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In den Ruinen von Paris

In den Ruinen von Paris

Titel: In den Ruinen von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Macht ausnützt, um persönliche Vorteile zu erlangen; zum Nachteil seiner eigentlichen Aufgabe.« »Das ist lächerlich«, sagte Stone. Auch diesmal ignorierte der Inspektor Stones Einwurf und gab Kyle mit einer Handbewegung zu verstehen, daß er fortfahren sollte. »Mein Auftrag war, Captain Charity Laird und ihre Begleiter einzufangen oder zu eliminieren, falls dies nicht möglich sein sollte. Ich stieß auf unerwartete Schwierigkeiten. Die mit dem Namen Charity Laird bezeichnete Planetengeborene erwies sich als sehr viel gefährlicher, als Governor Stone behauptet hatte.« »Dieser Teil der Geschichte ist uns bekannt«, sagte der Inspektor. »Was wir nicht wissen ist, was im Inneren des Shai-Taan geschah.« »Governor Stones Truppen eröffneten das Feuer auf mich«, antwortete Kyle. »Sie hielten ihn für einen Eindringling«, verteidigte sich Stone. »Ihr Befehl lautete, jeden zu töten, der nicht ausdrücklich zum Betreten des Shai-Taan autorisiert ist. Es war nicht meine Schuld.« Kyle sah Stone einen Herzschlag lang beinahe überrascht an. Er war jetzt vollkommen sicher, daß Stone log. War es bisher nur eine Vermutung gewesen, so wußte er jetzt, daß die Soldaten im Shai-Taan nicht zufällig, sondern auf Stones ausdrücklichen Befehl hin das Feuer auf ihn eröffnet hatten. »Es gelang mir trotzdem, Captain Laird zu stellen«, fuhr er fort. »Aber da ich gleichzeitig gegen Stones Krieger kämpfen mußte, gelang es ihr und ihren Begleitern im letzten Moment, die Flucht zu ergreifen. Sie benutzten die gleiche Transmitter-verbindung, über die ich hierhergekommen bin. Ich wollte ihnen folgen, erkannte aber im letzten Moment, auf welches Ziel der Transmitter justiert war.« »Wieso haben die Soldaten Kyle angegriffen?« Der Inspektor wandte sich an Stone. Der Governor zuckte trotzig mit den Achseln. »Wie ich schon sagte: Sie müssen ihn für einen Eindringling gehalten haben.« »Sein Anzug sendet ein Erkennungssignal aus«, erklärte der zweite Inspektor. Stone starrte ihn einen Moment lang fast haßerfüllt an. »Vielleicht war er beschädigt«, erwiderte er. »Kyle war mehr tot als lebendig, als er das Shai-Taan erreichte. Sein Anzug hing in Fetzen. Vielleicht wurde das Signal nicht ausgestrahlt.« »Sein Anzug sieht nicht sehr beschädigt aus«, antwortete der Inspektor. »Verdammt! Sie wissen so gut wie ich, daß sich diese Dinger genauso regenerieren wie diese ... diese Ungeheuer«, antwortete Stone aufgebracht und deutete auf Kyle. »Ich weiß nicht, was passiert ist. Als er in die Halle stürmte, schoß er jedenfalls wie ein Wilder um sich. Ich fühlte mich selbst von ihm bedroht.« Diesmal blickte der Inspektor Stone eine ganze Weile lang an. Und obwohl sein starres Chitingesicht gar nicht in der Lage war, irgendwelche Gefühle zu zeigen, glaubte Kyle zu spüren, wie wenig Glauben er Stones Worten schenkte. Aber er sagte nichts, sondern wandte sich schließlich wieder an Kyle und wiederholte seine auffordernde Geste. »Als ich sah, auf welche Empfangsstation der Transmitter geschaltet war«, fuhr Kyle fort, »brach ich die Verfolgung ab. Governor Stone kam zu mir und forderte mich auf, Captain Laird zu folgen, aber ich erklärte ihm, daß das unmöglich sei.« »Und dann?« »Er stieß mich in den Transmitter«, sagte Kyle. »Ich war schwer verletzt und wurde von seinem Vorgehen völlig überrascht. Ich konnte nichts dagegen tun.« »Aber das ist nicht wahr«, verteidigte sich Stone aufgebracht. »Ich wollte ihm aufhelfen, dabei muß er gestolpert sein.« »Nach Ihrer Ankunft hier haben Sie zwei Soldaten und eine Priesterin getötet, Kyle«, fuhr der Inspektor fort, ohne Stones Einwand auch nur Beachtung zu schenken. »Warum?« »Die Soldaten griffen mich an«, erklärte Kyle. »Ich mußte mein Leben verteidigen. Am Tod der Priesterin trifft mich nur indirekt die Schuld. Als sie erkannte, wer ich war, setzte sie ihrem Leben freiwillig ein Ende.« »Und danach ließen Sie Charity Laird und ihre Begleiter entkommen«, sagte der Inspektor. Kyle nickte. »Das stimmt«, antwortete er zögernd. »Ich ... war verwirrt. Ich wußte nicht mehr, was ich tun sollte. Die erste und einzige Regel war durchbrochen, und ich ... ich ... « Er stockte, sah Stone und die beiden riesigen, weißen Ameisengeschöpfe fast verzweifelt an und wiederholte: »Ich war verwirrt.« »Er lügt!« sagte Stone noch einmal. »Verdammt - begreift Ihr denn nicht? Der Kerl lügt mit jedem Wort! Er ist

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