In der Glut der Leidenschaft
die Schultern legte und ihr die Lippen auf den Hals drückte, berührte sein Körper den ihren - Brust an Rücken, Schenkel an Schenkel. Seine Haut verströmte solche Wärme, dass Michaela sich nach ihm sehnte und sich ihre Brustspitzen aufrichteten.
Plötzlich wich seine Wärme, und als sie sich umdrehte, schloss sich bereits die Tür hinter ihm.
Wasser tropfte auf ihre nackten Füße und floss auf den Boden.
Michaela stieß gegen den Tisch mit den Fläschchen voll Badesalz und Seifenpulver. Die Behälter klirrten, und ihr Körper erschauerte. Rein hielt sich an sein Wort. Er nahm sie nicht, sondern wartete darauf, dass sie zu ihm kam.
Seufzend sank sie auf den Hocker und presste die Beine fest zusammen, doch die harte Oberfläche erregte sie nur noch mehr. Den Kopf in die Hände gestützt, rang sie nach Atem, um sich wieder zu beruhigen. Es war nicht vernünftig, Rein dermaßen zu begehren und sich gleichzeitig vor den unvermeidlichen Folgen zu fürchten. Wie lange konnte er sich überhaupt noch zurückhalten?
Auf der anderen Seite der Tür kämpfte Rein um Beherrschung. Die Hose wurde ihm so eng, dass die Knöpfe abzuplatzen drohten. Michaela war seine größte Schwäche. Die Hände gegen die Tür gepresst, senkte er den Kopf. Sie begehrte ihn und wäre schon nach kurzer Verführung in sein Bett gekommen. Doch sie sollte nichts bedauern. Er hatte bereits darüber nachgedacht, weshalb sie ihn fürchtete und sich dermaßen heftig gegen ihr eigenes Verlangen wehrte. Und er war zu einem schmerzhaft brutalen Schluss gelangt.
Michaela saß am Schminktisch, bürstete ihr feuchtes Haar und versuchte, die Locken zu zähmen. Wie die Stäbe eines alten Weidenkorbes sprangen sie immer wieder hoch. Am liebsten hätte sie zur Schere gegriffen. Das offene Kleid rutschte von ihren Schultern. Sie warf die Bürste aus der Hand und verbarg das Gesicht in den Händen. Auch jetzt noch prickelte ihr Körper von den Empfindungen, die Rein gestern Abend und heute Morgen in ihr ausgelöst hatte. Ihre Haut erwärmte sich, und tief in ihr setzte ein lustvolles Gefühl ein.
Als sich die Tür öffnete, verkrampfte sie sich, weil sie Rein jetzt nicht sehen wollte. Noch nicht. Doch als sie den Kopf drehte, kam Cabai auf sie zu. Sie zog das Kleid hoch und hielt es vor die Brüste.
»Was macht Ihr hier drinnen?«
Er sagte nichts, sondern blieb hinter ihr stehen und schloss das Kleid.
Sie betrachtete ihn im Spiegel. »Ich brauche keine Hilfe.«
Sein Blick sagte, dass sie doch welche brauchte und nur zu starrsinnig war, um darum zu bitten. Dann griff er nach der
Bürste und widmete sich ihrem Haar. Er wollte sie frisieren? Cabai war wohl kaum eine Kammerzofe. Ähnlich wie Rein gestern Abend, trug er ein schlichtes Hemd, Kniehosen und Stiefel. Sein Kopf war kahl geschoren.
Als sie sich nach hinten neigte, um ihn anzusehen, drückte er sie wieder nach vorne und flocht ihr Haar. »Ist Rein im Haus?«
Er schüttelte den Kopf und steckte den Zopf fest. »Auf dem Schiff?«
Erneut schüttelte er den Kopf, lächelte und imitierte die Bewegungen eines Reiters.
»Aha, verstehe.« Sie suchte nach einem Gesprächsthema. »Hat Rein Euch aus dem Harem geholt?« Er runzelte die Stirn. »Ihr seid geflohen?«
Cabai nickte.
»War es schlimm, ständig von Frauen umgeben zu sein?«
Er hielt kurz inne, ehe er die letzte Nadel ins Haar schob, nach einer vergoldeten Schatulle griff und eine Perlenkette herausholte. Rein hatte ihr ein Vermögen an Juwelen zur Verfügung gestellt, doch bisher hatte sie kein einziges Stück angerührt. Cabai legte ihr die Kette um und schloss sie.
»Ihr habt mir nicht geantwortet, Cabai.«
Er reichte ihr die passenden Ohrringe. »Die Frauen redeten zu viel. Es war verboten, sie zu berühren, und ich hatte auch kein Verlangen danach.«
Michaela wirbelte auf dem Sitz herum. »Ihr kleiner Satan!«
Er lächelte breit und zeigte dabei perfekte Zähne. »Weiß jemand, dass Ihr sprechen könnt?«, erkundigte sie sich und befestigte die Ohrringe.
»Nur mein Herr.«
Langsam ließ sie die Hände sinken. »Rein ist nicht Euer Herr, und ich bin nicht Eure Herrin.«
»Ich lebe, um zu dienen.« Er verbeugte sich, hob die Hand grüßend an die Stirn und zog sich zurück.
Michaela begriff, dass es Menschen gab, die zum Dienen geboren waren. Sie stand auf und folgte ihm. »Ich werde Euer Geheimnis wahren, wenn Ihr das wünscht.«
»Deshalb habe ich es Euch enthüllt, Herrin. Ich stehe zu
Euren
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