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In den Fesseln des Wikingers

In den Fesseln des Wikingers

Titel: In den Fesseln des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
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Erst nahm er sie gefangen, dann beschloss er, sie wieder freizugeben, dann fiel ihm ein, dass er sie doch gern bei sich behalten wollte. Ob er jemals auf die Idee gekommen war, eine Frau nach ihren eigenen Wünschen zu fragen?
    „Wie auch immer!“, sagte sie leichthin. „Einer Druidin ist niemals zu trauen. Mal schickt sie dich ins Unglück, dann wieder rettet sie deine Haut. Sie ist unberechenbar und falsch wie alle Weiber!“
    Er kniff die Augen zusammen, als spüre er einen Schmerz, doch er gab keine Antwort. Eine kleine Weile war es still zwischen ihnen, man hörte nur den zischenden, rauschenden Atem des Meeres. Rodenas Ärger war verflogen, er tat ihr ein wenig leid.
    „Immerhin“, sagte sie versöhnlich. „ Ich nehme deine Entschuldigung an, und damit ist die Sache aus der Welt. Und falls du mir einen Gefallen tun möchtest, dann lass mich nun ungehindert ziehen.“
    Auf seinem bärtigen Gesicht erschien ein Lächeln, und Rodena musste an einen kleinen Jungen denken, der nicht recht wusste, ob ihm ein Streich verziehen worden war. Dieser wilde Bursche konnte eine Frau bezaubern, wenn er so hilflos vor ihr stand.
    „Du hast nicht ganz verstanden, Rodena“, sagte er leise. „Lass mich es dir erklären.“
    Er trat dicht vor sie hin, und sie erschauerte vor der Wärme seines großen Körpers. Es war gefährlich, ihm so nahe zu sein, denn sie spürte seine Anziehung und wusste diesem Sog nicht viel entgegenzusetzen.
    „Du muss mir nichts erklären“, stotterte sie. „Ich möchte einfach nur … ich würde gern ...“
    Plötzlich war die Verwirrung auf ihrer Seite Mit einer langsamen Bewegung legte er beide Hände auf ihre Schultern und spürte, dass sie erzitterte.
    „Hör mir zu“, sagte er mit weicher, tiefer Stimme. „Deine Göttin mag dir das Kommende zeigen, doch das Schicksal lenken kann auch sie nicht. Du bist schön, Rodena, und ich kann nicht glauben, dass du dein Leben lang ohne die Liebe eines Mannes bleiben willst. Deshalb werde ich dir folgen, wo immer du auch hingehst, bis zu dem Augenblick, da du meinem Werben nachgibst, denn ich habe beschlossen, dich zu erobern.“
    Sie begriff nichts. Was redete er da? Er wollte um sie werben? Sie gar erobern?
    Er lächelte über ihre Verblüffung und strich sacht über ihre Schultern, wobei er sie ein wenig näher zu sich heranzog. Rodena wehrte sich nicht, ihr Herz hämmerte so stark, dass sie glaubte, gleich tot umfallen zu müssen.
    „Ich werde geduldig sein und dich nicht drängen“, murmelte er. „Doch eines Tages wirst du verstehen, dass es etwas gibt, das viel mehr wert ist als die Gabe, die deine Göttin dir verliehen hat.“
    Seine Hände, die so kraftvoll zupacken konnten, waren jetzt weich und geschmeidig. Sanft streichelten sie über ihren Rücken, liebkosten ihren Nacken, ihre Schulterblätter, und plötzlich lag sie an seiner Brust, hilflos der Macht seiner Zärtlichkeiten ausgeliefert. Wer konnte diesen Wikinger verstehen? Vor wenigen Stunden hatte er noch harsch und kühl zu ihr geredet – jetzt warb er um sie. Und er tat es so ausgiebig, dass sie ganz atemlos war.
    „Lass mir Zeit, mich zu besinnen“, flehte sie und versuchte, seinen Küssen auszuweichen.
    Er schien schwerhörig zu sein, denn anstatt ihrer Bitte zu entsprechen, bog er sanft ihren Kopf zurück, und gleich darauf spürte sie seine warmen Lippen. Er tupfte kleine, feuchte Küsse über ihre Wangen, berührte zart ihre geschlossenen Augen, folgte mit der Zunge dem Bogen ihrer Augenbrauen und hatte die Frechheit, ihre Nasenspitze für einen winzigen Moment zwischen die Zähne zu nehmen. Als sie empört aufschrie, hörte sie sein tiefes Lachen, und gleich darauf senkten sich seine Lippen auf ihren Mund.
    Sie hatte noch nie zuvor den Kuss eines Mannes gespürt. Thores Kuss war zärtlich, zugleich aber auch herrisch, er schob seine freche Zunge in ihren Mund, und obgleich sie versuchte, sich gegen diesen Eindringling zur Wehr zu setzen, so war sein Wille doch der stärkere, und sie musste ihm nachgeben. Spielerisch berührte er ihren Gaumen, glitt über ihre Zähne und forderte ihr Zunge immer wieder zum Widerstand auf, um sie gleich darauf in zärtlichem Kampf zu besiegen.
    Atemlos löste sie sich schließlich von ihm und spürte gleich darauf, dass seine Hände inzwischen nicht untätig gewesen waren, denn er hatte ihren Gürtel geöffnet und fast alle Schnüre aufgeknüpft, die ihr Gewand im Rücken schlossen.
    „Nein!“, schimpfte sie und versuchte, sich ihm zu

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