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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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zu der ganzen Familie. Ihre Charakterstärke, Ihre Selbstbeherrschung. All die mühevollen Anstrengungen.«
    Sie war in einen Zustand surrealer Ruhe geglitten. »Also steckt nichts anderes dahinter, als meinen Vater zu bestrafen, weil er versagt hat, und die McClouds, weil sie Sie erwischt haben? Mehr nicht?«
    »Ach ja, die McCloud-Brüder. Connors Tod und Schande werden sie an den Abgrund treiben, und ich werde sie bei passender Gelegenheit hinunterstoßen. Dann sind da noch Seth Mackey und seine Frau zu bedenken, aber das hat keine Eile. Jeder, der es gewagt hat, sich gegen mich zu stellen, wird bestraft werden. Und nicht der Hauch einer Spur wird zu mir führen, weil ich nämlich nicht existiere. Ich bin ein Phantom.«
    »Also haben Sie nichts gegen mich persönlich?«, hakte sie nach.
    »Nein«, bestätigte er. »Sie könnten mich nicht hintergehen. Das liegt nicht in Ihrem Charakter.«
    »Mein Charakter verändert sich gerade.« Erin stand mit zitternden Beinen auf und stützte sich an der Wand ab. »Ich bin um einiges lockerer geworden. Ich lasse neuerdings mein Bett ungemacht und das Geschirr ungespült. Ich verliere die Beherrschung, benutze Schimpfwörter. Meine Chaostoleranz ist in letzter Zeit enorm gestiegen.«
    Novak lachte. »Welch Tapferkeit im Angesicht des drohenden Schicksals. Ich wäre fast versucht, Gnade vor Recht ergehen zu lassen.« Sein Blick huschte zu Georg. »Fast.«
    Erins Bewusstsein war seltsam klar. Novak war die leibliche Verkörperung ihrer Albträume, der Motor hinter ihren unaufhörlichen Versuchen, ihr Leben zu kontrollieren und das Chaos in Schach zu halten. Und all ihre Bemühungen hatten sie direkt hierher geführt, in die Gewalt dieses Monsters.
    Die Furcht vor dem Chaos hatte sie ihr ganzes Leben begleitet. Vielleicht blieben ihr nur noch wenige Minuten, aber in ihnen würde sie frei sein. Sie würde ihre eigene Realität erschaffen, solange sie noch die Möglichkeit dazu hatte. Sie nahm, so gut sie konnte, Haltung an.
    »Ihr Plan wimmelt nur so vor Fehlern«, stellte sie fest.
    Novak wirkte leicht fassungslos, so als wäre eine Puppe zum Leben erwacht und hätte ihn kritisiert. Er bedeutete ihr höflich, das näher auszuführen.
    »Sie haben jedermanns Stärken und Schwächen sondiert, dabei aber die wichtigste Sache übersehen«, erklärte sie. »Echte Menschen wachsen. Sie verändern sich. Aber für Sie sind wir alle längst tot. Leblose Spielfiguren, die Sie herumschieben können. Weil Sie selbst innerlich tot sind, Novak. Sie können sich nicht weiterentwickeln. Das ist der Grund, warum Sie uns alle so sehr hassen. Wäre ich eine Heilige, würde ich Sie vielleicht bemitleiden, aber ich bin keine. Sie erbärmliche, irre, tote Kreatur!«
    Novak blinzelte. Er schaute zu Luksch. »Schlag sie wieder.«
    Er hob seinen Arm. Erin krümmte sich über dem Tisch zusammen und legte schützend die Hände vor ihr Gesicht.
    Die Lampen gingen flackernd aus. Das Bild von Connor auf dem Videomonitor verdichtete sich zu einem winzigen Lichtpunkt, dann wurde er von der grauen Leere des Bildschirms verschluckt.

 
    25
    Jemand schlug ihm ins Gesicht. Redete mit dringlicher Stimme auf ihn ein. Begann zu brüllen. Er wollte die Person auffordern aufzuhören, aber seine Zunge, Lippen und Zähne hatten die Choreografie des Sprechens verlernt. Ein wabernder Nebel aus Schwarz, Rot und Weiß nahm ihm die Sicht. Er verschwamm zu einem weißen Oval. Ein Gesicht. Smaragdgrüne Augen. Lippen, Zähne, die sich lautlos bewegten.
    Klatsch, klatsch . Das grünäugige Miststück ließ ihn nicht in Ruhe.
    Eiskaltes Wasser platschte in sein Gesicht. Keuchend wurde er hellwach. »Was ist los?«
    »Wachen Sie auf, Idiot! Uns bleibt nicht viel Zeit. Sobald sie den Strom wieder angestellt haben, werden sie hinter mir her sein.«
    Er presste die Augen zusammen, riss sie wieder auf. »Was zur Hölle …?«
    »Ich bin’s, Tamara. Und Sie sind Connor McCloud. Novak hat sie an dieses Bett fesseln lassen, und er hat Erin in seiner Gewalt. Klingelt da was bei Ihnen?«
    »Erin? Novak?« Er fuhr mit einem Ruck hoch, wurde jedoch von dem Klebeband, das ihn ans Bett fixierte, wieder nach unten gerissen. »Wo ist sie?«
    »Ausgezeichnet. Schon viel besser«, lobte Tamara. »Jetzt hören Sie mir ganz genau zu. Wir haben nicht viel Zeit. Ich werde Sie befreien und Ihnen eine Schusswaffe geben. Anschließend werden Sie mir dabei helfen, Kurt Novak zu töten. Sind Sie dazu in der Lage?«
    Er nickte benebelt, während sie ein

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