In den Haenden des Eroberers
lassen, aber da spürte er schon, wie sie mit ihren Fingern durch das Haar auf seiner Brust fuhr. Er rollte sich auf den Rücken und überließ sich ihren Händen – bis diese seine Lenden erreichten. Hastig ergriff er ihren Arm. „Nicht dort.“
„Habe ich Euch Schmerz zugefügt?“, fragte Fayth.
„In gewisser Weise, ja. Ich kann Euch das schlecht erklären, aber ich kann es Euch zeigen.“
Giles gab ihren Arm frei und streichelte ihre Schenkel, bis Fayth unter seinen Fingern spürbar erschauerte. Er zog eines ihrer Beine zu sich heran, damit seine Hände freies Spiel hatten. Zart fuhr er durch die dichten Locken dazwischen, streichelte ihren Bauch und glitt dann wieder tiefer. Dabei lauschte er auf ihren Atem, der schneller und schneller wurde. Mit Daumen und Zeigefinger spreizte er die bereits feuchten Wölbungen ihrer Weiblichkeit und massierte die darunter schwellende Begierde.
„Und, wisst Ihr nun, was ich meine?“, fragte Giles.
Als Antwort bog Fayth sich seiner Hand entgegen und stöhnte auf. Die tiefen Laute ihrer Lust brachen nicht ab, während Giles seine Gemahlin wieder und wieder bis an die Schwelle der Ekstase führte, aber nicht zuließ, dass sie diese überschritt. Dann, als der Taumel der Leidenschaft sie ganz ergriffen hatte, presste Giles seine Hand in das krause Haar und seine Finger gegen die empfindlichste Stelle. Eine überwältigende Woge der Wollust erfasste Fayth, brandete ein ums andere Mal über sie hinweg, und sie bäumte sich Giles entgegen und erbebte. Schließlich sank sie zurück und streifte dabei mit dem Bein seinen prall pulsierenden Schoß.
Giles war versucht, sich ebenfalls Erleichterung zu verschaffen, doch Fayth kam ihm mit ihren Fingern zuvor. „Nein, Mylady, tut das nicht“, wandte er ein.
„Wolltet Ihr mich nicht Fayth nennen, Giles?“, fragte sie, hörte dabei aber nicht auf, ihn zu streicheln. „Helft mir“, flüsterte sie. „Ich weiß nicht, wie …“
„Oh, Fayth“, stöhnte er. Ihre unkundigen Finger erwiesen sich als effektvoller, als erfahrene es hätten sein können.
Giles nahm ihre Hände und führte sie, bis er selbst in Ekstase aufstöhnte. Fayth ließ sich zurücksinken, und als Giles die Stoffschichten richtete, stellte er fest, dass sie bereits eingeschlafen war. Er deckte sie zu und drehte sich dann herum.
Wenn die Sinnlichkeit zwischen ihnen schon ohne körperliche Vereinigung so leidenschaftlich war, überlegte er, bevor er selbst in den Schlaf hinüberglitt – wie mochte es sich dann erst anfühlen, sie ganz und gar zu besitzen?
Als Fayth am nächsten Morgen erwachte, war Giles bereits verschwunden. Erst als Ardith kam, um das Feuer zu schüren, erfuhr sie, dass er befohlen hatte, sie schlafen zu lassen. In der Kammer war es noch dunkel, und dann und wann durchbrach ein Donnerhall die Stille. Bei diesem Wetter würde sie wohl kaum ins Dorf können, dachte sie bei sich. Daher kostete sie Giles’ Großzügigkeit aus, blieb im Bett und schlief bis tief in den Vormittag hinein.
Später begann ihr Monatsblut zu fließen. Zwei Tage verstrichen, und am dritten fragte sie sich, wie Giles wohl reagieren würde, wenn er erfuhr, dass sie wirklich so unberührt war, wie sie geschworen hatte.
Das schlechte Wetter hielt drei Tage lang an. Unablässig prasselte der Regen nieder, und Fayth dachte an Giles, der bei dieser ungemütlichen Witterung draußen sein Land abritt. Sie hatte ihm über die Ländereien ihres Vaters, die nun Giles gehörten, erzählt, was ihr bekannt war, aber die angrenzenden Anwesen kannte sie kaum. Sie wusste, dass ihr Gemahl auch nach einem Ort suchte, um eine neue Burg in normannischem Stil zu errichten.
Fayth war in einem kleinen Nebenraum der großen Halle beschäftigt gewesen, wo wie zu ihres Vaters Zeiten noch immer alle Aufzeichnungen und Urkunden lagerten, als sie Giles und Brice nebenan über die Notwendigkeit hatte sprechen hören, eine Burg zu bauen, die sich vernünftig verteidigen ließ.
Fayth hätte gern geglaubt, dass die Scharmützel allmählich ein Ende finden mussten, fürchtete aber, dass dies nicht der Fall war. Täglich trafen neue Nachrichten darüber ein, dass wieder irgendwo Rebellen gesichtet worden waren und William stetig nach Norden und Westen vorrückte. Brice empfing in Giles’ Auftrag all die Boten, die von ihren normannischen Nachbarn oder dem Herzog selbst geschickt wurden. Nur über das Anwesen, das Brice erhalten sollte, kamen keine Neuigkeiten, und darüber war der Ritter alles
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