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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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eine Sozialarbeiterin vorbei, um nach uns zu sehen. Dad versteckte uns in den Wäldern und teilte ihr mit, dass er uns zu seiner Familie im Hinterland von New York geschickt habe. Anschließend erklärte er ihr, was nach der Katastrophe auf sie zukäme. Er hat die arme Frau vollkommen traumatisiert. Sie ist weggerannt.«
    »Was haben du und deine Brüder von alldem gehalten?«
    Er zuckte die Schultern. »Dad war ein charismatischer Bursche. Mit großer Überzeugungskraft. Zudem lebten wir völlig isoliert, kein Fernseher, kein Radio. Dad wollte vermeiden, dass wir durch die Massenmedien manipuliert wurden. Lange Jahre kauften wir ihm die ganze Geschichte ab. Bis Davy dann beschloss, die Highschool zu besuchen. Er hat Dad weisgemacht, dass er sich zum Zwecke einer Schlichtungsmission auf feindliches Territorium begeben würde, aber in Wirklichkeit wollte er einfach nur ein paar Mädchen kennenlernen.« Die Erinnerung entlockte ihm ein flüchtiges Lächeln. »Das gab Dad so ziemlich den Rest. Er erlitt noch im selben Jahr einen tödlichen Schlaganfall.«
    Erin fasste über den Tisch und legte ihre Hand auf seine. Die Berührung war so elektrisierend, dass sie sie mit einem leisen Keuchen zurückzog.
    Er starrte auf seine Finger und wünschte sich, sie hätte ihre Hand auf seiner gelassen. »Das ist es wahrscheinlich, was Ed gemeint hatte«, schloss er. »Sich bedeckt zu halten, nachdem man auf einem anderen Planeten aufgewachsen ist. Überlebenstaktiken lernt man schnell.«
    »Was geschah nach dem Tod deines Vaters?«
    »Wir begruben ihn draußen in der Wildnis. Ich glaube nicht, dass das legal ist, aber das wussten wir damals nicht. Davy fand Arbeit in der Mühle. Wir blieben zusammen, bis ich die Highschool beendet hatte, dann ging Davy zur Marine und ich übernahm seinen Job in der Mühle.« Er zuckte mit den Achseln. »Wir kamen ganz gut zurecht.«
    »Wie alt wart ihr, als euer Vater starb?«
    »Davy war achtzehn, ich sechzehn. Kevin und Sean waren zwölf.«
    Erin biss sich auf die Lippe. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Hör mal, du musst kein Mitleid mit mir haben«, versicherte er ihr schnell. »Es war zwar eine seltsame Art aufzuwachsen, trotzdem keine schlechte. Wir lebten in einer wundervollen Umgebung. Ich hatte meine Brüder zur Gesellschaft. Ich bedaure nicht, gelernt zu haben, was Dad uns beibrachte. Wäre meine Mutter nicht gestorben, hätte ich mich als Glückspilz betrachtet.«
    Sie wischte sich mit einer schnellen, verstohlenen Bewegung über die Augen, dann lächelte sie ihn an. »Wie war sie?«
    Connor ließ sich die Frage kurz durch den Kopf gehen. »Ich war noch sehr klein, als sie starb. Vieles habe ich vergessen. Aber ich erinnere mich an ihr Lachen. Mein Vater war ein schweigsamer, grüblerischer Mensch, doch sie konnte ihn zum Lachen bringen. Sie war die Einzige, die das schaffte. Nachdem sie gestorben war, lachte er nie wieder.«
    »Wie ist sie denn …« Ihre Stimme verklang. »Tut mir leid«, murmelte sie. »Vergiss die Frage. Ich wollte nicht …«
    »Eileiterschwangerschaft«, erklärte er. »Wir wohnten zu weit vom Krankenhaus entfernt. Es war Januar. Der Schnee lag einen Meter hoch. Sie ist verblutet.«
    Erin senkte die Augen und hob die Serviette an ihren Mund.
    »Es ist alles okay«, beruhigte er sie. Mist, er hatte nicht gewollt, dass sie weinte! »Nimm dir das nicht zu Herzen. Es ist fast dreißig Jahre her.«
    Sie schniefte, dann schaute sie mit einem verlegenen Lachen zu ihm hoch. In ihren goldbraunen Augen schwammen Tränen.
    Es war kein bewusster Entschluss, es passierte einfach. Connor streckte die Hand aus, berührte die samtweiche Haut ihrer Wangen und fing die Träne mit seiner Fingerspitze auf. Er hob sie an seine Lippen und kostete davon.
    Ein salziger Tropfen destillierten Mitgefühls.
    Das Verlangen, das in seinem Körper schwelte, wuchs zu einer Feuersbrunst an. Erin schrak zurück, ihre tränenfeuchten Augen in weiblicher Achtsamkeit geweitet. Es ertönte ein Poltern, Nässe breitete sich aus. Connor hatte die Hände in die Tischdecke gekrallt und dabei ein Wasserglas umgeworfen. »Hoppla«, murmelte er. Er legte seine Serviette auf die Lache. »Bitte entschuldige.«
    »Nichts passiert«, flüsterte sie.
    Schweigend konzentrierten sie sich wieder auf ihr Essen. Das Besteckgeklapper, das die drückende Stille durchbrach, erinnerte Connor von Neuem an seinen Vater. Eamon McCloud hatte kein albernes Geplapper bei Tisch geduldet. Er war der Auffassung gewesen, dass

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