In der Bucht der Liebe
und gingen zusammen die Treppe hinunter.
„Das ist lieb von dir“, sagte sie ruhig. „Leon hatte ihm auch einen Welpen zum Geburtstag versprochen.“
„Glaubst du, ich wolle mir damit Bens Zuneigung erkaufen?“
Bestürzt sah sie ihn an. „Nein, natürlich nicht. Wie kommst du darauf? Ein junger Hund ist ein wunderbares Geschenk.“
Er bat sie, mit in die Bibliothek zu kommen, und forderte sie mit einer Handbewegung auf, sich in einen der Ledersessel zu setzen.
„Montag fliege ich für einige Tage nach New York“, begann er und lehnte sich mit der Hüfte an den Schreibtisch. „Du kannst mich jederzeit über das Handy erreichen. Meine Nummer hast du ja.“
„Ja. Doch es wird sicher nicht nötig sein, dich anzurufen.“
Nein, wahrscheinlich nicht, dachte er, denn sie ist sehr selbstständig, kompetent und auf Unabhängigkeit bedacht und tut alles für Ben. Lächelnd zog er eine Augenbraue hoch. „Du kannst auch ohne Grund anrufen und mir Hallo sagen.“
„Es würde mir im Traum nicht einfallen, dich einfach so zu stören.“
Weshalb sie vor ihm auf der Hut war, war ihm rätselhaft. Er hatte ihr nichts getan. Dennoch fühlte sie sich in seiner Gegenwart offenbar sehr unbehaglich. Früher oder später werde ich herausfinden, warum sie so reagiert, nahm er sich vor.
„Ich habe eine Webcam an meinem Computer installiert, sodass Ben mich sehen kann, wenn wir miteinander reden.“ Plötzlich verspürte er große Lust, Taylor aus der Fassung zu bringen.
Diese Frau und ihre Reaktionen verwirrten ihn. Sie wirkte immer so ruhig und überlegen, doch es interessierte ihn brennend, was für ein Mensch sie wirklich war. Die große Entfernung und seine geschäftlichen Verpflichtungen hatten es ihm bisher unmöglich gemacht, ihr näherzukommen. Doch das hatte sich durch die tragischen Umstände geändert, und er war entschlossen, sich intensiver mit ihr zu befassen.
„Wenn das alles ist, was du mit mir besprechen wolltest, möchte ich mich zurückziehen“, stellte sie fest und stand auf. „Und … danke.“
Er kniff die Augen zusammen und verzog die Lippen. „Wofür bedankst du dich?“
„Dass du dich bemühst, es Ben so leicht wie möglich zu machen, mit dem schweren Schicksalsschlag zurechtzukommen und sich an die neue Situation zu gewöhnen.“
„Und was ist mit dir, Taylor?“, erkundigte er sich sanft. „Wie kommst du damit zurecht?“
Gar nicht, hätte sie am liebsten geantwortet, und das wusste er auch, dessen war sie sich sicher.
„Ich werde mich auch damit abfinden, genau wie Ben“, erwiderte sie jedoch höflich. Dann drehte sie sich um, verließ den Raum und ging in ihre Suite. Sollte Dante doch denken, was er wollte.
Der Kauf des Welpen erwies sich als ein großer Erfolg. Rosa, wie Ben die Llasa-Apso-Hündin nannte, war ein quicklebendiges Tier und glücklich, in Ben einen liebevollen Spielgefährten zu haben. Dantes Geschäftsreise nach New York kam Taylor sehr gelegen, und sie entspannte sich etwas. Dass sie ihn jeden Abend zu der vereinbarten Zeit auf dem Computerbildschirm sah, wenn er sich mit Ben unterhielt, fand sie längst nicht so belastend wie seine persönliche Anwesenheit.
Sie beschränkte sich darauf, ihn nur kurz zu begrüßen, ehe er mit Ben plauderte, und ihm einen schönen Abend zu wünschen, bevor sie den PC abschaltete.
Zweifellos spürte er ihr Zögern, mehr als nur einige höfliche Worte mit ihm zu wechseln. Das verrieten ihr sein belustigter Blick und das leicht spöttische Lächeln.
„Meine Freundin Tamryn wird am Sonntag vier und hat uns zur Geburtstagsparty eingeladen“, erzählte Ben ihm eines Abends. „Taylor geht dorthin mit. Bist du dann schon wieder hier? Bitte, Dante, sei früh genug zurück. Du sollst auch mitkommen.“
„Gut, ich versuche, es zu schaffen“, versprach Dante. „Taylor kann mir erklären, wo und wann die Party stattfindet.“
„Cool!“, rief Ben begeistert aus.
Am Sonntag war es sonnig, aber relativ kühl. Ben lief den ganzen Vormittag aufgeregt hin und her. „Alle Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten sind dort“, verkündete er, während Taylor ihn umzog.
Sie küsste ihn liebevoll auf die Stirn. „Ihr werdet bestimmt viel Spaß haben.“
Seine Augen leuchteten vor Vorfreude. „Tamryn hat gesagt, sie hätten einen Clown bestellt und wir dürften reiten.“ Er nahm sich kaum Zeit, Luft zu holen. „Sie haben auch ein großes Plastikhaus, in dem wir spielen können. Wann fahren wir endlich?“
„Gleich.“ Sie nahm
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