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In der Gewalt der Banditen

In der Gewalt der Banditen

Titel: In der Gewalt der Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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erhob ich mich von meinem Stuhl und verließ das Speisezimmer.
    Es war kein Mensch in der Halle.
    So leise ich konnte , trat ich hinter die Treppe und durchschritt die Tür, die hi n unter in den Kerker führte.
    Ich musste ihn noch einmal sehen. Egal in welchem Zustand er sich auch befi n den mochte.
    Tastend, denn ich hatte nicht gewagt, eine Fackel zu entzünden, bewegte ich mich langsam vorwärts.
    An diesem Tag wirkte alles weniger erschreckend, zumal ich inzwischen die Räumlichkeiten kannte, ihren Geruch, die glitschige Nässe an den Mauern.
    Ich erschrak vielleicht gerade deswegen, als sich plötzlich eine kleine Tür öffn e te und einer der Diener mir entgegentrat.
    „M´am?“, sagte er gedehnt. Er hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, hier unten noch jemanden anzutreffen.
    „Ich will den Gefangenen sehen“, erklärte ich ohne Umschweife.
    „Das geht nicht ohne die Erlaubnis des Herrn.“
    „Seine Lordschaft ist beschäftigt.“
    Ich nahm mein Armband ab und gab es ihm.
    „Du kannst es behalten. Aber du bist blind und taub, verstanden?“
    Stumm nickte er und stopfte dann das Geschmeide in seine schmutzige Hose n tasche.
    Ich folgte ihm bis zu jener Zelle, in die man John gebracht hatte.
    Um mich für einen Moment zu sammeln und für den mir drohenden Anblick zu wappnen, hielt ich kurz inne, holte tief Luft und durchschritt dann erst den Ei n gang.
    Der Diener reichte mir noch eine Fackel und schloss dann hinter mir die Tür.
    Meine Augen brauchten einige Zeit, um sich an die herrschende Düsternis zu gewöhnen, dann sah ich ihn.
    Er lag auf dem Rücken am Boden, die Arme ausgestreckt und der Mund geöf f net, als könne er sonst nicht atmen.
    Es stank nach verbranntem Fleisch und Blut.
    Ich atmete durch den Mund .
    „John?“, wisperte ich und seine Antwort war ein tiefes Stöhnen.
    Als ich neben ihm kauerte, war ich der Dunkelheit dankbar, dass sie die seine Wunden in Schwärze tauchte.
    „Ich bin es – Georgiana.“
    Schwer atmend versuchte er, den Kopf in meine Richtung zu drehen.
    Seine Lider flatterten und sein Anblick brach mir fast das Herz.
    „Wasser“, murmelte er kaum verständlich.
    Ich sah mich um, konnte aber nichts finden, deswegen wies ich den wartenden Diener an, einen Krug und einen Becher zu bringen.
    Vorsichtig ließ ich sodann die kühle Flüssigkeit in seinen Mund fließen. Sein Kehlkopf bewegte sich auf und ab, während er trank.
    Als er fertig war, nickte er leicht.
    „Besser?“
    Abermaliges Nicken.
    „Warum, John? Warum? … Wieso bist du offenen Auges in diese Falle gega n gen?“
    Seine geschwollene Zunge glitt über die aufgeplatzten Lippen.
    Er murmelte etwas und ich beugte mich tief über sein Gesicht, um ihn verst e hen zu können.
    „Teresa … Sie hätte dich … getötet.“
    Ich war fassungslos.
    „Dein Gesicht … Teresa war es.“
    Woher wusste er das?
    „Ich … ich habe das Hemd … bei ihr … gefunden.“
    Mir schwanden die Sinne. Alles begann sich um mich herum zu drehen.
    „Musste sichergehen, dass … du lebend hier ankommst …“
    Mein Verstand arbeitete mit Hochdruck. Ich musste mir schnell etwas einfallen lassen, wenn ich ihn retten wollte. Aber wie sollte ich einen Mann, noch dazu einen so schwer verletzten , hier aus dem Verließ bekommen?
    Ohne Hilfe konnte ich es nicht schaffen.
    „Ich komme wieder . Und ich werde dich hier rausholen!“
    Er bewegte seinen Kopf hin und her.
    „Nein. Lass mich sterben“, murmelte er schwach.
    „Nie und nimmer“, versetzte ich entschlossen.
    Sanft küsste ich seine Stirn, dann eilte ich hinaus.
    Der Diener stand noch immer vor der Tür Wache.
    „Hör zu – du musst mir helfen. Warte hier bis ich wiederkomme!“
    Der Bursche wurde bleich.
    „Dir wird nichts geschehen …“, zischte ich und wusste doch nicht, ob ich diese Zusage würde einhalten können.
    So schnell ich konnte, eilte ich nach oben in Claires Kammer, die gleich neben meinem Zimmer lag.
    Sie hatte auf mich gewartet und die Zeit mit Näharbeiten zugebracht. Jetzt sah sie mich verblüfft an, denn ich hatte ihre Stube noch nie zuvor betreten.
    „M´am?“, sagte sie gedehnt und bemerkte sogleich meine Aufgeregtheit.
    Ich ging vor ihr in die Hocke und legte meine Hände auf ihre Knie.
    „Claire! Wir müssen etwas unternehmen!“
    Sofort war sie alarmiert.
    „Ja um Gottes Willen … Was ist denn geschehen?“
    „Ich war im Kerker. Ich habe ihn gesehen!“
    Die Näharbeit sackte in ihren Schoß und sie riss die Augen auf.
    „Ohne

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