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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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standen.
    „Einverstanden?“
    „Einverstanden.“
    Tommy nickte, schloss die Tür ab und zog einen Stuhl heran.
    Kenzie hatte kein Problem, sich zu beschäftigen. Sie verbrachte den Tag damit, Blakes Dateien zu lesen, darüber nachzudenken und jede der Eintragungen ihres Bruders zu analysieren.
    Später schlief sie in dem großen, wundervollen Bett. Allein war das aber nicht annähernd so schön, wie neben dem großen, wundervollen Mann zu liegen, dem dieses Bett gehörte. Sie hatte wilde Träume. In einem war sie in einem Feuer gefangen und hörte Blake nach ihr schreien. Eine völlig andere Art von Traum handelte von Aidan. Dabei lag sie auf dem Bett, und er entkleidete sie langsam. Dann strich er mit seiner Zunge über jeden Zentimeter ihres Körpers, bis sie jäh erwachte, feucht vor Schweiß, nach Atem ringend und eine Hand zwischen ihren Beinen.
    Selbst wenn er nicht da war, entflammte Aidan ihre Sinne.
    Am Morgen fuhr sie wieder zum Hafen, um sich die Blake’s Girl anzusehen, weil sie gar nicht anders konnte. Sie stand mit einem heißen Klumpen in der Kehle am Kai, starrte auf die Überreste dessen, was einmal Blakes Segelboot gewesen war, und fragte sich, was sie als Nächstes tun sollte. Das Klingeln ihres Handys schreckte sie auf.
    Es war wieder der mysteriöse Anrufer ans Santa Rey.
    „Haben Sie die Sicherungskopien?“
    „Wer spricht da?“
    „Sie müssen sich vom Boot fernhalten. Da ist nichts mehr für Sie.“
    Erschrocken fuhr Kenzie herum und schaute sich um, aber es war weit und breit niemand zu sehen. „Wo sind Sie? Beobachten Sie mich?“
    „Sie brauchen keine Angst zu haben.“
    Auf dem Parkplatz standen nur drei Wagen, aber nirgends waren Leute. Der Kai war menschenleer, und die benachbarten Boote sahen ebenfalls verlassen aus. „Ich soll keine Angst haben? Sie ticken wohl nicht richtig!“
    „Hören Sie mir zu“, beschwor er sie. „Es wird Zeit, dass Sie die Suche einstellen und nach Hause zurückkehren, Kenzie.“
    Die Härchen in ihrem Nacken richteten sich auf, und wieder drehte sie sich langsam um. Hinter einem der drei Autos entdeckte sie ihn schließlich.
    Ein grauer Wagen mit getönten Fenstern.
    Mit schmalen Augen ging sie darauf zu, weil sie endlich wissen musste, mit wem sie da sprach und warum sie beim Klang seiner Stimme eine Gänsehaut bekam. Sie hatte eine ungute Ahnung, der sie auf den Grund gehen musste.
    „Kommen Sie nicht näher“, warnte der Anrufer sie.
    Kenzie ging weiter. „Kenne ich Sie?“
    Der Motor wurde angelassen.
    „Nein!“, rief sie und begann zu laufen. „Warten Sie …“
    Der graue Wagen schoss mit quietschenden Reifen vor und bog sofort nach rechts ab, wodurch sie den Fahrer hinter dem Lenkrad nur flüchtig sehen konnte, aber dieser kurze Blick genügte. Ihr stockte der Atem, und ihre Brust wurde fast unerträglich eng.
    Der Wagen verließ den Parkplatz, was sie jedoch kaum bemerkte, denn die Beine gaben unter ihr nach, und sie sank auf die Knie, die Hände an ihre Brust gepresst. Ihr Herz schlug zum Zerspringen. Was sie gesehen hatte, war unmöglich. Es konnte nicht sein, denn er war im Feuer ungekommen, und doch würde sie sofort ihr Leben darauf verwetten, dass der Fahrer des grauen Wagens kein anderer als ihr Bruder gewesen war.
    Kenzie fuhr den ganzen Weg zu Aidans Haus zurück, bevor ihr einfiel, dass er bei der Arbeit war. Noch immer bis ins Innerste erschüttert, wendete sie und fuhr zur Feuerwehrstation. Der Erste, dem sie dort im Aufenthaltsraum begegnete, war Zach. Er trug Jeans und ein T-Shirt, saß am Tisch und kratzte sich mit einem etwas betretenen Lächeln mit einem Stift unter dem Gips an seinem Arm.
    „Das Ding macht mich noch wahnsinnig“, sagte er und warf den Stift auf einen kleinen Schreibtisch an der Wand. „Suchen Sie Aidan?“
    „Ja.“ Sie wollte ihm sagen, dass ihr Bruder nicht tot war oder dass sie langsam den Verstand verlor.
    „Er ist bei einem Einsatz.“ Zach sah sie sich näher an und runzelte die Stirn. „Alles okay?“
    Nein . „Ich habe die Akte gesehen, die Sie über die Brandstiftungen angelegt haben.“ Auch Zachs Haus war in Brand gesteckt worden, was ihm an sich schon einen guten Grund gegeben hätte, ihren Bruder zu hassen. „Es wurde keine Leiche gefunden, als Blake starb.“
    Ein Schatten fiel über Zachs Gesicht. „Die Hitze war so groß, dass nichts übrig blieb.“
    Kenzie erlaubte sich, etwas anderes zu denken. „Gibt es irgendetwas, das das Feuer überstanden hat?“
    „Ein Teil der

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