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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Zeige- und Mittelfinger. Die blauen Schalen seiner farbigen Kontaktlinsen hafteten an den Fingerkuppen. »Gratulation, Erin.«
    »Sie sind es«, wisperte sie. »Sie sind Novak. Connor hatte recht.«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Ja, das hatte er. Der arme, verrückte Connor.«
    Ihr ging die Frage durch den Sinn, wie sich eine derart fremdartige Kreatur so lange als menschliches Wesen hatte tarnen können. Dann dachte sie mit einem Aufwallen von Schuld und Entsetzen an Tonia. Sie hatte das arme, ahnungslose Mädchen in ein Haus des Schreckens geschleift.
    Ihr panischer Blick glitt zu Tonia, und das Herz blieb ihr stehen.
    Tonia lächelte. Sie fasste in ihre weiße Prada-Tasche und richtete mit beiläufiger Selbstsicherheit einen kleinen silbernen Revolver auf Erin.
    »Das Ganze tut mir echt leid, Erin. Ich mochte dich wirklich. Als wir uns in der Klinik kennengelernt haben, hielt ich dich für eine ziemliche Dumpfbacke, aber in Wahrheit bist du klüger, als ich gedacht hatte.« Sie schüttelte den Kopf. »Nur leider nicht klug genug.«
    Heißer Zorn überlagerte für einen Moment Erins hysterische Angst. »Du hinterhältiges, verlogenes, abscheuliches Miststück!«, zischte sie.
    »Ich bin überaus beeindruckt, meine Liebe«, bemerkte Novak. »Sie haben meine wildesten Erwartungen übertroffen. Nicht nur dass Sie in Rekordzeit die richtigen Schlussfolgerungen gezogen haben, sondern es war auch Ihr erster Impuls, sich weiterhin an die Regeln zu halten. Damit gebührt Ihnen der Hauptpreis, Erin. Tamara, zeig ihn ihr.«
    Dieses Mal trat kein spöttisches Funkeln in Tamaras Augen, ohne ein Lächeln auf ihren blutleeren Lippen. Sie öffnete die Tür zur Bibliothek. Ein großer, blasser, haarloser Mann trat grinsend in den Salon. Erin stieß unweigerlich einen Schrei aus.
    Georg Luksch. Sie erkannte ihn trotz seines kahl geschorenen Kopfes und der fehlenden Zähne. Ein hängendes Lid entstellte eins seiner Augen. Eine Seite seines Mundes war geschwollen und verzerrt. Blutrote Striemen bedeckten seine fahlen Wangen.
    Er leckte sich anzüglich die Lippen und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. »Hallo, Erin. Ich freue mich, dich wiederzusehen. Gut siehst du aus.«
    Sie wich nach hinten zurück, bis sie schmerzhaft mit der Hüfte gegen den Tisch stieß. »Das warst tatsächlich du, letzten Sonntag in dem Geländewagen, oder?«
    Sein Grinsen wurde breit und triumphierend. »Allerdings.«
    »Georgs Nutzen für mich wurde durch die Schläge Ihres Liebhabers stark eingeschränkt«, erklärte Novak. »Er war früher so attraktiv, erinnern Sie sich? Und das Gefängnis hat ihm furchtbar zugesetzt. Er ist sehr wütend. Bist du wütend, Georg?«
    »Ja.« In Lukschs heilem Auge blitzte tödlicher Hass auf. »Sehr.«
    »Er hat eine irreversible Schädigung seiner Gesichtsnerven erlitten«, fuhr Novak fort. »Zum Dank für seinen Schmerz und seine Opfer soll Georg derjenige sein, der das, was ich für Sie vorgesehen habe, in die Tat umsetzt. Diese Aussicht ist sein Lebenselixier.«
    »Nein«, keuchte Erin und schob sich seitlich am Tisch entlang. »Nein.«
    Tonia schnalzte warnend mit der Zunge. »Keine Bewegung, Erin!«
    »Es ist ein wundervoller Plan«, erklärte Novak. »Wissen Sie, im Gefängnis hat man viel Zeit nachzudenken. Bestimmt sieht Ihr Vater das genauso.«
    »Das Ganze dient also nur dem einen Zweck, es meinem Vater heimzuzahlen?« Sie war gar nicht wirklich auf eine Antwort aus. Ihre Worte waren nur der verzweifelte Versuch, Zeit zu gewinnen.
    Er lachte. »Nein, Erin. Ich zahle es allen heim. Tonia, haben Sie den Auftrag, den Sie heute Morgen bekamen, ausgeführt?«
    »Ja, Mr Mueller.« Ihr Lächeln war durchtrieben. »Barbara Riggs ist völlig aus dem Häuschen. Die Telefone laufen heiß wegen der Geisteskrankheiten in Connor McClouds Familie, seiner Wahnvorstellungen, seines Verfolgungswahns, seines obsessiven Stalkings, der Verführung und natürlich der Vergewaltigung von Erin Riggs …«
    »Das ist absurd! Niemand wird das glauben! Meine Mutter hat mich mit ihm zusammen gesehen! Sie weiß, dass er …«
    »Wenn die Videoaufzeichnung eures Stelldichein von letzter Nacht in seinem Haus entdeckt wird, könnte sie ihre Meinung durchaus ändern«, unterbrach Novak sie. »McCloud hätte sich selbst auf meinen Befehl hin nicht perfekter für meine Zwecke benehmen können. Ich fand es großartig, als er Ihnen das Kleid vom Leib riss und Sie über den Tisch beugte.«
    Erin schlug die Hand vor ihren zitternden Mund.

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