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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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würde niemals vergessen, die Türen abzuschließen, nach allem, was passiert ist!«
    Erin lehnte den Spiegel behutsam mit der zersplitterten Seite nach vorn gegen die Wand und rieb sich fröstelnd die Oberarme.
    Sieben Jahre Pech. Als ob sie davon nicht schon genug gehabt hätten.
    Ein anderer Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Sie schaute zu der Standuhr, die zu jenen Schätzen gehörte, die Ende des neunzehnten Jahrhunderts zusammen mit Großmutter Riggs aus England gekommen waren. Sie drehte sie um.
    Das Gesicht der antiken Uhr war zerschmettert.
    Erin wich zurück und ließ sich auf die Couch fallen. Der Stapel Rechnungen neben ihr wirkte mit einem Mal weitaus weniger wichtig als noch vor ein paar Minuten.
    »Mom, vielleicht solltest du mit jemandem sprechen«, flüsterte sie.
    In Barbaras rot unterlaufenen Augen schwammen Tränen der Verzweiflung. »Schätzchen. Ich schwöre, dass ich das nicht getan habe. Bitte, du musst mir glauben!«
    Bedrücktes Schweigen legte sich über sie – ein Schweigen dunkel wie die Nacht, erfüllt von entsetzlichen Möglichkeiten.
    Erin schüttelte sich und stand auf. »Ich werde jetzt die Scherben wegräumen, danach bringe ich den Rahmen und die Uhr in Cindys Zimmer, bis wir sie reparieren lassen können. Sobald ich damit fertig bin, werden wir deine Küche aufräumen.«
    »Zerbrich dir deswegen nicht den Kopf, Herzchen. Ich mach das schon.«
    »Nein, das tust du nicht!«
    Barbara zog den Gürtel ihres Bademantels mit einem verärgerten Ruck enger. »Sprich nicht in diesem Ton mit mir, Erin Katherine Riggs!«
    Absurderweise bewirkte die scharfe Entgegnung ihrer Mutter, dass Erin sich besser fühlte.
    Eine vage Entschuldigung murmelnd, hob sie den Spiegel auf und schüttelte so viele Glassplitter, wie sie konnte, auf den Boden. Bleib beschäftigt. Aktivität schaltete das Denken aus, und sie wollte nicht denken. Lieber machte sie sich nützlich, indem sie Spiegel und Uhr nach oben trug, Glasscherben vom Teppich aufsammelte und in einen Plastikeimer warf.
    Das war besser, als sich mit den beiden Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die zur Debatte standen: Ihre Mutter hatte es getan und erinnerte sich nicht daran, oder ihre Mutter hatte es nicht getan. Was bedeutete, dass jemand anders dahintersteckte.
    Erin war sich nicht sicher, welche Alternative sie mehr ängstigte.
    Sie wusste, dass sie Barbara in einem solchen Moment nicht allein lassen sollte, aber sie konnte es sich nicht leisten, nicht nach Silver Fork zu fahren. Sie brauchten dieses Geld so dringend. Ihre Gedanken bearbeiteten dieses Problem wie der Staubsauger den Teppich. Jedes Mal, wenn sie glaubte, fertig zu sein, hörte sie das nächste leise Pling . Immer noch mehr kleine Splitter, tief verborgen im weichen Teppich wie winzige, arglistige Zähne, die auf nackte Füße warteten.
    Als Erin vom Müllrausbringen zurückkam, hatte Barbara die Spüle mit heißem Seifenwasser gefüllt und wusch die Teller ab. Es war schlimm genug, diese Halluzinationen oder was auch immer es war, eingestanden zu haben, aber dass ihre Tochter nun auch noch glaubte, sie sei irre genug, die Familienerbstücke zu zertrümmern … das war unfassbar. Bei Gott, sollte sie wirklich ein Erbstück der Riggs kaputt schlagen, würde sie sich verdammt noch mal daran erinnern.
    Erin lehnte sich gegen die Verandatür. Barbara wurde beim Anblick ihres niedergeschlagenen, besorgten Gesichtsausdrucks das Herz schwer.
    »Ich dachte, ich fang schon mal an, dieses Chaos zu beseitigen.«
    Erin wirkte erleichtert. »Gute Idee.«
    »Ich räum schnell noch die Spülmaschine ein und schalte sie an. Danach könnten wir uns ein paar Budget Gourmets warm machen. Hast du schon etwas gegessen?«
    »Ich sollte mich langsam auf den Heimweg machen. Ich muss noch für meine morgige Reise packen. Aber lass uns eins für dich in den Ofen schieben.« Erin spähte ins Tiefkühlfach. »Du hast die Wahl zwischen Cordon Bleu und Hühnchen in Teriyakisoße, Mom.«
    Barbaras Magen krampfte sich bei dem Gedanken an Essen unangenehm zusammen. »Ach, lass nur, Schätzchen. Ich werde mir später eines aufwärmen. Was ist denn das für eine Reise?«
    »Ich fliege an die Küste. Ein weiterer Beraterjob für Mueller.«
    »Oh, das ist ja fantastisch! Da siehst du es. Du wirst schnell wieder auf die Füße kommen, Herzchen.«
    »Das werden wir alle, Mom. Trotzdem musst du den Überblick über deine Post behalten, außerdem brauchen wir einen Plan, wie wir die Rechnungen bezahlen können. Und

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