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In den Tod gejagt

In den Tod gejagt

Titel: In den Tod gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Name der Anruferin war falsch .«
    »Es stimmte nicht ganz«, murmelte
ich. »Sie werden mir sicher beipflichten, wenn ich sage, der Gedanke, Fleur
könne nach Ihnen fragen, nachdem Sie sie im Sanatorium nicht einmal besucht
hatten, sei ein bißchen über-optimistisch .«
    »Sie haben einen sehr
merkwürdigen Sinn für Humor, Holman, wenn Sie das auch nur im geringsten
belustigend finden«, fauchte er. »Haben Sie übrigens George Bloom ausgerichtet,
was ich gesagt habe ?«
    »Ausgerichtet, was Sie gesagt
haben ?« Ich sah ihn verdutzt an.
    »Daß der Gedanke, Fleur ein
neues Comeback bereiten zu wollen, komplett absurd sei .«
    »Ach, das?« Ich lächelte
flüchtig. »Klar, das habe ich ihm gesagt .«
    »Was sagte er darauf ?«
    »Er habe alles darauf
abgestellt, und nichts könne ihn mehr aufhalten; und dann sagte er noch so was
wie, >die Himmelsuhr müsse sich in Ihrem eigenen Kopf befinden und
vielleicht seien vor kurzem ein paar Federn gesprungen< .«
    »Bloom ist ein seniler Idiot.
Aber es freut mich, zu hören, daß Sie meine Botschaft so prompt ausgerichtet
haben, denn nun weiß ich, daß er Ihr Auftraggeber ist .«
    »Habe ich Ihnen das nicht schon gestern abend gesagt ?« Ich
blickte ihn vage an. »Sie hätten lediglich danach zu fragen brauchen .«
    Eine schwache Patina kleiner
roter Flecken begann sich auf seiner Gesichtshaut abzuzeichnen. Er preßte
erneut die Lippen zusammen; und dann nippte er an seinem Martini, als habe er
gar nichts anderes vor, als seinen Drink zu genießen. Es sah ganz so aus, als
ob Niedertracht ein Spiel sei, an dem sich jeder beteiligen konnte, und ich
fand es an der Zeit, noch ein bißchen zu trainieren.
    »Ich kann Ihnen das Ganze etwas
nachfühlen«, sagte ich höflich. »Ich meine, da Sie nun schon mal die
biographischen Filmrechte an Fleurs Lebensgeschichte besitzen. Gelegentlich muß
das recht deprimierend für Sie sein, herumzusitzen und sich zu fragen, ob Sie
vielleicht noch vor ihr sterben werden .«
    »Halten Sie Ihren dreckigen
Mund, bevor ich...« Die Anstrengung, die es ihn kostete, seine
Selbstbeherrschung wiederzugewinnen, war offensichtlich. »Ist es das, was Sie
wollen ?« flüsterte er. »Hat Bloom Sie deshalb
engagiert? Damit Sie versuchen, mir Angst einzujagen, und ich Ihnen diese
biographischen Rechte herausrücke ?« Die Flecken auf
seiner Haut wurden jetzt größer und verwandelten sich schnell in allgemeines
Karminrot. »Das klappt nicht, Holman. Sagen Sie ihm das .« Seine Stimme wurde lauter und zunehmend schriller. »Dieses infantile Komplott,
mich um etwas bringen zu wollen, was rechtmäßig mir gehört, hat keine Aussicht
auf Erfolg — nicht die allergeringste. Verstehen Sie ?« Die verschleierten Augen leuchteten in einer Art absurdem Kreuzzugs- Eiferertum . »Wenn die Zeit gekommen ist, diesen Film zu
drehen, dann werde ich, Theo Altman, ihn drehen. Verstanden? Es wird ein reines
Kunstwerk sein, ein klassisches Vorbild für alle zukünftigen Generationen von Regisseuren,
die ihr Können daran messen werden! Nicht die Sorte zehntrangiger kommerzieller
Ausbeutungsfilme, zu der ein George Bloom ausschließlich fähig ist.«
    Das Leuchten des Eifers in
seinen Augen erlosch plötzlich zugunsten eines Ausdrucks von Schlauheit. »Es
ist völlig klar, was das alles bedeuten soll. Ein Nervenkrieg, nicht wahr? Das
ganze idiotische Komplott hat mit Arlenes telefonischer Mitteilung, Fleur sei
über die Klippe gefallen, angefangen; dann kam dazu, daß sie gestern abend alles abstritt und daß diese falsche
Schwester mich hinderte, Fleurs Zimmer zu betreten, dazu das plötzliche
Auftreten des professionellen Ränkeschmieds, des Mannes, der die Dinge regelt,
welche die Lords der Filmindustrie geregelt wissen wollen. Das war der Beginn
des Komplotts, das dazu dienen soll, mich nervös zu machen, bis ich in
Verzweiflung gerate. Dann wollen Sie triumphierend mit einer komplett gesunden
Fleur aufwarten und die Story in der ganzen Branche verbreiten. Der Flagellant
hat endlich seine verdiente Strafe bekommen. War es so geplant? Wenn Sie mich
schon nicht zu einem katastrophalen Zusammenbruch treiben können, dann wollten
Sie mich wenigstens dem allgemeinen Gelächter der Studios ausliefern .«
    Seine Gesichtsfarbe wechselte
zu einem hellen Purpurrot über; und anstatt aus Leibeskräften zu kreischen,
konnte er nun wegen der Heftigkeit seiner Empfindungen kaum mehr die Worte
richtig aussprechen. »Es wird nicht klappen. Es kann nie klappen, weil selbst
die vereinigte

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