In der Hitze der Nacht
gemeint haben?“
„Bestimmt nicht. Wir waren die ganze Zeit in Verbindung, haben aber nie über diese Dinge hier gesprochen.“
Aidan fuhr fort, die Einträge zu lesen, von denen sich einer auf die Arbeitszeiten der Feuerwehr bezog. Blake hatte sogar Kopien der Dienstpläne hinzugefügt. Um sein Alibi zu untermauern, oder weil er sich für das von jemand anderem interessiert hatte?
Blake war auch an Tommys ersten offiziellen Bericht über die Brandstiftungen herangekommen. Aidan und Kenzie stellten fest, dass er bei keinem der verdächtigen Brände im Dienst gewesen war, was Tommy offenbar als Beweis betrachtet hatte, da Blake dadurch kein Alibi für die Zeit der Brandstiftungen hatte. Aidan scrollte ein paar Zeilen weiter.
„Moment!“ Kenzie zeigte auf den Bericht über den zweiten Brand. „Da! Das kann nicht stimmen. Blake hatte ein Alibi für dieses Feuer. Er war in dieser Woche nach Los Angeles gekommen, um mich zu der Verleihung der Emmys zu begleiten. Er flog direkt danach nach Hause, ohne sich auch nur ein paar Stunden hinzulegen, weil er sagte, er müsse zur Frühschicht wieder bei der Arbeit sein.“
„Okay.“ Aidan kehrte zum Dienstplan für diesen Tag zurück. „Aber er hatte gar keinen Dienst, steht hier.“
Kenzie starrte den Bildschirm an und schüttelte den Kopf. „Blake hätte mich deswegen nicht angelogen.“
Sie sagte das mit so unerschütterlicher Überzeugung, dass Aidan geneigt war, es zu glauben, nur weil sie es glaubte. Wenn Blake Kenzie nicht belogen hatte, gab es nur noch eine andere Erklärung.
„Könnte der Dienstplan geändert worden sein?“, fragte sie.
„Möglich. Vielleicht hat jemand getauscht. Oder …“
„Oder jemand hat den Dienstplan nach den Vorfällen geändert“, sagte sie rundheraus. „Und Blake ist nicht mehr da, um sich verteidigen zu können.“
„Nein, aber wir.“ Aidan hielt den Blick auf den Bildschirm gerichtet, bis er merkte, dass Kenzie gar nicht hinsah, sondern ihn anschaute.
„Das hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagte sie mit belegter Stimme. „O Gott!“ Sie schlug die Hände vors Gesicht. „Das hätte ich wirklich nie gedacht.“
„Was?“ Aidan warf einen Blick auf den Bildschirm und versuchte zu verstehen, was sie meinte. „Was hättest du nie gedacht?“
„Dass ich dich sogar noch mehr als damals mögen könnte.“
Ihre Worte berührten ihn wie kaum etwas anderes in all diesen Jahren. „Kenz“, sagte er leise und nahm sanft ihre Hände von ihrem Gesicht. „Ich …“
Kenzie machte ihre Hände los und fuchtelte mit einem Zeigefinger vor seiner Nase herum. „Nur keine Aufregung! Ich will nicht so etwas für dich empfinden, und ich sage dir auch gleich, dass ich alles tun werde, um nicht so für dich zu empfinden.“
Aidans Herz krampfte sich zusammen. „Wir waren damals fast noch Kinder, Kenz.“
„Und jetzt sind wir erwachsen. Das ändert nichts, nur, dass wir älter sind, deshalb wird es jetzt sogar noch mehr wehtun.“ Wieder schüttelte sie den Kopf und wandte sich dem Bildschirm zu. „Aber das hier ist wichtiger. Viel wichtiger, als alte Gefühle aufzuwärmen, von denen ich sowieso nichts wissen will.“ Ihre Finger glitten wieder über die Tasten. „Da! Hier ist er auch nicht zum Dienst eingeteilt, aber er hatte mich von der Feuerwehrstation aus angerufen. Das weiß ich so genau, weil es mein Geburtstag war. Er rief mich um sechs Uhr morgens vor der Arbeit an. Da ich an dem Tag kein frühes Shooting hatte, war ich sehr verärgert, dass er mich geweckt hatte. Ich war erst spät ins Bett gekommen, weil ich gefeiert hatte.“
„Mit Chad?“
Sie warf ihm einen Blick zu. „Nein, mit Teddy White.“
„Stand der nicht auf der People – Liste der bestaussehenden Leute?“
„Woher weißt du das?“
Weil Cristina die Zeitschrift im Bad der Feuerwehrstation liegen gelassen und er darin herumgeblättert hatte. „Das ist unwichtig.“
„Es war nur eine einmalige Sache, das mit Teddy.“
Na prima. Jetzt konnte er sich sie und diesen Teddy bei einem One-Night-Stand vorstellen.
„Er ist ein Freund.“
Ein Freund wie jemand, der sie aus einem Feuer gerettet oder aus dem Gefängnis geholt hatte?
„Ja“, sagte sie leise, „ich weiß, dass das Wort ‚Freund‘ ein dehnbarer Begriff ist, und in Hollywood erst recht.“
„Fehlt dir Hollywood?“
Kenzie seufzte. „Die Arbeit macht Spaß und wird erstaunlich gut bezahlt, aber …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Alles ist doch ziemlich hohl
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