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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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zündete sich eine Zigarette an. Ja. Doppelkinn, große Nase. Matthieu Rousse. Sein erstes Ziel.
    Die Beifahrertür schwang auf, und eine stämmige, breitschultrige Frau stieg aus. Ein Helm grauer Haare. Sie musste noch nicht mal ins Licht treten, denn er erkannte sie an ihrem vorspringenden Kinn. Ingrid Nagy, sein zweites Opfer. In einer gutturalen Sprache, die Rolf nicht verstand, erteilte sie Rousse eine scharfe Anweisung. Der Mann gab eine mürrische Antwort, dann ließ er die Zigarette fallen und trat sie aus. Sie gingen zum Heck des Volvo-Transporters und zogen die Türen auf.
    Als Rousse wieder sichtbar wurde, trug er eine schlaffe, in Decken gehüllte Gestalt auf seinen Armen. Rolf erhaschte einen kurzen Blick auf ein lebloses, eingefallenes Gesicht und lichtes braunes Haar. Zielperson Nummer drei, der komatöse Mann ohne Namen.
    Rousse trug ihn mühelos. Die reglose Gestalt war leicht wie ein Kind. Rolf beobachtete lautlos, wie Nagy sich einen Metallkoffer schnappte, bevor sie Rousse und dem Komamann unter unaufhörlichem Gezeter ins Haus folgte.
    Er schlich hinter ihnen die Treppe hinauf. Von seiner Erkundungstour früher an diesem Abend wusste er, dass sie zur Küche führte. Nagy entfernte sich die Treppe hinauf und mit ihr ihre keifende Stimme. Eine Frau, die einen Mann zusammenstauchte, klang in jeder Sprache ziemlich gleich. Der arme Bastard. Aber Mitleid wäre bei ihm verschwendet. Sein Elend würde bald vorüber sein.
    Rousse kam die Treppe heruntergepoltert, vermutlich war er auf dem Rückweg in die Garage, um weitere Gerätschaften aus dem Transporter zu holen. Die Tür am oberen Treppenabsatz schwang auf. Rousse blieb nicht mal mehr die Zeit zu sprechen – nur ein überraschtes Weiten seiner Augen, popp, popp, popp mit der schallgedämpften Glock, und er glitt zu Boden. Ein dumpfer Aufschlag. Die Augen in ewigem Erstaunen weit geöffnet.
    Über ihm keifte Nagy weiter. Noch steuerte sie nicht in seine Richtung, aber da bei Rousse nicht mit einer Antwort zu rechnen war, würde sie bald die Geduld verlieren und nach ihm suchen. Rolf folgte ihrer schrillen Stimme die Treppe hinauf, bis zu der erleuchteten Tür am Ende des Korridors. Sie stürmte heraus, und er erledigte sie, bevor sie auch nur den Atem für einen Schrei schöpfen konnte. Popp, popp . Tot, noch ehe sie ihn gesehen hatte. Genau wie er es mochte. So weit, so gut.
    Jetzt kam der kranke Teil. Der Teil, der ihm eine Gänsehaut bereitete.
    Er betrat das Zimmer und starrte auf den Komamann hinunter. Der geöffnete Metallkoffer neben ihm war voll mit medizinischem Zubehör. Auf dem Bett lagen ein Plastikbeutel mit Glukoselösung und andere Utensilien. Eine Infusionsnadel. Nagy musste nach Rousse gerufen haben, damit er ihr den Tropfständer brachte. Der Komamann lag gebrechlich und hilflos da, sein Kopf hing schlaff zur Seite, sein Mund stand offen.
    Rolf hatte die Anweisung, die plastiküberzogene Erwachsenenwindel zu entfernen und den Koffer, die Nadeln, den Tropfständer und die Trage mitzunehmen, also sämtliche Beweise dafür, dass der Komamann keine normale, gesunde Person war. Sollte er auch nur eine Winzigkeit übersehen, wäre der Kontrakt null und nichtig. Dankbar für seine Lederhandschuhe befolgte er seine Instruktionen. Den leblosen Körper des Mannes zu berühren, löste bei ihm einen Würgereiz aus. Er durchsuchte Nagys Taschen, um sicherzugehen, dass nichts Entlarvendes in ihnen war, dann packte er alles andere zurück in den Koffer und trug ihn in die Garage. Der Volvo war voll mit Apparaten, die an den Komamann hätten angeschlossen werden sollen. Rolf würde sie später entsorgen.
    Er ging wieder nach oben, stieg über Rousse und Nagy hinweg, dann zog er ein Messer, um sich um die letzten Details zu kümmern. Seine Hand verharrte reglos in der Luft.
    Er wunderte sich über sich selbst. Der Komamann würde nicht weinend um Gnade betteln. Rolf wäre es fast lieber gewesen, er hätte es getan. Es hätte ihm einen Widerstand gegeben, gegen den er ankämpfen konnte. Es hätte das Ganze weniger sinnlos gemacht. Dieses vollkommen passive Geschöpf machte ihn ratlos. Es schwächte seinen Willen.
    Rolf riss sich zusammen und behalf sich mit einem Trick, von dem er nicht gedacht hätte, dass er ihn je wieder brauchen würde. Er spaltete sich von sich selbst ab. Es gab einen Teil in ihm, dem es nichts ausmachte, dem Komamann das erste Glied seines Zeigefingers abzutrennen, dann den Ringfinger und den kleinen Finger derselben Hand. Man

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