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In den Tod gejagt

In den Tod gejagt

Titel: In den Tod gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Intelligenz all der Schwachsinnigen, die sich dieses armselige
Komplott ausgedacht haben, niemals an die grundlegende Intelligenz eines Theo
Altman heranreicht .« Die halbgesenkten Lider hoben
sich plötzlich, und seine Augäpfel schienen in der Heftigkeit seines Hasses
herauszutreten, als er mir ins Gesicht starrte. »Was sagen Sie dazu, Holman ?«
    »Da ist ein Tropfen Speichel
auf Ihrer Krawatte«, sagte ich höflich.
    Er gab einen tief aus seiner
Kehle dringenden tierischen Laut von sich und schleuderte dann sein Glas in den
offenen Kamin. Arlene stieß einen kleinen Schrei aus, als es zerschellte.
Altman drehte sich um und stampfte aus dem Zimmer.
    »Da ist noch eine andere
Öffnungsvorrichtung für das Tor in der Garage«, sagte sie mit dünner Stimme.
»Hoffentlich erinnert er sich daran, wenn er hinunterkommt .«
    »Ich kann begreifen, daß Sie gestern abend Angst hatten«, sagte ich.
    Sie schauderte plötzlich. »So
war er gestern gar nicht. Sonst wäre ich bestimmt aus dem nächsten Fenster
gesprungen und hätte es darauf ankommen lassen, daß ich auf einem weichen
Felsen lande .« Sie lauschte ein paar Sekunden lang
angestrengt, und ich hörte einen feinen winselnden Laut. »Das ist es«, sagte
sie. »Er hat sich an den Öffnungsknopf in der Garage erinnert .«
    »Na«, ich grinste sie an, »wie
wär’s, wenn die Verschwörer so ganz unter sich ein Gläschen tränken ?«
    Sie hob langsam den Kopf, und
der Ausdruck ihres Gesichts verriet, daß ich ein völlig Fremder für sie war.
»Es gab Augenblicke, in denen ich dachte, er würde ernsthaft überschnappen und
müßte in einer Zwangsjacke von hier weggeschafft werden. Das war Ihre Schuld,
Rick! Sie haben ihn immer weiter in die Sache hineingetrieben. Sie haben ihn
verächtlich behandelt, ihn beleidigt, ihn ausgelacht und seine Eitelkeit
abgestreift wie eine Haut, die man jemandem vom Leib zieht, Schicht um Schicht,
bis nichts mehr da war. Ich glaube, er wäre wirklich verrückt geworden, wenn er
sich nicht an diese absurde Idee hätte klammern können, wir seien Teil einer
Verschwörung gegen ihn .« Ihre Augen wurden hart.
»Wollten Sie das, Rick? Ihn dazu zwingen, vollends verrückt zu werden ?«
    »Ich glaube, ich wollte nur
herausfinden, wie nahe daran er bereits ist«, sagte ich.
    »Ist das vielleicht eine
Antwort ?« flüsterte sie.
    »Sie ist jedenfalls ehrlich«,
knurrte ich. »Wann haben Sie eigentlich beschlossen, zur anderen Seite
überzulaufen ?«
    »Es wäre reine
Zeitverschwendung, Ihnen das zu erklären«, sagte sie ruhig. »Es hat etwas mit
Mitleid zu tun; und ich glaube nicht, daß dieses Wort zu Ihrem Vokabular gehört .« Sie stand auf. »Ich glaube, ich gehe jetzt ins Bett. Gute
Nacht.«
    »Gute Nacht, Arlene.«
    Sie blieb unter der Tür stehen
und drehte sich zu mir um. »Werden Sie morgen abend noch dasein ?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte
ich.
    »Wir werden uns wahrscheinlich
am Vormittag nicht sehen .« Sie ließ mir das höfliche
Lächeln zukommen, das sie vermutlich für den Verkäufer, der ihr soeben falsch
herausgegeben hatte, in Reserve hielt. »Also sage ich jetzt gleich Lebewohl .«
    »Leben Sie wohl, Arlene .« Ich wartete, bis sie sich umgedreht hatte und in den
Korridor hinausgetreten war, dann fügte ich so laut, daß sie es hören konnte,
hinzu: »Da geht nun mein Traum von der kompakten kupferblonden Huri !«
    Ihre Schulterblätter zuckten
heftig, dann verschwand sie energischen Schritts aus meinen Augen. Ich nahm
mein leeres Glas und trug es zur Bar. Nachdem ich es gefüllt und zur Hälfte
geleert hatte, rang ich nach wie vor mit mir, ob ich in ihr Zimmer eindringen
und sie vergewaltigen oder die ganze Angelegenheit einfach fallenlassen sollte.
Der Ärger mit Vergewaltigungen ist nur, überlegte ich, daß es sich dabei um ein
Projekt handelt, das man mit dem gebotenen Ernst verfolgen muß. Der geringste
Funke von Humor konnte alles zerstören, bevor es begonnen hatte. Ich sah mich
plötzlich klar vor mir, wie ich in ihr Zimmer einbrach, über irgendeinen
verdammten Schemel stolperte und geradewegs aus dem Fenster flog. Jedenfalls
würde, so tröstete ich mich selber, wenn mich meine Vorahnungen nicht
täuschten, demnächst eine allem anderen vorzuziehende Alternative auftauchen.
    »Sie wußten, daß ich
zurückkommen würde, nicht wahr ?« sagte die
vorwurfsvolle Stimme meiner vorzuziehenden Alternative ein paar Minuten später.
    »Alles, was mir geblieben war,
war die Hoffnung .« Ich grinste meinem

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