In der Bucht der Liebe
Zeit“, flüsterte sie schließlich und sah ihn mit großen Augen an, als er den Kopf schüttelte.
„Nein, das würde nichts ändern“, entgegnete er ruhig.
„Aber warum willst du unbedingt hier heiraten?“
Er bemerkte die Angst und Zweifel in ihren Augen. „Graziella zuliebe. Wir sind es ihr schuldig, oder nicht?“
„Dante …“
„Liebes, sag endlich Ja, etwas anderes will ich nicht hören.“ Er berührte ihre Lippen federleicht mit seinen.
Nach langem Zögern willigte sie schließlich ein, ihn zu heiraten.
Es war gar nicht leicht, in so kurzer Zeit zu Hause eine Trauung zu organisieren, wie Taylor schon bald bewusst wurde. Dante setzte natürlich alle Hebel in Bewegung, um die nötigen Formalitäten rasch zu erledigen und kurzfristig einen Termin zu bekommen.
Ben war überglücklich, als er hörte, was sie vorhatten, und das machte es Taylor etwas leichter.
Zunächst bestand Graziella auf einer Zeremonie in ihrer Lieblingskirche in Florenz. Doch Dante konnte sie überzeugen, dass nach dem tragischen Tod ihrer Angehörigen eine Vermählung im kleinen Kreis auf dem Weingut angemessener sei.
Sie einigten sich darauf, nur die engsten Familienmitglieder und die Mitarbeiter des Weinguts einzuladen. Mariangela und Bruno sollten für die Bewirtung der Gäste sorgen.
Einen Tag verbrachten sie in Florenz, damit Taylor sich mit Graziellas Hilfe ein passendes Outfit kaufen konnte. Sie entschied sich für ein langes cremefarbenes, ärmelloses Seidenkleid mit einem nicht allzu offenherzigen Dekolleté, das dennoch ihre Weiblichkeit und ihre verführerischen Rundungen betonte. Dazu gehörte ein elegantes Bolerojäckchen mit langen Ärmeln aus Spitze. Mit hochhackigen Sandaletten in derselben Farbe komplettierte sie das Ganze.
Um allem den letzten Schliff zu geben, überreichte Graziella ihr den Perlenschmuck von Dantes Mutter.
Später stand ein Besuch bei einem bekannten Juwelier auf dem Programm, der ihre Ringgröße bestimmte und sich einige Notizen machte, ehe er Taylor versicherte, die Ringe würden rechtzeitig per Boten an Signor d’Alessandri geschickt.
Während die beiden Frauen ihre Einkäufe erledigten, besuchte Dante mit Ben ein Museum, was der Junge erstaunlicherweise interessant fand. Zur verabredeten Zeit gingen sie schließlich in ein Restaurant und brauchten nur kurz zu warten, bis auch Taylor und Graziella eintrafen.
Dante küsste Taylor und seine Mutter zur Begrüßung auf die Wange und übergab die vielen Einkaufstüten mit den Designer-Schriftzügen dem Geschäftsführer zur Aufbewahrung.
„Konntet ihr alles erledigen, was ihr euch vorgenommen hattet?“
„Oh ja“, erwiderte Graziella geradezu begeistert. „Allerdings musst du dafür sorgen, dass Taylor sich von dir als ihrem Mann alles bezahlen lässt.“
„Ich habe mir von meiner Bank schon eine Partnerkreditkarte ausstellen lassen.“ Er zog sie aus der Tasche und reichte sie Taylor mit der Bitte, sie auch zu benutzen.
„Ich habe mein eigenes Geld und begleiche das, was ich kaufe, lieber selbst“, stellte sie ruhig und bestimmt fest und steckte die Karte weg.
Zum Essen, das köstlich schmeckte, tranken sie einen exquisiten Wein. Ben bekam einen Saft. Sie unterhielten sich angeregt über alles Mögliche, bis Graziella müde wurde und nach Hause wollte.
In ihrer Wohnung bestand sie darauf, Dante und Taylor noch einen Kaffee zu servieren, und so war es schon elf, als sie sich endlich verabschiedeten.
Auf der Rückfahrt zum Weingut schloss Taylor bei der leisen Musik, die aus dem Radio ertönte, die Augen und entspannte sich, während Ben in seinem Kindersitz friedlich schlummerte.
In weniger als achtundvierzig Stunden würde sie Dantes Frau sein, und eine Woche später kehrten sie alle zusammen nach Sydney und in das gewohnte Leben zurück. Sie seufzte leise.
Plötzlich machte sie die Augen auf und sah sich um. Offenbar hatte sie tief und fest geschlafen, denn der Wagen stand vor dem Eingang des Landhauses. Dante saß nicht mehr am Steuer, und auch Ben war verschwunden.
Doch noch während sie ausstieg, kam Dante aus dem Haus. Kurz entschlossen hob er sie hoch.
„Was soll das? Ich kann allein laufen“, protestierte sie, während er sie ins Haus trug. Auf der Anrichte in der Eingangshalle entdeckte sie ihre Einkaufstüten und musste lächeln. „Lass mich sofort runter!“, forderte sie Dante energisch auf.
„Gleich“, versprach er. Ohne sie abzusetzen, eilte er die Treppe hinauf.
Sie spürte sein Herz klopfen,
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