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In der Gewalt der Banditen

In der Gewalt der Banditen

Titel: In der Gewalt der Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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Saukerl! Ich hasse es, wenn man mich anlügt, denn ich bin nicht blöde!“
    Er schlug ihm brutal ins Gesicht. Ich zuckte hoch, sah seine Hand und das Blut, das aus Johns Mund floss.
    „Ich habe sie nicht …“
    Weiter kam er nicht.
    „Ich habe Informanten in deiner Bande, du stumpfsinniger Trottel!“
    War das eine Finte, oder stimmte es?
    Wenn es stimmte, so war er jederzeit über alles informiert, was mit mir g e schah. Warum aber hatte er dann nicht früher eingegriffen?
    „Du hast sie gefickt! Wieder und wieder. Wolltest sie wohl schwängern und d a für sorgen, dass dein Bastard in Dark Hill einzieht … Ich werde dir zeigen, wie es ist, benutzt zu werden!“
    Er flog mit wutentbranntem Gesicht zu mir herum.
    „Verschwinde!“, schrie er mich an.
    Ich stand erstarrt. Auf Henrys Zeichen hin, traten zwei seiner Männer vor und lösten Johns Fesseln.
    Im selben Moment wurde mir klar, was geschehen würde und ich rannte.
    Und obwohl die modrige Tür hinter mir ins Schloss gefallen war und ich den Gang bereits hinterm mir ließ, hörte ich doch noch Johns animalischen Schrei, der von den Mauern widerhallte.
    Noch auf der Treppe nach oben übergab ich mich.
    Weinend und zitternd kam ich oben an, wo Claire bereits auf mich gewartet zu haben schien.
    „M´am!“, stieß sie hervor.
    Wirr suchte ich , ihre Hände abzuwehren. Niemand sollte mich berühren. Ich ertrug es nicht.
    Blind von Tränen taumelte ich durch die Halle. Wohin sollte ich gehen? Was sollte ich tun?
    Mein Kopf glühte. Ich öffnete Türen und schlug sie wieder zu.
    Schlug mit meinen Fäusten gegen die Wände bis das Blut über meine Arme lief. Meine Kehle war wund von meinen Schreien.
    Ich war am Rande des Wahnsinns.
    Da ich keine Luft mehr bekam, zerriss ich meine Bluse mit bloßen Händen. Zer r te an dem widerspenstigen Stoff. Grub meine Finger in meine Haare und riss sie aus.
    Nur der Schmerz konnte meine Qualen betäuben.
    Mein Körper war versteinert, doch mein Innerstes kochte über. Dehnte sich gleichsam aus. Der Druck war unerträglich. Er tötete mich, trieb mich in den Irrsinn. Ich packte eine Vase und zerschmetterte sie. Mit einer der Scherben begann ich, meinen Unterarm zu zerschneiden. Nur wenn das Blut herausquoll, würde ich ruhiger werden. Würde der Druck nachlassen.
    Die schreiende Claire warf sich auf mich. Suchte mit aller Kraft, mit die Scherbe zu entringen.
    Als sie es nicht schaffte, denn ich bekämpfte sie mit der Kraft eines wilden Tiers, rief sie gellend nach Hilfe.
    Im nächsten Augenblick packten mich mehrere starke Arme und schleppten mich nach oben.
    Sie warfen mich förmlich auf mein Bett und hielten mich dort in eisernen Kla m mern, bis ich ruhiger wurde.
    Der Wahnsinn ebbte ab und ich lag wie erstarrt. Vollkommen bewegungslos. Nur mein Atem funktionierte noch.
    Ich spürte keine Schmerzen. Nichts. Ich war nur noch eine leere Hülle.
    In meiner Seele war die Dunkelheit eingekehrt und sie würde nicht enden.
    „Er hat es nicht getan“, hörte ich eine gebrochene Stimme. Es war meine eig e ne. „Er hat es nicht getan“, wiederholte sie. Wieder und wieder.

Hinrichtung

    Das Hämmern erfüllte die Luft. Seit Stunden sah ich den Männern dabei zu, wie sie die hölzerne Plattform für die Hinrichtung zimmerten. Brett für Brett wurde herangetragen und wenn sie fertig waren, würde man John aus dem Verließ hochschleppen.
    Dann würde er zum letzten Mal die Sonne sehen …
    Henry hatte Boten ausgesandt, die die Nachricht von der bevorstehenden Hi n richtung in alle Dörfer und Weiler trugen.
    Die Bewohner sollten sich nach Dark Hill aufmachen, um dem Spektakel beiz u wohnen. Er würde ein Exempel statuieren, was jedem geschehen würde, der sich gegen ihn stellte.
    Gegen Abend kam der Herzog vorgefahren. Da ich wieder als eine Art Haushe r rin fungierte, wies Henry Claire an, sie solle mich schön zurechtmachen, damit ich dem Essen beiwohnen konnte.
    Sie war so rücksichtsvoll, mein Haar dergestalt zu frisieren, dass ein Teil meiner Wunde verdeckt wurde. Dazu wählte sie ein fast schwarzes Kleid und die dazu passenden Juwelen.
    So betrat ich also die Halle, wo Henry bereits auf den Herzog wartete.
    Zufrieden betrachtete er mich.
    „Sehr schön“, sagte er und schien vergessen zu haben, dass unter unseren F ü ßen die Hölle brodelte.
    „Moment!“ Er zog eine Nadel aus meinem Haar, griff nach der ins Gesicht fr i sierten Strähne und steckte sie über meinem Ohr fest. Jetzt lag meine Wunde offen und sofort für

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