In der Glut der Leidenschaft
Nacken. »Ich liebe dich so.«
»Das hoffe ich«, sagte er an ihren Lippen. »Weil ich ohne dich nicht leben kann.«
»Und ich nicht ohne dich.« Sie nahm ihn tiefer auf, und er stützte sich auf die Ellbogen, vergaß die Welt und dachte nicht mehr an den Mann, den er gestern Abend verletzt hatte, sondern verlor sich in dieser Frau und ihrer Lust. Er liebte ihren Körper und schenkte ihr seine Seele. Und als sie aufstöhnte und sich unter ihm verkrampfte, warf er den Kopf in den Nacken und rief ihren Namen.
»Du bist wunderbar«, flüsterte Rein, als Michaela aus dem Bad stieg und den türkischen Umhang um sich schlang.
»Danke, Liebster«, erwiderte sie, während er sie auf den Hals küsste. Das war nicht der ernste Mann, den sie letzte Nacht in den Armen gehalten hatte. Jetzt war er nicht mehr von Bedauern und Reue erfüllt, sondern lächelte so verwegen, dass ihr Herz schneller klopfte.
Soeben hatte sie den Hausmantel angezogen, als Ransom in den Raum stürmte.
»Was habe ich gehört? Jemand wollte deine Frau umbringen?«
»Ransom!« Aurora folgte ihm und packte ihn am Arm. »Du musst endlich lernen anzuklopfen. Die beiden hätten im Bett sein können.«
»Das waren wir auch«, entgegnete Rein lächelnd.
Ransom verschränkte die Arme und kümmerte sich nicht im Geringsten darum, ob er störte. »Nun?«
Michaela wartete nicht, bis Rein etwas erklärte. »Ich bin eine amerikanische Spionin.«
»Nickolas' Schutzengel?«, fragte Ransom gepresst.
»Genau der.«
Ran fasste sich an die Stirn, und Aurora trat zu ihm und legte beruhigend den Arm um ihn.
»Ich wurde gejagt und entführt«, erklärte Michaela, »und euer Sohn hat mich gerettet. Er heiratete mich, um mich zu schützen und meinen Ruf zu retten.«
»Ich habe dich geheiratet«, warf Rein sanft ein, »weil ich ohne dich nicht leben kann.«
Sie lächelte.
»Woher wisst ihr das mit Nickolas' Schutzengel?«, fragte Michaela und sah Ransom forschend an.
»Von Temple«, sagte Ransom. »Diesmal hat er das Schiff ohne einen Kratzer durch die Durchfahrt geführt.«
Ich bin gleich fertig«, sagte Michaela zu Rein. »Warte auf mich. Ransom, hinaus!«, verlangte sie, und Aurora schob ihn
zur Tür.
»Bekomme ich denn wenigstens Antworten auf meine Fragen?«, erkundigte sich Ransom.
»Ja, Ransom, wenn Michaela angemessen gekleidet ist.«
»Ich bin ihr Schwiegervater. Sie ist schon angemessen genug gekleidet!«, protestierte Ransom, ließ sich aber von Aurora aus dem Zimmer ziehen.
Michaela lachte, zog den Bademantel aus und ging quer durch den Raum zu ihrem Kleid.
Rein pfiff leise und betrachtete ihre schwingenden Hüften.
Sie kleidete sich an und schob Rein weg, als er ihr helfen wollte. Wenn er sich weiterhin um sie kümmerte und sie reizte, würde sie mit ihrer Toilette nie fertig.
Minuten später stiegen sie zusammen die Treppe hinunter. Ran ging unruhig auf und ab, Aurora ließ ihn nicht aus den Augen, und Temple saß neben Viva und sprach leise mit ihr.
Rein erstarrte. »Verschwinde von meiner Schwester!«
Temple sah überrascht hoch.
»Rein«, sagte Michaela und wollte ihn festhalten, doch er löste sich von ihr und ging zu Temple.
»Matthews, ich schwöre, es passiert ein Unglück, wenn du sie auch nur ansiehst.«
»Rein!«, tadelte Aurora.
Er warf ihr einen Blick zu. »Ich würde ihm mein Leben, aber nie meine kleine Schwester anvertrauen.«
»Sie hat nur seinen Verband kontrolliert.«
Erst jetzt bemerkte Rein das Blut an Temples Seite. »Ich bin kaum in der Lage, Schaden anzurichten, Kamerad.«
Rein war nicht ganz überzeugt.
Michaela zog ihn weg. »Sieh mich an«, verlangte sie, als er Temple weiterhin finster anstarrte.
»Ich weiß. Ich habe ihn im Theater gesehen. Warne ihn später, und erkläre jetzt deinem Vater alles Nötige.« Sie lächelte ermutigend. »Bestimmt wird er Temple ausreichend einschüchtern. Aber Temple ist verletzt. Erlaube wenigstens, dass Viva ihn versorgt.«
Rein nickte und entspannte sich etwas, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und wandte sich an Temple.
»Woher?« Er deutete auf die Wunde.
»Euer Doppelagent«, sagte Temple zu Michaela. »Tut mir Leid, Rein. Es war Christian.«
»Lord Stanhope!« Michaela sank in einen Sessel und schlug die Hände vors Gesicht. Ihr Nachbar, der Freund ihres Vaters! Er hatte Informationen an beide Seiten verkauft! Es war etwas ganz anderes, ob man für eine Sache kämpfte oder beide Seiten gegeneinander ausspielte und damit den Krieg verlängerte.
Rein starrte
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