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In den Haenden des Eroberers

In den Haenden des Eroberers

Titel: In den Haenden des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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mir.“
    Verwirrt ließ Fayth sich einen Abschiedskuss aufdrücken und sah zu, wie Edmund sich in einem Alkoven der kleinen Kate verbarg. Sie wollte gerade die Tür öffnen, da hörte sie ihn noch etwas flüstern.
    „Ich werde dir Beweise dafür liefern, dass dein Vater durch ihn gestorben ist. Dann kannst du guten Gewissens dabei zusehen, wie wir uns dieses Bastards entledigen, der sich anmaßt, Taerford und dich zu beanspruchen.“
    Fayth atmete durch, hob den Riegel, öffnete die Tür und ging Brice entgegen, damit dieser die Kate nicht betrat. Edmund würde das Haus wahrscheinlich erst bei Einbruch der Dunkelheit verlassen und in sein Versteck zurückkehren, wo immer das sein mochte. Brice aber schritt an Fayth vorbei und ließ argwöhnisch seinen Blick schweifen. Er hatte Verdacht geschöpft, wie sie erkannte.
    „Ist alles in Ordnung, Mylady?“ Brice wandte sich um.
    Edmunds Worte hatten Fayth getroffen. Wie sehr, merkte sie nun, als ihr Magen sich gefährlich hob, ihre Knie nachgaben und sich plötzlich alles um sie drehte.
    „Nein, ich …“, brachte sie noch hervor, bevor sie zu Boden sank. Brice konnte sie gerade noch auffangen. Sie erinnerte sich kaum an das, was folgte, und kam erst wieder zu Bewusstsein, als sie in ihrer Kammer auf dem Bett lag, Emma an ihrer Seite.
    Als Giles den Wohnturm betrat, schlug ihm Grabesstille entgegen. Seine Männer saßen an der Tafel, auch Brice war an seinem Platz, aber statt des üblichen Geplänkels herrschte Schweigen. Giles war müde, hungrig und schlecht gelaunt. Alles, was er wollte, war ein gutes Essen, ein Becher Wein und ein Bett.
    Oh, und seine Frau natürlich, aber dieses Verlangen war ein Dauerzustand. Fayth war nicht unter den Anwesenden in der Halle. Seine Lenden quälten ihn seit Tagen, und jede Erinnerung an Fayth, an das Gefühl ihrer Haut und ihre streichelnden Hände, machte den Druck schlimmer. Doch bevor er seine Gemahlin aufsuchen würde, musste er mit Brice und seinen Befehlshabern sprechen, denn die ernsten Mienen der Männer erzählten von dringlicheren Angelegenheiten als fleischlichen Gelüsten. Als Giles eintrat, erhob sich Brice und nahm ihn beiseite, um unter vier Augen mit ihm zu reden.
    „Lady Fayth ist nicht wohl“, begann er. „Sie brach zusammen, als wir heute im Dorf waren, und nun hütet sie das Bett.“
    Hastig stürmte Giles in Richtung der Treppe davon, noch bevor er den Sinn der Worte ganz erfasst hatte. „Ist es das Fieber?“, fragte er.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm er zwei Stufen auf einmal. Die alte Emma hatte vor der Tür des Gemachs gesessen und erhob sich, als Giles erschien. Er fing nur ein paar ihrer erklärenden Worte auf – Monatsblut, Magenverstimmung, stärkender Trank, viel Schlaf –, hörte aber heraus, dass Fayth nicht in unmittelbarer Gefahr war.
    Giles wies Emma an, draußen zu warten, trat ein und schritt zum Bett. Im Dämmerlicht einiger weniger Kerzen dauerte es eine Weile, bis er seine Frau unter dem Berg aus Decken und Kissen entdeckte. Er wusste nicht genau, warum der Gedanke an ihr Unwohlsein in so sehr beunruhigte, schickte aber ein Stoßgebet zum Himmel, als sich ihre Stirn unter seinen Fingern kühl anfühlte.
    Leise zog er sich zurück, um sie nicht zu wecken, und verließ das Gemach. Während Emma weiter über Fayth wachte, kehrte Giles mit Brice im Schlepptau zurück in die Halle, wo er, wie verlangt, Essen und Wein vorfand. Doch je mehr er den Männern berichtete, was er im Umland entdeckt hatte, desto schaler schmeckte die Mahlzeit.
    William hatte das Anwesen, das an Taerford grenzte, Huard de Vassey gegeben. De Vassey war einer der skrupellosesten unter den Männern des Herzogs, hatte diesen aber von Anfang an bei dessen Streben nach der englischen Krone unterstützt. Giles hatte diesen Mann in der Schlacht erlebt und gesehen, wie er als Lord herrschte, und er wusste, dass niemand mehr Freude am Leid anderer hatte als de Vassey. Möge Gott geben, dass Lord Huard bald in die Normandie zurückkehrte und sein Seneschall die Angelsachsen unter ihm anständiger behandelte.
    Bei Gott, das hoffte Giles inständig.
    Doch aus dem, was er gehört hatte, schloss er, dass Huard an seiner Herrschaft Gefallen fand und nicht daran dachte, sie einem anderen zu überantworten. Jeder, der angelsächsischen Blutes war, hatte seine harte Hand bereits zu spüren bekommen, und Giles befürchtete, dass alle, die Huards Schreckensherrschaft entkamen, zuerst nach Taerford fliehen würden.
    Darauf mussten

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