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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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begleitest.« »Ich bin deine Frau! Wohin gehöre ich denn, wenn nicht zu dir?«
    »Hierher, wo du in Sicherheit bist.«
    »Du begreifst noch immer nicht! Sowie du deinen leiblichen Vater finden musst, muss ich diese Angelegenheit beenden« Sie hob den Brief hoch. »Dazu bin ich verpflichtet!«
    »Du bist mir verpflichtet!«
    »Und wem bist du verpflichtet, Rein? Nur dir selbst? Deinen Wünschen und Zielen?« Die Wahrheit in ihren Vorwürfen traf ihn wie eine Klinge.
    »Du wirst diese Insel nicht verlassen«, erklärte er eisern beherrscht.
    »Ich muss.«
    »Niemand auf Sanctuary wird gegen meinen Willen verstoßen.«
    Sie lachte geringschätzig. »Du bildest dir große Stücke auf deinen Ruf ein, Rein.«
    Er sah ihr an, dass sie eine Möglichkeit finden würde. »Du verlässt diese Insel nur um den Preis unserer Ehe.«
    Sie hielt den Atem an. Konnte er sie tatsächlich so einfach gehen lassen?
    »Du hast die Wahl.«
    »Du oder die Rebellion? Das ist unfair, Rein. Was würdest du denn sagen, wenn ich dich vor die gleiche Wahl stellte? Dein leiblicher Vater oder ich?«
    »Die Revolution wird ohne dich überleben.«
    Zornig und verletzt flüsterte sie: »Und du wirst ohne mich überleben?« Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt, als ihr Tränen über die Wangen liefen. »Bete darum, dass ich nicht dein Kind in mir trage, Rein, Es würde zwar einmal deinen Namen führen, aber du hast dir heute nicht das Recht verdient sein Vater zu sein!«
    Er trat voll Bedauern auf sie zu, doch sie wich ihm aus und floh aus dem Raum. Sie fühlte sich betrogen, weil ihr Mann, der sie liebte und ihren Körper verwöhnte, sie von der Revolution fern halten wollte. Sie ließ sich nicht umstimmen. Jetzt waren
    sie dem Sieg schon zu nahe. Zwar waren die Nachrichten nur spärlich eingegangen, doch sie war überzeugt, dass sich die Kolonien endgültig von England trennen würden. Deshalb beugte sie sich Heins Willen nicht. Sie raffte die Röcke und lief die Treppe hinauf. Mit jedem Schritt brach ihr Herz mehr. Sie hatte in einer Fantasie gelebt. Rein konnte sie nicht lieben, wenn er auf alles Gemeinsame zwischen ihnen verzichtete und ihr ein Ultimatum stellte. Wenn sie sich seinem Befehl beugte, verriet sie ihre tiefsten Überzeugungen. Und dann hätte sie nicht mit sich selbst und nicht mit ihm leben können, so schmerzlich das für sie auch war.
    Sie musste die Angelegenheit zu Ende führen, zurückkehren und mit Nickolas sprechen, selbst wenn sie zu ihm schwimmen musste!
    Rein ließ sich in einen Sessel sinken und verbarg das Gesicht in den Händen. Bei der Göttin des Lichts, was hatte er getan? Er rieb sich die Augen. Würde Michaela ihm jemals verzeihen?
    Er liebte sie mehr als alles andere. Sie war seine Frau, verdammt! Es war seine Pflicht, sie zu beschützen - sogar vor sich selbst. Die Vorstellung, dass sie nach England zurückkehrte und wieder durch die Straßen streifte, womöglich mit ihrem Onkel oder Winters zusammentraf, ließ ihm vor Angst das Blut in den Adern gefrieren. Sie bezahlte die Rückkehr nach England mit dem Leben, dessen war er sicher. Wenn Chandler wusste, dass sie in jener Kirche gewesen war, würde er sein Wissen für einen Handel zu seinem Vorteil einsetzen. Und dann wurde Michaela auf der Stelle erschossen. Das durfte er nicht riskieren. Und er konnte sie nicht begleiten. Er musste seinen Vater finden und diese Angelegenheit hinter sich bringen, damit er mit Michaela ein neues Leben beginnen konnte.
    Sofern es für ihn noch ein Leben gab, wenn er zurückkam.
    Das Herz krampfte sich ihm zusammen, und er bekam kaum
    noch Luft. Er konnte den tiefen Schmerz in Michaelas Gesicht nicht vergessen. Doch mochte sie jetzt auch verletzt und zornig sein, blieb sie wenigstens am Leben. War sie tot, konnte er sie nicht mehr zurückgewinnen.
    Er blickte auf den Brief, der auf dem Fußboden lag, und las:
    Die Freiheit ruft . Komm nach Hause.
    Großvater
     
     
    Kapitel 35
     
     
    In Kniehosen und einem dunklen Hemd kam Michaela die Treppe herunter und zog Handschuhe an, ohne Rein auch nur eines Blickes zu würdigen. Nichts hätte ihn mehr verletzen können, als dass Michaela ihren Schmerz verbarg.
    Er streckte die Hand nach ihr aus. Sie wandte ruckartig den Kopf, und nur für einen Moment erkannte er trotz ihres harten Blicks ihre Liebe.
    »Wohin willst du?«
    Sie riss sich los. »Das geht dich nichts mehr an, Rein.« Damit verließ sie das Haus seines Vaters und sein Leben. Er wollte ihr folgen, stockte jedoch, als

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