In der Glut der Leidenschaft
Diensten.«
Michaela blickte zu ihm hoch und wusste, dass sie in diesem riesenhaften Mann einen Freund gefunden hatte. »Ich müsste eine Nachricht...«, setzte sie an, doch er schüttelte schon den
Kopf.
»Bitte! Es gibt Leute, die sich Sorgen machen.« Trotz der Gefahr musste sie Nickolas verständigen, doch Cabai schüttelte den Kopf und verschränkte die mächtigen Arme vor der Brust.
»Nun gut«, meinte sie lächelnd, »dann sorgt für Essen. Ich labe Hunger.«
»Das kommt von der Liebe«, sagte er grinsend.
Ob er letzte Nacht etwas gehört hatte? Wohl kaum. Sie blick- :e weg. »Es ist unziemlich, über diese Dinge zu sprechen.«
»Ihr seid seine Ehefrau.« Cabai zuckte mit den breiten Schultern. »Es ist Eure Pflicht.«
»Vielleicht war das im Haus des Sultans ...«
»Mein Herr wird Euch nichts antun, sondern stets nur auf Euch warten.«
Seit heute wusste sie das.
»Ich habe Euer Gesicht gesehen, wenn Ihr mit ihm zusammen seid.« Plötzlich machte er eine finstere Miene und wirkte gefährlich. »Ihr belügt Euer eigenes Herz.«
»Erhalte ich von jetzt an mit meiner täglichen Toilette einen solchen Rat? Warnt mich, Cabai, damit ich mich darauf einstellen kann.«
»Falls es nötig ist.«
Großartig. Ein Eunuch, der sich in das Liebesieben der Herrschaft einmischte.
»Ich werde über alles sehr genau nachdenken.«
»Tut das, Mistress, und beeilt Euch. Er ist ein Mann.«
Mit starkem Verlangen. Würde er anderswo Befriedigung suchen, wenn er sie nicht bei seiner Frau fand? Die Eifersucht traf sie wie ein Speer. Rein war ihr Ehemann, und es machte sie zornig, als sie ihn sich in den Armen einer anderen Frau vor. stellte.
»Aha«, sagte Cabai und lächelte wissend.
»Ihr haltet Euch ja für sehr klug.« Michaela eilte an ihm vorbei, achtete nicht auf sein leises Lachen und ging energisch nach unten.
Zwei Stunden später wurde Michaela aus der Küche geschickt, als sie ihren Wächtern Essen machen wollte. Niemand erfüllte ihre Bitte, Nick eine Nachricht zuzustellen. Aus Enttäuschung griff sie nach einem Tuch, um sich beim Putzen abzureagieren, kam jedoch nicht dazu. Cabai nahm ihr das Tuch wieder weg, schob sie zum Arbeitszimmer und ermahnte sie, sich an die Regeln des Herrn zu halten, sonst würde sie ihr Leben aufs Spiel setzen. Der Herr! Ja, Rein herrschte tatsächlich. Er ließ sie auf sich warten. Sie war allein und langweilte sich.
Ihr dunkelbraunes Kleid raschelte leise, als sie im Arbeitszimmer auf und ab ging. Der Raum war warm erleuchtet. Aus Sicherheitsgründen waren die Vorhänge zugezogen. Michaela widerstand der Versuchung, einen Blick ins Freie zu werfen. Sie trat an die Bücherregale und lächelte, als sie einen Band fand, den sie daheim nicht zu Ende gelesen hatte. Daheim.
Dies war jetzt ihr Heim. Sie blätterte, bis sie die richtige Stelle fand, stand vor dem Regal und las, bis sie müde wurde und sich setzen wollte. Doch sie verfehlte die Kante des Sofas und landete auf dem Fußboden. Ach, du lieber Himmel, dachte sie und wollte wieder aufstehen, doch das weite Kleid behinderte sie.
Stiefel tauchten vor ihr auf. Als sie hochblickte, sah Rein amüsiert auf sie hinunter.
Wundervoll, dachte sie und hätte ihn am liebsten gekniffen.
»Das muss ein faszinierendes Werk sein.« Er beugte sich zu ihr um den Titel zu lesen. »Der Widerspenstigen Zähmung. Ein Ratgeber für Ehemänner?«
Sie lächelte gekünstelt, während ihr vor Verlegenheit heiß wurde. »Nein, es ist für Frauen mit begriffsstutzigen Männern gedacht.« Sie versuchte aufzustehen, doch das Kleid hinderte sie noch immer daran. »Rein!«
»Was ist?«
Sie schlug ihm mit dem Buch auf die Schulter.
»Soll ich dich retten, Gemahlin?«, fragte er lachend. Sein Blick glitt über ihre Schultern und ihre Brüste, und Michaela erinnerte sich an ihr letztes Beisammensein. Und er auch ...
Behutsam ergriff er sie an der Taille und zog sie hoch. Das Buch fiel auf den Fußboden, während Rein sie an sich drückte, als wäre sie federleicht, und ihre Füße den Teppich nicht berührten. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern. Ihr Schuh fiel zu Boden.
Rein unterdrückte ein Lachen. »Du bist eine Gefahr für dich selbst, Michaela.«
Verspürten auf einmal alle Männer in diesem Haus den unwiderstehlichen Drang, sie zu necken? »Bist du fertig?«
Er ließ sie an seinem Körper heruntergleiten, bis sie wieder auf eigenen Füßen stand. Ihre weichen Brüste drückten gegen seine Brust. »Ich konnte nicht
Weitere Kostenlose Bücher