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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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los?«, fragte sie. »Schmeckt dir dein Essen nicht?«
    Doch, aber am liebsten würde ich dich wie eine saftige Krabbe in Buttersoße tauchen und überall ablecken.
    »Alles bestens«, brummte er. »Das Essen ist hervorragend.«
    Sie beobachtete, wie er gedankenverloren auf seinem nächsten Bissen herumkaute. »Dein Bruder Davy, ist der auch Polizeibeamter?«
    Er schnitt ein Stück von seinem Steak ab. »Nein, Privatdetektiv.«
    »Jünger oder älter?«
    »Zwei Jahre älter.«
    »Hast du noch mehr Geschwister?«
    »Ja, noch einen Bruder, vier Jahre jünger. Er heißt Sean.«
    »Woher stammt eigentlich deine Familie?«, setzte sie das Frage-und-Antwort-Spiel höflich fort.
    Er zögerte, einen frittierten Scampi auf halbem Weg zu seinem Mund. »Wie viel weißt du über meine Familie? Hat Ed je von mir gesprochen?«
    Leicht errötend senkte sie den Blick. »Hin und wieder«, gab sie zu. »Er hatte Theorien über jeden seiner Kollegen, und er unterhielt sich darüber mit Mom. Aber nie mit mir. Ich habe es nur am Rande mitbekommen. Besser gesagt, belauscht, wenn ich ehrlich bin.«
    »Und, wie lautete seine Theorie über mich?«
    Sie zögerte. »Hm … einmal hörte ich ihn sagen, dass du deswegen so gut verdeckt arbeitest, weil du dein gesamtes Leben verdeckt hältst. Allerdings habe ich nie begriffen, was er damit meinte. Als ich ihn danach fragte, sagte er, dass mich das verdammt noch mal nichts anginge.«
    Connor grinste. »Du hast dich nach mir erkundigt?«
    Erin senkte verlegen die Wimpern. Sie zerteilte eine Auster in perfekte Viertel und führte eins davon mit anmutigen Bewegungen zum Mund. »Ich war neugierig. Was hat er damit gemeint?«
    Er starrte auf sein Steak. »Nun, hm, das ist eine lange Geschichte.«
    Sie beförderte ein weiteres Austernviertel in ihren schönen, erotischen Mund und sah ihn aufmunternd an.
    Er trank einen Schluck Bier und durchstöberte sein Gehirn nach einem logischen Anfangspunkt. »Na ja … meine Mutter starb, als ich acht war und Davy zehn …«
    Erins Gabel landete klirrend auf ihrem Teller. »Oh mein Gott! Das muss schrecklich für euch gewesen sein.«
    »Ja, es war ziemlich schlimm«, gestand er. »Die Zwillinge waren erst vier …«
    »Zwillinge?« Ihre Augen weiteten sich. »Du sagtest nichts von Zwillingen.«
    »Ursprünglich waren wir vier Brüder. Sean hatte noch einen Zwilling. Sein Name war Kevin. Er starb vor zehn Jahren. Ist mit seinem Laster über eine Klippe gerast.«
    Mit bestürzter Miene hob Erin die Serviette an ihre Lippen. »Oh, Connor, ich wollte keine schmerzvollen Erinnerungen wecken.«
    »Und ich wollte dich nicht mit einer shakespeareschen Tragödie aus der Fassung bringen«, entgegnete er grimmig. »Ich bin das Ganze falsch angegangen. Verzeih mir. Also, alles noch mal zurück auf Anfang. Lass es mich anders versuchen. Mein Vater und wir vier Jungs lebten weit draußen in den Bergen hinter Endicott Falls. Ich weiß nicht, ob du mit der Gegend vertraut bist?«
    Sie nickte. »Ja, ich kenne Endicott Falls. Cindy geht dort aufs College.«
    »Ich verstehe. Jedenfalls, als meine Mutter starb, ist mein Vater irgendwie ausgetickt. Er war Vietnamveteran, und ich glaube, dass allein schon seine Erfahrungen im Krieg nicht viel zu seiner mentalen Stabilität beigetragen haben. Aber als er seine Frau verlor, verlor er gleichzeitig seinen Bezug zur Realität. Er unterrichtete uns zu Hause, da wir eine Strecke von fünfunddreißig Kilometern hätten zurücklegen müssen, um den Schulbus zu erreichen. Nun, der Lehrplan meines Vaters war ziemlich … individuell.«
    Überrascht von sich selbst hielt er inne. Für gewöhnlich vermied er es, über seine bizarre Kindheit zu sprechen. Die unvermeidlichen dummen Fragen und vorschnellen Urteile ärgerten ihn. Aber das glühende Interesse in Erins Augen machte ihm die Sache leichter.
    »Dad war überzeugt, dass das Ende der Zivilisation kurz bevorstand«, fuhr er fort. »Er bereitete uns auf den Untergang der Weltordnung vor. Deshalb unterrichtete er uns nicht nur im Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch im Nahkampf, in Sozial- und Politikgeschichte, im Gärtnern, Jagen und Spurensuchen. Wir lernten, wie man aus Alltagsgegenständen eine tödliche Bombe baute. Wie man Fleisch trocknete, Felle gerbte, Raupen aß, Wunden nähte. Alles, was ein Mann wissen müsste, wenn das Chaos ausbrechen würde. Überleben inmitten der Anarchie.«
    »Das ist wirklich erstaunlich.«
    Connor machte sich wieder über sein Steak her. »Einmal kam

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