Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Tod gejagt

In den Tod gejagt

Titel: In den Tod gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
zu
sehen. Ein Mann, durch kalte Wut verwandelt in eine unerbittliche Maschine,
deren rücksichtslose Energie durch nichts gebrochen werden kann. Er zwang
seinen Sohn, jedes Tonband herzugeben, das je aufgenommen worden war, und
erklärte ihm anschließend, er solle zusammen mit seinem Freund eine ausgedehnte
Europareise machen, und wenn er nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden
verschwunden sei, dann würde er persönlich dafür sorgen, daß die beiden
verhaftet würden. Danach schaffte er die Tonbänder und das Gerät hierher, und
wir hörten sie uns, wie ich schon sagte, einmal an, bevor wir sie vernichteten.
    Am folgenden Tag erklärte mir
Mr. Linderman, es sei ihm klar, daß er die Angelegenheit nicht auf sich beruhen
lassen könne. Die Tonbänder zu vernichten reiche nicht aus. Sowohl Michael als
auch sein Freund hätten diese verheerenden Kenntnisse von Miss Falaises innersten Geheimnissen, und es sei nicht fair, sie
darüber in Unwissenheit zu lassen. Er war derjenige, der ihr alles erzählen
wollte.
    »Auf diese Art kam er dazu, den
>Bart< für seinen Sohn zu spielen ?«
    Strauberg nickte. »Es war
leicht für ihn, als Michaels Vater ihr Vertrauen zu gewinnen und ihr langsam
die scheußliche Wahrheit zu enthüllen. Ich habe ihn nicht um seine Aufgabe
beneidet .«
    »Wie reagierte Fleur darauf ?« fragte ich.
    »Sie weigerte sich, etwas davon
zu glauben. In seiner Verzweiflung zitierte Mr. Linderman einige Auszüge aus
den Tonbändern, um die Wahrheit dessen, was er sagte, zu beweisen. Dann, bei
ihrem letzten Zusammentreffen, wurde sie hysterisch und beschuldigte ihn, die
ganze Geschichte erfunden zu haben, um damit die Beziehung zwischen seinem Sohn
und einer Filmschauspielerin zu zerstören .« Er
schüttelte bedächtig den Kopf. »Das Traurigste an der Sache sei gewesen, so
erzählte mir Mr. Linderman später, sie habe, wie er spürte, trotz all ihrer
Hysterie genau gewußt, daß er die Wahrheit gesagt hatte. Aber sie war so
verliebt in Michael, daß sie ihn unter allen Bedingungen wieder zurück haben
wollte .«
    »Vielen Dank, daß Sie mir alles
erzählt haben, Mr. Strauberg«, sagte ich. »Damit sind ganz gewiß einige dieser
>weißen Flecken< ausgefüllt worden .«
    »Meine Motive waren rein
selbstsüchtiger Art, ich danke Ihnen also, daß Sie mir zugehört haben, Mr.
Holman .« Seine Stimme klang plötzlich müde. »Haben Sie
noch irgendwelche Fragen ?«
    »Wo kann ich Michael Linderman
finden ?«
    »Er teilt mit Monahan ein Haus
oben an einer der Canyon-Straßen. Es ist nicht leicht zu finden. Ich werde
Ihnen lieber eine kleine Karte zeichnen, bevor Sie gehen .«
    »Wie sehen die beiden aus ?«
    »Michael ist groß, gut
gewachsen, rötliches Haar und hellgraue Augen. Sean ist klein und sehr dunkel .« Er überlegte eine Weile und räusperte sich dann sachte.
»Ich glaube, ich sollte Sie warnen, Mr. Holman — die beiden neigen sehr zu
Gewalttätigkeit .«
    »Ich werde vorsichtig sein«,
sagte ich.
    »Ich zeichne Ihnen die Karte .«
    Ich hatte Zeit, mein Glas
auszutrinken, bevor er ins Zimmer zurückkam und mir ein Blatt Papier übergab.
Es schien leicht, der aufgezeichneten Strecke zu folgen; und so bedankte ich
mich und steckte die Karte in die Jackentasche.
    »Ich wäre Ihnen zu größtem Dank
verpflichtet, wenn Sie mich über Ihre Fortschritte auf dem laufenden hielten,
wann immer es Ihnen paßt, Mr. Holman .« Er nahm eine
Karte aus der Tasche und reichte sie mir. »Ich kann zu jeder Tages- und
Nachtzeit unter dieser Nummer erreicht werden. Wenn ich mich nicht persönlich
melde, so wird derjenige, der am Apparat ist, sich in Kürze mit mir in
Verbindung setzen können .«
    »Das werde ich tun, Mr.
Strauberg .«
    Er sah mich eine ganze Weile
mit einem nachdenklichen Schimmer in den dunklen Augen an. »Trauen Sie Ihrem
Auftraggeber, Mr. Holman ?«
    »George Bloom?« Ich grinste.
»Ich habe ihm heute morgen gesagt, er sei in
zweifacher Hinsicht hinterhältig. Erstens nach außen hin, was auch in seiner
Wirkung beabsichtigt ist, denn dann entspannt sich der andere und glaubt, er
wisse nun Bescheid, aber tief unter dem Fett ist noch eine andere Art
Hinterhältigkeit verborgen, und hier kommt der eigentliche George Bloom zum
Vorschein.«
    »Sehr interessant. Zu der Zeit,
als Mr. Linderman als >Bart< für seinen Sohn agierte und Miss Falaise zu
verschiedenen Restaurants begleitete, dachten Außenstehende, er sei an ihr
interessiert, so wie es auch gedacht war. Bloom rief eines Tages an, und

Weitere Kostenlose Bücher