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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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viel besser gehalten. Doch Richard hatte ihn schon als Kind übertroffen.
    Lächelnd setzte er sich auf die Bank hinter dem Steuerrad. Was würde sein lieber Bruder davon halten, dass seine wunderbare Tochter die Krone verraten hatte? Oder dass er dieses ganze Unternehmen finanzierte?
    Er betrachtete Germain. Was für ein steifer Kerl. Was er wohl mit Montegomery gemacht hatte? Er verriet es nicht. Auch gut, dachte Denton. Er wollte nicht mehr mit Rein Zusammentreffen, schon gar nicht auf See.
     
     
    Ransom Montegomery händigte den Geldbeutel aus und zog seine Pistole. Die Augen des Beschließers weiteten sich. Rans Blick wanderte zwischen dem Gefängniswärter und dem Beschließer hin und her. Er gab den beiden einen Wink mit
    dem Lauf und folgte ihnen nach unten, immer tiefer in die Eingeweide des Gefängnisses. Hände streckten sich ihm zwischen Gitterstäben entgegen. Er streifte sie ab. In den Gemeinschaftszellen tranken die Gefangenen geschmuggelten Gin und würdigten ihn kaum eines Blickes. Angeekelt sah er sich um.
    Der Beschließer blieb vor einer schmalen Zelle stehen. Ransom blickte hinein. Rein kauerte mit angezogenen Knien an der Wand. Ransom stockte das Herz. Er ahnte die Qual, nicht zu wissen, wo Michaela war und ob sie noch lebte.
    »Rein!«, rief er, und sein Sohn hob den Kopf. »Wie ich sehe, hast du ein kleines Problem.«
    Rein lächelte schwach und stand auf. »Ja, ein kleines.«
    Der Beschließer öffnete die Tür.
    »Hast du gefunden, was du brauchst?«
    »Nein.«
    Ransom runzelte die Stirn.
    »Ich hatte es die ganze Zeit.«
    Ransoms Augen wurden feucht, als Rein auf ihn zutrat. »Kannst du mir verzeihen, Vater?«
    Ransom schlang die Arme um ihn und tätschelte seinen Rücken, wie er das in Reins Kindheit bei einem Albtraum getan hatte. »Ja, mein Sohn, ja. Komm, wir wollen zu deiner Frau.«
    »Geht es ihr gut?«, fragte er ängstlich. »Germain sagte, sie wäre tot. Gehängt.«
    Ran ahnte die Qualen, die sein Sohn erlitten hatte. »Seit einer Woche wurde niemand gehängt, Rein. Nickolas hätte das erfahren. Germain mag mächtig sein, aber er wird Michaela nichts antun. Blut an seinen Händen, das er nicht mehr wegwischen kann, ist etwas anderes als der Angriff auf ein Schiff mit einer Goldladung. Wir finden Michaela, mein Sohn.«
    Die Worte seines Vaters trösteten Rein, während sie dem Ausgang zueilten. »Woher wusstest du, wo ich bin?«
    »Wieso fragst du überhaupt? Du kennst doch deine Mutter.«
    Zum ersten Mal seit Tagen konnte Rein wieder schwach lächeln.
    »Ist dein Rücken übrigens schon verheilt?«
    Rein ging schneller und lief der Freiheit entgegen, die sein Vater für ihn mit Säcken voll Gold und viel Gin erkauft hatte.
     
     
    Mit gefälschten Befehlen wurde Sergeant Major Townsend ein letztes Mal für die Krone tätig. Seine zukünftige Frau befand sich schon bei den Montegomerys in Sicherheit, als er den Pier betrat und die Hälfte der Soldaten, die die Schiffe bewachten in die Kaserne schickte. Die anderen Männer sandte er zu etlichen ausgewählten Mitgliedern des Parlaments. Sie sollten Nachrichten überbringen, in denen Germain, Denton, Winters - möge er in der Hölle schmoren - Prather und Rathgoode mit dem Angriff auf die Victoria in Verbindung gebracht wurden Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Genannten bereits auf See.
    Er folgte den Truppen nur ein Stück, ehe er zu den Dock zurückkehrte. Die Hufe klapperten. Er glitt vom Pferd und rannte den Landungssteg zu dem bereits ablegenden Schiff hinauf.
    Rusty ließ sich atemlos auf eine Kiste sinken. »Mann, dafür bin ich zu alt.«
    »Sagt das nie zu Eurer Verlobten«, warnte Rein seinen Freund im Vorbeigehen. Rusty entdeckte Mabel, die mit frischer Kleidung auf den Armen zu ihm kam. Er stand auf, zog den Uniformrock aus, warf ihn über Bord, nahm dann Mabel in die Arme und küsste sie.
    Rein kletterte zum Achterdeck hinauf, schob das Fernrohr aus und beobachtete, wie sein Vater aus dem Beiboot an Bord der Islander ging. Alle Segel waren gesetzt, und es würde schwierig sein, ohne Schrammen aus dem Hafen zu kommen. Nickolas befand sich auf der Sentinel bei Temple, doch sie hatten nur vierzehn Kanonen. Die Islander war komfortabel ausgestattet, jedoch nur mit acht leichten Kanonen bestückt. Die Empress hatte zwanzig. Zweiundvierzig gegen die vierundzwanzig der Cavalier ergab eine gute Ausgangslage. Doch Rein hegte keinen Zweifel, dass sich der Kapitän der Victoria mit Denton verbünden und Germains Befehle

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