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In den Haenden des Eroberers

In den Haenden des Eroberers

Titel: In den Haenden des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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fertig.“
    „Nun gut“, erwiderte Giles und erhob sich. Noch immer war sein Blick durchdringend und so ganz anders als sonst. „Ihr findet Brice und mich im Hof. Gesellt Euch zu uns, wenn Ihr so weit seid.“
    „Ich muss meine Liste noch um einige Zahlen ergänzen“, wich Fayth aus. „Das mag eine Weile dauern.“
    „Keine Sorge.“ Giles lächelte verschmitzt. „Wenn Ihr fertig seid, wird Brice darum betteln, mit Euch gehen zu dürfen – solange er dadurch nur meinem Schwert entkommen kann.“
    Fayth blickte ihm nach, als er davoneilte, um seinen Freund im Schwertkampf zu schlagen. Sie bemerkte, dass der Saum seiner Tunika ausgefranst und ein Ärmel eingerissen war. Ganz offensichtlich hatte sie sein Wohlergehen vernachlässigt, seit er ihr die Aufgaben der Verwalterin übertragen hatte. Fayth beschloss, seine Kleidertruhe in Augenschein zu nehmen und zu richten, was zu richten war, und wandte sich dann den Vorratslisten zu.
    Die Ergänzung der Inventarliste an Lebensmitteln und anderen Vorräten in Burg und Dorf nahm sie, wie vermutet, eine Weile in Anspruch. Bis auf die Hochrufe, die dann und wann von draußen hereindrangen, unterbrach Fayth nichts in ihrer Arbeit. Ein Aufruhr im Hof ließ sie schließlich aufhorchen. Sie fragte sich, was dort vor sich ging. Aus einem Impuls heraus rollte sie die Pergamente zusammen und band sie zu, um sie dann zurück in das angrenzende Kämmerchen des Verwalters zu bringen. Fayth hatte die Rollen gerade verstaut, als Roger eine kleine Gruppe in die Halle führte.
    „Mylady.“ Roger trat vor und neigte den Kopf. „Diese Männer kommen von Lord Huard, und Lord Giles empfahl sie zunächst in Eure Obhut. Er selbst wird gleich folgen.“
    Mit einem Nicken schickte Fayth die Mägde nach Bier und blickte dann den vier Männern entgegen. Diese stolzierten mehr als dass sie gingen und warfen sich unentwegt Bemerkungen zu, die nicht zu verstehen Fayth froh war. Einer besaß gar die Frechheit, sie auf dem Weg zur Tafel zu streifen. Dann saßen sie über ihrem Bier und unterhielten sich, wobei sie Fayth vollkommen ignorierten.
    Vielleicht erkannten die Männer nicht, dass Fayth jedes ihrer französischen Worte verstand, vielleicht aber interessierte es sie auch nicht. Bei ihren anzüglichen, lasterhaften Reden schoss ihr die Röte ins Gesicht, und gerade, als sie glaubte, es nicht länger ertragen zu können, trat Giles in die Halle. Fayth unterdrückte den Drang, zu ihm zu laufen, entfernte sich stattdessen gemessenen Schrittes und gab Giles so Gelegenheit, die Männer seinerseits zu begrüßen.
    „Sir Eudes“, sagte er. „Seid willkommen auf Burg Taerford. Wie kann ich Eurem Herrn zu Diensten sein?“ Fayth fand die Begrüßungsformel durchaus angemessen, doch die Männer am Tisch wieherten los.
    „Oh, auf welch hohem Ross wir mit einem Mal dahergeritten kommen, eh, Lord Giles?“, erwiderte Sir Eudes. „Ein wenig zu hoch, das Ross, wenn Ihr mich fragt.“
    Geschockt fragte sich Fayth, wie Giles dies parieren würde.
    „Aber der Herzog hat weder Euch noch Euren Herrn nach Eurer Meinung in dieser Angelegenheit gefragt, nicht wahr, Sir Eudes?“ Giles griff sich einen der Becher und stürzte das Bier hinunter. „Also, was wollt Ihr oder Euer Lord von mir?“
    Doch keiner der Männer antwortete. Stattdessen ergingen sie sich in unverschämten Kommentaren über alles und jeden in der Halle, benahmen sich wie eine Horde Rüpel und wandten sich schließlich Fayth zu.
    „Da habt Ihr ja ein wirklich süßes, kleines Kätzchen abbekommen, nicht wahr, Lord Giles? Lord Huard hat nur zwei alte englische Kühe vorgefunden, mit Eutern bis zu den Knien, und zudem ein Kälbchen, das noch zu jung ist, um gemolken zu werden. Wenn Ihr versteht, was ich meine.“ Sir Eudes grinste anzüglich. „Andererseits – wie soll man wissen, ob sie tatsächlich süß sind, diese englischen Kätzchen, wenn sie sich derart verhüllen?“ Er deutete auf Fayth, und sie wich zurück, bis sie die Wand im Rücken spürte. „Aber man kann sie ja immer noch im Dunkeln nehmen, nicht wahr, verehrter Lord? Dann muss man ihr Gesicht nicht ertragen.“
    Fayth hatte den Blick abgewandt, daher sah sie nicht, wie Giles auf Sir Eudes losschoss. Erst als der Mann hart auf dem Boden aufschlug und sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, wie Roger und die anderen bretonischen Ritter herbeieilten, sah sie wieder zur Tafel hinüber. Giles hielt Sir Eudes mit einem Knie am Boden und hatte ein Messer an dessen Kehle

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