In den Faengen der Nacht
daran gewöhnen, dass du eine Katze bist.«
Er lachte ihr sanft ins Ohr, bevor er seine Hüften gegen ihre presste. Sie stöhnte bei seiner Liebkosung auf.
Dann lag plötzlich wieder die Decke über ihnen.
»Ravyn?«
»Ja?«
»Glaubst du, wir werden jemals wieder ein normales Leben führen können?«
Ravyn dachte darüber nach. Die Vorstellung von Normalität war für ihn ohnehin lachhaft. Aber er wusste, dass es nicht das war, was sie ihn fragte.
Sie wollte, dass er ihr sagte, es käme alles in Ordnung.
»Ich bin sicher, du wirst dein Leben zurückbekommen, Susan.« Das einzige Problem lag darin, dass er wusste, auch er würde in sein Leben als Dark-Hunter zurückkehren. Aber nachdem er diesen Tag mit ihr verbracht hatte, konnte er sich nicht vorstellen, dass sein Leben jemals wieder dasselbe sein würde. Wie sollte das möglich sein?
Er hatte Dinge mit ihr geteilt, die er mit keinem anderen lebenden Wesen geteilt hatte. Außerdem hatte sie an einem Teil von ihm gerührt, von dem er nicht geahnt hatte, dass er ihn überhaupt noch besaß.
Doch er wusste auch, dass er letztlich von ihr Abschied nehmen musste. Das war alles, was er tun konnte. Er war ein Dark-Hunter, und sie war ein Mensch.
Und diese Realität brach ihm das Herz, von dem er geglaubt hatte, es sei schon vor mehr als dreihundert Jahren gestorben.
Cael fuhr aus dem Schlaf hoch, da eine Vorahnung ihn erschreckte. Amaranda drehte sich im Bett um und sah mit gerunzelter Stirn besorgt zu ihm auf.
»Alles in Ordnung, Liebster?«
Er konnte nicht sprechen und versuchte, seinen Traum ins Bewusstsein zu holen, denn eine seiner Gaben als Dark-Hunter war die Kraft der Vorahnung.
Doch seine Vision war ihm komplett entglitten – mit Ausnahme einer Sache, an die er sich deutlich erinnern konnte. Der Tod von Amaranda.
Er zog sie in die Arme und hielt sie fest, wollte sie nicht verlieren. Das durfte einfach nicht geschehen.
»Cael? Allmählich machst du mir Angst.«
Noch immer konnte er nicht sprechen, nicht, während er sie tot zu seinen Füßen sah. Und wie in der Vergangenheit schwächte auch jetzt der Gedanke an ihren Tod seine Kräfte als Dark-Hunter. Er konnte spüren, wie sie ihm entglitten, obwohl er Kraft von Amaranda bezog.
»Cael?«
»Alles in Ordnung, Randa«, sagte er schließlich. Aber in ihm sah es anders aus. Er hatte schon alle verloren, die ihm jemals etwas bedeutet hatten. Er wollte niemals wieder diesen Kummer spüren.
Und doch: Hatte er eine Wahl?
Sie würde sterben. Ihre gemeinsame Zeit war so begrenzt, dass er gar nicht daran denken durfte.
Er legte die Arme enger um sie und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange. »Schlaf weiter, Liebling.«
Er zog sich nur widerwillig von ihr zurück.
Sie runzelte die Stirn. »Wo gehst du hin?«
»Ins Bad.« Cael zog sein Plaid an sich und wickelte es um die Hüften, dann öffnete er die Tür und ging durch den Flur ins Bad.
Er hatte erst wenige Schritte gemacht, als er einen übernatürlichen Schauer spürte. Er drehte sich um, gerade als sich eine Tür zu seiner Rechten öffnete und ein Mann auftauchte, der fast so groß war wie er selbst. Und obwohl der Mann schwarzes Haar hatte, strömte er den Geruch und die Aura eines Daimons aus.
Aber anders als ein Daimon hatte dieser Mann wirbelnde, silberne Augen, die Cael bisher nur bei einem einzigen anderen Lebewesen gesehen hatte.
Bei Acheron Parthenopaeus.
»Wer bist du?«
Der Mann lächelte, und seine Fangzähne wurden sichtbar. »Stryker.«
»Du gehörst nicht hierher.«
Er hob eine Augenbraue. »Ich würde meinen, als Daimon hätte ich mehr Rechte hier zu sein, als ein Dark-Hunter dieses Recht hat. Sag mir, warum lebt der Feind in einer Gemeinschaft von Apolliten?«
»Das geht dich nichts an.«
»Ach nein?«
Cael ging auf den Daimon los, aber der verschwand. Einen Herzschlag später tauchte er hinter Caels Rücken wieder auf.
»Ich bin nicht dein Feind, Cael.«
»Woher kennst du meinen Namen?«
»Ich weiß viele Dinge über dich, und dazu gehört auch, dass du mit Amaranda verheiratet bist. Mehr noch, ich weiß, was du am meisten fürchtest.«
Cael verzog den Mund. »Du weißt gar nichts über mich.«
»Das stimmt nicht. Aber vielleicht erzählst du mir etwas? Wenn ich dir sage, dass es einen Weg gibt, um sie zu retten, würdest du ihn beschreiten?«
Caels Herzschlag setzte aus. »Ich werde sie nicht zum Daimon werden lassen.«
»Und wenn es noch einen anderen Weg gäbe, um sie zu retten?«
Durfte er so etwas
Weitere Kostenlose Bücher