In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
Demon, auf der Rennstrecke und in den Ställen zu sein, seine Mannschaft zu beobachten und auch die Mannschaften seiner größten Rivalen. Er saß auf Ivan dem Schrecklichen, und es fiel ihm nicht schwer, Bletchley auf dem relativ flachen, offenen Gelände um die Heide herum zu beobachten. Demon war es, der ihn den größten Teil des Tages im Auge behielt. Gillies, Cross und Hills wechselten einander ab, um eine ununterbrochene, aber unauffällige Beobachtung zu den anderen Zeiten zu garantieren, und zwar von dem Augenblick an, in dem Bletchley aus seinem Zimmer kam, bis hin zu dem Augenblick, in dem er seine Kerze nahm und zum Schlafen zurück in sein Zimmer ging.
Bletchley merkte nichts von ihrer Überwachung. Seine Unbeirrtheit war wenigstens zum Teil darauf zurückzuführen, dass er sich auf seine Arbeit konzentrierte. Er sorgte dafür, nicht zu offen auf die Jockeys zuzugehen, und oft verbrachte er Stunden damit, sie nur zu beobachten und sich Notizen zu machen. Demon, der ihm zusah, nahm an, dass er jeden Hinweis notierte, jede Auffälligkeit, mit denen er die ausgewählten Jockeys dazu bringen konnte, den Befehlen seiner Auftraggeber zu folgen.
Am vierten Nachmittag erschien Flick.
Sie zeigte Demon nichts von ihrer Verärgerung darüber, dass er nicht die geringsten Anstalten gemacht hatte, sich mit ihr zu treffen, seit er sie vor der Tür ihres Hauses abgesetzt hatte, und dass er ihr auch nicht mitgeteilt hatte, was los war, was er und seine Männer herausgefunden hatten. Sie drehte nur ihren offenen Sonnenschirm in der Hand und kam entschlossen über den Rasen auf ihn zu. Dabei ließ sie ihn nicht aus den Augen.
Sie war noch etwa dreißig Meter von ihm entfernt, als er sich umsah und sein Blick auf sie fiel. Er lehnte am Zaun der Weide, von wo aus er die Zuschauer beobachtet hatte, die seiner Mannschaft und der aus zwei anderen Ställen beim Training zugesehen hatten. Jetzt lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Zaun, die Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben, ein Fuß stand auf der unteren Sprosse des Zauns, und er sah recht gefährlich aus.
Flick stieß ein unwilliges Geräusch aus und schob den Gedanken an die Gefahr von sich. Sie war ungeduldig – sie wollte etwas tun, nicht einfach nur rumsitzen und warten, bis sie erfuhr, was geschehen war, lange nachdem es passiert war. Aber sie kannte Dillon und den General gut genug, um zu wissen, wie sie auf einen Mann zugehen musste. Es würde nichts nützen, ihre Ungeduld oder ihre Verärgerung zu zeigen. Stattdessen lächelte sie ihn strahlend an, trat neben ihn und ignorierte seine gerunzelte Stirn. »Ist das nicht ein bezaubernder Nachmittag?«
»In der Tat.«
Die knappe Antwort war deutlich unverbindlich, seine Stirn runzelte sich noch mehr, und seine blauen Augen wurden dunkler. Flick lächelte freundlich, wandte sich um und blickte über die Menschenmenge. »Wo ist Bletchley?«
Demon reckte sich und beobachtete, wie sie die Menge absuchte, dann seufzte er. »Unter der Eiche, links. Er trägt ein rotes Halstuch.«
Sie entdeckte Bletchley und betrachtete ihn ausgiebig, und gegen seinen Willen beobachtete Demon sie dabei. Sie trug ein leichtes weißes Musselinkleid, das mit winzigen blauen Farnwedeln bestickt war. Doch das Kleid bemerkte er kaum. Es war das, was in dem Kleid steckte, was seine Aufmerksamkeit fesselte und sein Bewusstsein erregte.
Es waren die sanften Rundungen und die cremig zarte Haut, die ihn fesselten. Sie sah einfach zum Anbeißen aus – und das war der Grund dafür, dass er jetzt die Stirn runzelte. In dem Augenblick, in dem sie aufgetaucht war, hatte ihn ein drängendes, unkontrollierbares, wildes Verlangen erfasst, und das hatte ihn verwirrt. Sein Verlangen war normalerweise nicht so vollkommen losgelöst von seinem Willen.
Während er sie beobachtete, bewunderte er ihre Schönheit: Ein sanfter Wind spielte mit ihren Locken, ließ sie tanzen, wehte auch ihren leichten Rock hoch und presste ihn kurz gegen ihre Hüften, ihre Schenkel, ihre schlanken Beine. Gegen ihren herzförmigen Po.
Er sah weg und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, um den Druck in seinen Lenden ein wenig zu lindern.
»Ist er schon auf einen der Gentlemen zugegangen? Oder vielleicht sogar sie auf ihn?«
Demon schaute zu Bletchley und schüttelte den Kopf. »Wie es scheint, ist es seine Aufgabe – sehr wahrscheinlich die Aufgabe, die eigentlich Dillon verrichten sollte -, Kontakte zu den Jockeys zu knüpfen und sie von der Sache
Weitere Kostenlose Bücher