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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Apfelblüten, an den Geruch des Frühlings.
    »Ah.« Die Libelle flog davon, und sie holte tief Luft.
    Ihm wurde ganz schwindlig.
    Sie wandte sich zu ihm; sie war ihm so nahe, dass ihr Rock seine Stiefel berührte. Wenn sie noch einmal tief Luft holte, würde ihre Brust seine Jacke berühren. Seine Nähe überraschte sie. Mit großen Augen schaute sie zu ihm auf, und ihre Lippen hatten sich ein wenig geöffnet. Ihre Blicke trafen sich – einen flüchtigen Augenblick lang lag Begreifen in ihren sanften blauen Augen, doch dann zeigte sich Verwirrung.
    Es entging ihm nicht, doch er war viel zu sehr damit beschäftigt, sein Verlangen im Zaum zu halten, als dass er sie hätte ablenken können. In den letzten Stunden hatte er sich an ihr erfreut – an ihrer Unschuld, an der zerbrechlichen Schönheit einer unberührten Frau, deren Lust noch nicht geweckt war. Er hatte die ersten Anzeichen ihres Begreifens erkannt, hatte gefühlt, dass sie auf ihn, auf sich selbst und ihre natürliche Sinnlichkeit reagierte.
    Sinnlichkeit war etwas, mit dem er seit zehn Jahren jeden Tag gelebt hatte, aber durch die Unschuld ihres Blickes erfuhr er sie ganz neu. Sie hatte sein Verlangen geweckt, das bei weitem nicht unschuldig war.
    Er hielt ihre Blicke gefangen, um sie herum pulsierte der Frühling. Er fühlte ihn mit jeder Faser seines Körpers, in seinem Blut. In seinen Lenden.
    Auch sie fühlte es, doch sie erkannte die Bedeutung nicht. Als er nichts sagte, entspannte sie sich ein wenig, dann lächelte sie vorsichtig, doch ohne die leiseste Furcht. »Vielleicht sollten wir besser wieder zurückgehen.«
    Er hielt ihrem Blick stand, dann zwang er sich dazu, zu nicken. »Sicher.«
    Seine Stimme klang tief. Fragend sah sie ihn an. Er ignorierte ihren Blick, griff nach ihrer Hand und wandte sich um.
    Als sie wieder auf der Wiese angekommen waren, war Flicks Verwirrung nur noch größer geworden. Abwesend half sie ihm, die Decke zusammenzufalten, dann nahm sie ihren Sonnenschirm und folgte ihm zum Wagen.
    Nachdem er den Korb und die Decke verstaut hatte, ging er um den Wagen herum und trat neben sie. Sie schaute auf die Stelle im Gras, an der sie gelegen hatten. Sie sagte nichts, doch ihre Stirn war gerunzelt, und er las die unausgesprochenen Fragen in ihren Augen.
    Er konnte sich sehr gut vorstellen, was sie fühlte – die beunruhigende Unsicherheit, die nervöse Verwirrung. Sie war so offen, so vertrauensvoll, dass es sie nicht störte, dass er ihre Verletzlichkeit sah. Er kannte all die Fragen, die ihr durch den Kopf gingen – die Fragen, die sie nicht auszusprechen wagte.
    Und er kannte auch die Antworten.
    Sie wartete, offensichtlich hoffte sie auf einen Hinweis von ihm, der ihr verraten würde, was es war, das sie fühlte. Ihre Haltung drückte eine Forderung aus und auch eine Bitte – den deutlichen Wunsch, zu erfahren, was vorging.
    Sie hatte ihm das Gesicht entgegengehoben. Ihre vollen, rosigen Lippen lockten ihn. Das sanfte Blau ihrer Augen war umwölkt vom ersten Hauch des Verlangens und versprach ihm den Himmel und noch mehr.
    Hätte er nicht aufgehört zu denken, er wäre das Risiko niemals eingegangen, doch das Gespinst ihrer Unschuld hielt ihn gefangen, drängte ihn – versicherte ihm, dass alles ganz einfach und unkompliziert war.
    Ihre Blicke begegneten sich, langsam hob er eine Hand und legte sie unter ihr Kinn. Ihr stockte der Atem, und er strich mit bezwingender Langsamkeit mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Die Berührung schockierte sie – und ihn auch, und instinktiv hielt er seine Dämonen in Schach. Ihre Blicke hielten einander gefangen; in ihren Augen lag Neugier.
    Er holte Luft, dann senkte er den Kopf ganz langsam und ließ ihr genügend Zeit, sich zurückzuziehen. Doch sie umklammerte nur ihren Sonnenschirm fester und rührte sich nicht. Ihr Blick glitt zu seinen Lippen, und sie zog scharf die Luft ein. Ihre Augenlider flatterten, dann senkten sie sich, und sie schloss mit einem Seufzer die Augen, als seine Lippen die ihren berührten.
    Es war der sanfteste Kuss, an den er sich erinnern konnte – eine Berührung ihrer Lippen, mehr nicht. Ihre Lippen waren weich, so sanft, wie sie aussahen, und vollkommen weiblich. Einmal strich sein Mund darüber, dann noch einmal, dann legten sich seine Lippen auf ihre, und er erhöhte den Druck ein wenig und war sich ihrer Jugend bewusst.
    Er wollte sich zurückziehen, wollte diese Liebkosung beenden, als ihre Lippen sich unter den seinen bewegten – in einer

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