären sie fast von Erika überrannt worden.
    »Entschuldigung«, sagte sie und lief an ihnen vorbei.
    »Wo willst du hin?«, fragte Ravyn. Ihr Vater würde Ravyn den Kopf abreißen, wenn ihr etwas geschah, solange er auf Hawaii war.
    »Raus.«
    »Wohin raus?«
    Sie seufzte tief. »Auf die Tanzfläche, wenn du’s genau wissen willst. Ich will Boogie tanzen, bis mir schlecht wird.«
    Er sah sie misstrauisch an. »Hast du nicht morgen Schule?«
    »Ganz ruhig, Dad. Leo hat gesagt, ich soll hierbleiben, bis die Bedrohung nicht mehr besteht. Sie haben Angst, ich könnte von einem der Doulosi geschnappt werden.«
    »Von wem?«, fragte Susan.
    Ravyn wandte sich zu ihr um. »Das ist ein Wort für die Menschen, die den Apolliten oder Daimons helfen.«
    »Oh.«
    Erika ging einen Schritt auf die Tür zu, die zum Club führte, dann blieb sie stehen. »Ach so, und wenn ihr Hunger habt, dann sagt einfach der Frau in der Küche Bescheid, Terra, die macht euch was fertig. Ich sage euch, die Burger hier sind vorzüglich.«
    »Danke«, sagte Susan, aber Erika war schon weg.
    Ravyn nahm Susan die Schachtel ab. »Hol du uns doch etwas zu essen, und ich breite das hier schon mal in unserem Zimmer unten aus, damit wir es uns gleich anschauen können.«
    »In Ordnung.«
    Susan sah zu, wie Ravyn die Treppe hinunterging, dann folgte sie dem Geräusch der scheppernden Töpfe und Gläser, bis sie zur Küche kam. Sie war nicht sicher, ob die Leute, die hier arbeiteten, Menschen waren oder nicht. Es war wirklich eigenartig, wenn man das nicht mehr sagen konnte.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Sie schaute sich um und sah eine große brünette Frau, die Susan wegen ihrer intensiven Augen an ein mondänes Model erinnerte. Sie waren von einem klaren Blau und schienen zu leuchten, während sie Susan ansahen wie ein Raubtier im Wald.
    Susan wollte sich nicht einschüchtern lassen, obwohl die Frau ihr Bestes tat. »Erika sagte, wir könnten etwas zu essen bekommen.«
    Die Frau schaute sich auf eine katzenartige Art und Weise im Zimmer um. Nach einer Weile glitt ihr Blick zurück zu Susan. »In Ordnung, aber sagt Dori nichts davon, dass ich euch etwas zu essen

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