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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ein. »Bringt ihn weg«, befahl er.
    »Nein! Rein!«
    Denton zerrte Michaela zu seiner Kutsche. »Michaela!«, schrie Rein und wehrte sich.
    Sie riss sich los und lief zu ihm, doch bevor sie ihn berühren konnte, rissen Soldaten sie zurück.
    Ein Schlag traf Rein am Hinterkopf. Er brach zusammen und wurde von den Soldaten weggeschleppt.
    Michaela wand sich, wollte sich befreien und zu ihm laufen. »Rein, wach auf!«, rief sie.
    Denton nickte den Soldaten zu. Sie fesselten und knebelten Michaela und hoben sie in die Kutsche. Denton fuhr mit seiner Nichte weg, während Germain auf Montegomery hinunterblickte, die Finger in sein schwarzes Haar schob und seinen Kopf zurückbog. Sein Blick wanderte über Reins Züge. Angewidert ließ Germain ihn wieder los.
    »Bringt ihn nach Newgate.«
     
     
    Kapitel 39
     
     
    Rein warf den Kopf in den Nacken und schrie. Der schmerzliche Laut hallte durch die umliegenden leeren Zellen. Er rüttelte an den Gitterstäben. Mörtel rieselte auf seine Haare herunter. Er rechnete mit keiner Antwort. Niemand wusste, dass er hier war, und der Wärter achtete schon seit zwei Tagen nicht auf seine Rufe. Schwer atmend schloss er die Augen und betete darum, dass seine Frau in Sicherheit war.
    Ruhelos ging er in der kleinen feuchten Zelle hin und her. Wo war sie? Was war mit ihr geschehen? War sie verletzt? Hatte Denton sie getötet und ihre Leiche in die Themse geworfen? Er strich sich durchs Haar und zuckte zusammen, als er verkrustetes Blut berührte.
    Sei am Leben, flehte er.
    Er blieb stehen, blickte zur Decke und schloss die Augen.
    Michaela...
    Er konzentrierte sich, um sie zu fühlen, doch es klappte nicht. Er befand sich an einem toten Ort, und die Angst hatte ihn der Kontrolle beraubt.
    Jetzt wusste Rein, wie es war, langsam wahnsinnig zu werden.
    Rein hörte Schritte. Er lehnte an der Wand und wartete, ob sie näher kamen. Ein Schatten tauchte an der gegenüberliegenden Wand auf. Rein verkrampfte sich, als Lord Germain vor die Zellentür trat.
    Rein starrte in die Augen seines Vaters. Es widerte ihn an, dass er ein Teil dieses Mannes war.
    »Hallo, Vater.«
    Germain straffte sich. »Nenne mich nicht so.«
    »Es stimmt doch, oder?« Rein trat näher. »Wenn nicht, lass mich frei.«
    »Damit du überall herumerzählst, du wärst mein Sohn?« Er schüttelte den Kopf. »Du bist nichts weiter als ein Fehler, Montegomery. Das Ergebnis eines Moments sorgloser Lust mit einer Hindu-Schlampe, der mich seit Jahren verfolgt. Wieso konntest du nicht in der Mine sterben?«
    Rein ballte die Hände zu Fäusten, während er in die Augen blickte, die den seinen so ähnlich waren. Das war allerdings die einzige Ähnlichkeit. Er spürte, dass Germains Worte nicht den gewünschten Schmerz auslösten. »Dort habe ich gelernt zu überleben. Dafür sollte ich dir danken.« Rein trat ans Gitter. »Ich bin noch hier, und das macht dir Angst.«
    Germain verzog das Gesicht.
    »Du konntest mich nicht mit deinen eigenen Händen töten.«
    Germain verschränkte die Arme auf dem Rücken. »Was willst du von mir?«
    Rein kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Ich will dich töten.«
    Germain schüttelte verächtlich den Kopf. »Niemand kann das.«
    Arroganter Narr, dachte Rein. »Du bist die Mühe auch gar nicht wert.«
    Es stimmte, was Rein schon geahnt hatte, als er Sanctuary verlassen und die Menschen zurückgelassen hatte, die ihn liebten. Blut war nicht dicker als Wasser. Bindungen entstanden durch Liebe und Fürsorge und nicht durch Zeugung.
    »Wo ist meine Frau?«
    Germain lächelte dünn. »Du wirst hier sterben, Montegomery.« Er wandte sich ab, blieb jedoch stehen, als Rein ihn noch einmal ansprach.
    »Sei nicht so sicher. Das Gleiche hast du schon vor drei Jahrzehnten erwartet.«
    Germain warf einen Blick zurück.
    »Und wenn meiner Frau etwas geschieht, wirst du sterben.« Germain ließ den Blick vom Scheitel bis zur Sohle über Rein wandern und sah ihm in die Augen. »Sie ist tot. Der Schutzengel wurde heute Morgen wegen Hochverrats gehängt.«
    Hein umklammerte die Gitterstäbe. Es war nicht wahr, weil er es gefühlt hätte.
    Ganz sicher.
    Göttin, flehte er und presste die Stirn gegen die Stäbe, hilf mir!
     
     
    Brigadier Atwell Denton stand an Deck. Schweiß lief ihm über die Stirn, der Magen drehte sich ihm um. Er zerrte am Kragen und war froh über die Dunkelheit. Niemand sah, wie er sich fühlte. Es verletzte seinen Stolz, dass er dieses Leiden nie losgeworden war. Richard hatte sich

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