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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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man den Mund halten sollte, wenn man nichts Wichtiges zu sagen hatte. Davy war fast genauso wortkarg wie sein Vater, aber für Sean, die geborene Quasselstrippe, war das erzwungene Schweigen die reinste Hölle gewesen.
    Aber Erin war nicht bei Eamon McCloud aufgewachsen. Im Gegensatz zu Connor wusste sie nicht, wie sie mit einer anhaltenden Stille wie dieser umgehen sollte. Sie holte tief Luft und wagte einen neuen Vorstoß. »Wie sind deine Brüder denn so?«
    Er musste über ihre Beharrlichkeit lächeln. »Sie sind einzigartig.«
    »Das bezweifle ich nicht«, entgegnete sie nachdrücklich. »Sind sie verheiratet?«
    »Nein. Davy war früher mal verheiratet, als er noch in der Armee diente. Allerdings wissen wir das nur, weil er sich eines Abends betrunken und uns in einem Moment der Schwäche davon erzählt hat. Sie hat allerdings einen ziemlich tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen. Er möchte nie wieder eine Ehefrau haben. Davy hat nie gelernt Spaß zu haben. Er musste sich um seine kleinen Brüder kümmern, als er sich hätte austoben sollen, und als ich dann alt genug war, um auf Sean und Kevin aufzupassen, wurde er am Persischen Golf stationiert. Für Davy ist die Welt ein düsterer, gefährlicher Ort.«
    »Und Sean? Wie ist er?«
    Connor grinste. »Das genaue Gegenteil von Davy. Er ist ein Irrer, aber im positiven Sinn. Er hat eine wilde Ader und sieht besser aus, als gut für ihn ist. Ein Frauenmagnet, und das schon, seit er dreizehn ist. Er ist unheimlich schlau, genau wie Davy, hat aber Mühe, seine Impulsivität zu kontrollieren. Sobald er sich langweilt, gerät er in Schwierigkeiten. Für Sean ist die Welt ein riesiger Rummelplatz, der einzig dem Vergnügen dient. Worüber lächelst du?«
    »Über dich«, antwortete sie. »Daran, wie du deine Brüder beschreibst, erkenne ich, wie sehr du sie liebst.«
    Er starrte auf seinen Teller und zerbrach sich den Kopf, was er darauf erwidern sollte.
    Erin stützte die Ellbogen auf den Tisch und verschränkte die Finger unter ihrem Kinn. »Wenn für Davy die Welt düster und gefährlich ist und Sean sie als riesigen Rummelplatz ansieht, was ist die Welt dann für Connor?«
    Er trank den letzten Schluck seines Biers und hielt die Augen dabei auf ihre verheißungsvoll schimmernden Lippen fixiert. »Dieses Urteil steht noch aus.«
    Die Bedienung kam zu ihnen an den Tisch und räumte die Teller ab. »Als Tagesdessert hätten wir heute frisch gebackenen holländischen Apfelkuchen mit hausgemachtem Vanilleeis«, flötete sie.
    Sie sahen sich an. »Gönn dir einen«, schlug Connor vor.
    »Nur, wenn du auch ein Stück bestellst.«
    Connor grinste die Bedienung an. »Zwei also.«
    Der Kuchen erwies sich als köstlich. Die Äpfel waren aromatisch, süß und buttrig, der Boden war knusprig und schön mürbe und vermischte sich mit der schmelzenden Eiscreme zu einer fantastischen klebrigen Masse.
    Erin schloss die Augen und stöhnte jedes Mal vor Wonne, wenn sie ihre wunderschönen gespitzten Lippen um den Dessertlöffel schloss und an ihm saugte, bis er warm und blitzblank wieder aus ihrem Mund glitt. Alles an ihr machte ihn an, jedes noch so kleine, harmlose Detail.
    Und es würde noch schlimmer werden. Er würde sie in ihrem Nachthemd zu Gesicht bekommen. Er würde sie beim Schlafen sehen. Zerzaust und verschlafen am nächsten Morgen. Er würde sein Gesicht in ihr Laken drücken, sobald sie im Bad verschwunden wäre. Ihren Duft einatmen, ihre Wärme absorbieren, während er sich ausmalte, wie das Wasser über ihren weichen, kurvigen Körper strömte.
    Er lief Gefahr, dass sein Kopf noch vor Morgengrauen explodierte, von seinen Eiern ganz zu schweigen.
    Seine einzige Rettung bestand darin, eine Dusche zu nehmen und ein oder zwei Minuten darauf zu verwenden, den Druck unter Zuhilfenahme seiner Hand loszuwerden.
    Eingeschüchtert von seiner grimmigen Miene, warf Erin ihm im Aufzug nur verstohlene Blicke zu. Ihr Entschluss, Connor McCloud zu verführen, stand unwiderruflich fest, allerdings stand hinter der tatsächlichen Durchführung dieser Verführung noch immer ein Furcht einflößendes Fragezeichen. Sie hatte geglaubt, Fortschritte zu machen, als er sich ihr in Bezug auf seine Familie öffnete, aber sobald sie wie eine Idiotin zu flennen angefangen hatte, war er sofort wieder verschlossen geworden. Sie musste nur an seine Mutter denken und bekam einen Kloß im Hals.
    Er wirkte angespannt, beinahe zornig, und an seinem Hals pochte eine Ader. Er ging ihr voraus zur Tür, gab

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